Wie zwei Schwestern aus dem Kreis Gütersloh Job und Urlaub vereinen

Versmold. Laura Nölke kennt es kaum anders. &bdquo;Ich war immer sehr viel unterwegs“, sagt die gebürtige Versmolderin. Arbeiten in fernen Ländern ist für die 29-Jährige selbstverständlich. Sie hat ihre Schwester Alysa (27) mit ihrer Lebensweise förmlich angesteckt. Die beiden sind seit Kurzem gemeinsam auf &bdquo;Workation“, wie es auf neudeutsch heißt. Sie leben und arbeiten - zumindest auf Zeit - in Vietnam. Alysa Nölke ist neu in dem Geschäft. &bdquo;Nach meinem Studium habe ich einen ganz normalen Job begonnen“, sagt die Versmolderin über ihr Leben &bdquo;Nine-to-Five“. &bdquo;Eigentlich hat mir das auch gut gefallen.“ Aber in ihr reifte der Wunsch, mehr zu sehen, mehr Urlaub zu machen, mehr zu reisen. Die Versmolderin und ihr Partner überlegten hin und her, Alysa Nölke baute sich schließlich ein Standbein in der Social-Media- und Verkaufsbranche auf. Somit kann sie &bdquo;remote“, von überall arbeiten. Hotspot für Remote-Worker in Vietnam Alysa Nölke und ihr Freund recherchierten dann nach einem ersten Ziel für ihr großes Abenteuer. Sie entschieden sich für einen echten Hotspot für Remote-Worker: die vietnamesische Stadt Da Nang, die direkt am Meer liegt. Strandspaziergänge am Morgen gehören für die Versmolder seit ein paar Tagen zum Alltag. Die Stadt stellt sich auf ihrer Internetseite sogar selbst als Top-Ziel für digitale Nomaden dar. &bdquo;Atemberaubende Attraktionen, günstige Lebenshaltungskosten und eine freundliche Atmosphäre sind der Grund, dass Na Dang zum idealen Ziel für digitale Nomaden wurde“, heißt es dort. Alysas Schwester Laura entschloss sich, die beiden zu begleiten. Nachdem die 29-Jährige ihr Studium in den Niederlanden abgeschlossen hat, verbrachte sie schon einige Zeit in England, war zuvor als 18-Jährige &bdquo;Work and travel“ unterwegs. &bdquo;Ich wollte mein Reise-Leben weiterführen und trotzdem arbeiten“, erklärt sie. Ihre Versmolder Heimat hat sie deshalb schon lange verlassen. Lesen Sie auch: In diese Städte zieht es die Gütersloher zum Arbeiten Ein Viertel der Beschäftigten arbeiten regelmäßig von zu Hause Laura Nölke investierte viel Zeit, um mit ihrer Tätigkeit unabhängig zu sein, dort arbeiten zu können, wo sie will. Sie baute sich ebenfalls ein berufliches Online-Standbein auf, arbeitet im Marketing und Webdesign. &bdquo;Ich habe relativ schnell Kunden gefunden. Und wenn man erst einmal in dem Business drin ist, öffnen sich auch viele Türen.“ Mit ihrer Lebens- beziehungsweise Arbeitsweise liegen die beiden Nölke-Schwestern voll im Trend. Laut Statistischem Bundesamt arbeiten fast ein Viertel der Beschäftigten regelmäßig von zu Hause oder beliebigen Orten. Rund 13 Prozent arbeiten täglich oder mindestens die Hälfte der Arbeitszeit ortsunabhängig. Selbstständige machen ihren Job sogar noch häufiger von dort, wo sie wollen - rund 40 Prozent sind remote aktiv. Lesen Sie auch: Auswanderung: Junges Gütersloher Paar kündigt Wohnung und zieht auf Insel Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Alysa | Digitale Normadin (@alysa_loreen) Ganz so wie ein klassischer Urlaub ist Remote-Arbeit dann aber doch nicht. &bdquo;Wir wollen mindestens drei Monate hierbleiben“, sagt Laura Nölke. In der malerischen Umgebung bei angenehmen Temperaturen direkt am Meer kommt zwar dann und wann Urlaubsstimmung auf, aber &bdquo;man muss hier erst einmal rein kommen“, bemerkt Alysa Nölke. Damit meint sie, klassische Alltagsroutinen aufzubauen: Wo sind der beste Arbeitsplatz, das passende Fitnessstudio und auch die geeignete Wohnung. Schwestern wollen bis Ende des Jahres in Asien bleiben Aktuell lebt das Trio noch in einem Hotel. Das sei aber nicht der passende Ort, um dort dauerhaft zu bleiben. &bdquo;Wir suchen nach einer Wohnung oder einem Studio“, sagt Alysa Nölke. Dann wollen sie sich selbst verpflegen und einen Alltag entwickeln. Dennoch: Reisen, andere Kulturen kennenlernen, das soll nicht zu kurz kommen. Etwa eine Woche im Monat, je nachdem, wie es gerade passt, sollen Erlebnisse, Sightseeing und Co. im Vordergrund stehen. Die beiden Versmolderinnen genießen allerdings jeden Tag in ihrem Leben als digitale Nomaden. &bdquo;Hier hat man einfach eine ganz andere Lebensqualität“, sagt Laura Nölke. &bdquo;Die Menschen hier sind superherzlich und freundlich, man hat einfach mehr Energie.“ Ihre Schwester Alysa fügt hinzu: &bdquo;In Deutschland kennen wir schon vieles. Wir sind hier deutlich flexibler und gestalten unsere Tage entspannter.“ Die beiden wollen mindestens bis zum Jahresende in Südostasien bleiben. Geplant ist, rund um Weihnachten zurück nach Deutschland zu fliegen - um dann möglicherweise die nächsten Reisen in neue Teile der Welt zu unternehmen.

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