Chefs von Praxis im Kreis Gütersloh spendieren Mitarbeitern Kurzurlaub auf Ferieninsel

Versmold. Sie waren zusammen in einer Klasse und haben als Kinder oft gleiche Kleidung getragen. Nach der Schulzeit entschieden sich Andreas und Carsten Meyer auf der Heide jeweils, eine Ausbildung bei der Sparkasse zu beginnen. Klar: ein Lehrjahr, eine Berufsschule. Zwillinge, wie sie im Buche stehen ... Oder doch nicht? &bdquo;Wir sind schon sehr unterschiedlich“, sagen die Versmolder über sich selbst. Das mag charakterlich stimmen und auch äußerlich sind die beiden gut voneinander zu unterscheiden. Beruflich aber sind sie sich sehr ähnlich und schlagen identische Wege ein. &bdquo;Das Einzige, das wir nicht gemeinsam gemacht haben: Carsten war bei der Bundeswehr, ich habe Zivildienst gemacht“, erzählt Andreas Meyer auf der Heide. Die gelernten Bankkaufleute merken als junge Erwachsene, dass ihnen das Soziale mehr liegt als das Kaufmännische. Bei den Brüdern reift der Wunsch, eine weitere Ausbildung zu machen. Von 1995 bis 1998 besuchen Andreas und Carsten Meyer auf der Heide die Eva-Hüser-Schule in Bad Rothenfelde und werden Physiotherapeuten. Natürlich zeitgleich. Zwillinge beschäftigen mittlerweile ein 16-köpfiges Team Anschließend arbeiten sie, auch das ist ihnen gemeinsam, als Angestellte in Praxen. Andreas Meyer auf der Heide bleibt in Versmold, sein Bruder Carsten zieht es für einige Jahre nach Unterfranken. &bdquo;Eine schöne Zeit“, erinnert sich der 53-Jährige, den man in Versmold auch als Hobby-Konzertveranstalter kennt. Unabhängig voneinander besteht der Wunsch, sich irgendwann selbstständig machen zu wollen. Und als Andreas Meyer auf der Heide die Idee vorbringt, sagt sein Bruder Ja. Die Lehre bei der Bank hilft ihnen bei dem Schritt zu Unternehmern. &bdquo;Von den Grundlagen haben wir immer profitiert.“ Am 3. Januar 2005 eröffnen Meyer auf der Heides ihre Praxis am Wilhelm-Vinke-Ring in Versmolds Zentrum. Der Platz in der Wohnung im Erdgeschoss eines Mehrparteienhauses reicht schon bald nicht mehr aus. Es wird ein Durchbruch zur Wohnung nebenan gemacht. Ein Vierteljahr nach dem Start beschäftigen die Inhaber eine erste Stundenkraft. Heute kümmert sich ein 16-köpfiges Team um das Wohl der Patientinnen und Patienten. Auf den Halbstundentakt legen sie in ihrer Praxis weiterhin Wert In sechs Behandlungsräumen werden verschiedene Leistungen der Physiotherapie und Gesundheitsvorsorge angeboten: unter anderem Krankengymnastik, Massage, Lymphdrainage, Rückenschule, Manuelle Therapie oder Kinesiologisches Taping. &bdquo;Wir sind breit aufgestellt“, sagt Carsten Meyer auf der Heide. Lesen Sie auch: Hausärztemangel in Gütersloh: Diese Praxis sucht jetzt dringend Verstärkung Durch Fortbildungen habe sich das Team ganz unterschiedlich spezialisieren können. &bdquo;Wir sind Therapeuten aus Leidenschaft. Wir denken und behandeln ganzheitlich“, beschreiben die Brüder und Geschäftspartner ihre Philosophie. Nach wie vor legen sie Wert auf einen Halbstundentakt, wenngleich die Umstellung auf Behandlungen im Rhythmus von 20 Minuten wirtschaftlicher wäre. &bdquo;Das ist immer ein Abwägen“, sagt Carsten Meyer auf der Heide. Ziel des Teams sei es, die für den Patienten bestmögliche Behandlung zu finden. &bdquo;Für mehr Gesundheit und mehr Lebensqualität.“ Natürlich müsse auch der Umsatz stimmen und das Personal bezahlt werden. Kurzurlaub auf Norderney als ein Dankeschön für das Team Was den Zwillingsbrüdern mit Blick auf ihre Rolle als Arbeitgeber immer wichtig ist: ein gutes Arbeitsklima und Teamgeist. Davon zeugt die Tatsache, dass man regelmäßig gemeinsam auf Reisen geht. Zum zehnjährigen Praxis-Geburtstag organisierten die Chefs einen Trip ins Sauerland, zum 15. ging es nach Würzburg und jetzt – zur zweiten Null – spendierten die Chefs einen Kurzurlaub auf Norderney. Fast das gesamte Praxis-Team verbrachte dort ein Wochenende – bei bestem Wetter, mit spannendem Programm und mit guter Laune. Ein Zeichen der Wertschätzung und im Sinne des Teambuildings. Lesen Sie auch: Wechsel in Gütersloher Praxis: Duo verabschiedet sich - das sind die neuen Betreiber &bdquo;Es gab Höhen und Tiefen“, sagt Carsten Meyer auf der Heide rückblickend über die zwei Jahrzehnte Selbstständigkeit, und fügt lachend hinzu: &bdquo;Auch zwischen uns beiden.“ Dennoch habe man sich auch bei Unstimmigkeiten zusammengerauft. So wie das unter Geschwistern eben sein sollte. Angesichts dieser &bdquo;Erfolgsgeschichte“ verwundert es nicht, dass die beiden Physiotherapeuten fürs Silberne der Praxis ankündigen: &bdquo;In fünf Jahren fahren wir wieder irgendwo hin.“

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