„So günstig wie nie“

Gütersloher Unternehmen Miele senkt seine Preise – das steckt hinter der Entscheidung

Das Unternehmen Miele in Gütersloh spricht aktuell von einer „umfassenden Neuausrichtung“. Geräte werden bis zu 420 Euro unter dem bisherigen Preis liegen.

Das Gütersloher Unternehmen Miele richtet sein Wäschepflege-Sortiment neu aus. | © Guido Kirchner/dpa

Ludger Osterkamp
08.04.2025 | 08.04.2025, 07:48

Gütersloh. Das Unternehmen Miele aus Gütersloh geht bei seinen Waschmaschinen mit den Preisen runter. Teils senkt es die Preise, teils gibt es für den Preis mehr Qualität. Im Ergebnis führe das dazu, dass die Geräte bis zu 420 Euro unter dem bisherigen Gefüge liegen. Das gab das Unternehmen jetzt unter der Überschrift „Sortimentsoffensive“ bekannt.

Miele spricht darin von einer „umfassenden Neuausrichtung“. Das Einstiegsmodell (WWA 120 WCS) beispielsweise sei ab April im deutschen Handel für 859 Euro zu haben. Hergestellt wird es im polnischen Werk in Ksawerow.

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In seiner Mitteilung kündigt der Gütersloher Hausgerätehersteller an, seine „Preispunkte für beliebte Ausstattungsmerkmale und Features deutlich zu reduzieren“. Konkret bedeutet das: Spezielle Extras, die bisher in den höheren Preisklassen verbaut waren, finden sich nun auch in den billigeren Maschinen.

Änderungen auch bei den Miele-Trocknern

Als Beispiel nennt Miele das Verfahren „PowerWash“: ein Waschvorgang, der „bei minimalen Verbräuchen“ nur 49 Minuten dauere und über eine automatische Dosierung bis zu 30 Prozent weniger Waschmittel benötige. Die Kombination solcher Features mache das Sortiment „so günstig wie nie zuvor“. Miele kündigte außerdem an, die Standard-Beladung von sieben auf acht Kilo zu erhöhen. Außerdem würden die Geräte energiesparender: Alle Einstiegsmodelle seien künftig zehn Prozent sparsamer als der Grenzwert für Klasse A.

Ähnliches vermeldet Miele für seine Trockner. „Auch dort werten wir unser Sortiment deutlich auf – und das zu unveränderten Preisen“, sagt Michael Endt, Category Management Wäschepflege bei Miele Deutschland. Selbst die Einstiegsgeräte würden künftig in die höchste Klasse A+++ eingestuft.

Zudem können von nun an auch die Trockner mit acht statt sieben Kilo beladen werden. Wer es besonders leise haben will, für den hat Miele eine „SilenceDrum“ mit neun Kilo Beladungsmenge und speziellen Dämmstreifen entwickelt. Produziert werden diese Trockner im tschechischen Werk in Unicov.

Waschmaschinen mit Metalltrommel weiter in Gütersloh produziert

Die Überarbeitung des Wäschepflege-Portfolios betrifft laut einer Firmensprecherin die W1-Generation. Je nach Modell laufen sie in Gütersloh oder in Ksawerow übers Band. Aktuell, Stand Ende Februar, verteilen sich die Beschäftigtenzahlen in der Wäschepflege (Business Unit Laundry) wie folgt: 1.550 Beschäftigte in Gütersloh (davon 950 in der Produktion), 630 in Ksawerow.

Einblick in das Miele-Werk im polnischen Ksawerow. - © Jeanette Salzmann
Einblick in das Miele-Werk im polnischen Ksawerow. | © Jeanette Salzmann

Wie berichtet, erfolgt nach und nach eine weitere Produktionsverlagerung nach Ksawerow. Miele versicherte jedoch wieder, dass alle Waschmaschinen mit einer Metalltrommel weiter in Gütersloh produziert werden. Das betrifft etwa das neue Spitzenmodell W2 „Nova Edition“, welches Miele als weltweit erste Maschine mit einer rippenlosen Trommel anpreist und für das unlängst die Produktion angelaufen ist.

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„Highlight“ der Miele-Sortiments-Überarbeitung

Ebenso betrifft es das Modell „WWE 380 WPS EnergyHero“, das Miele zum Highlight seiner Sortiments-Überarbeitung erklärte. Es sei um 40 Prozent sparsamer als der Grenzwert der Energieeffizienzklasse A und damit das sparsamste im gesamten Portfolio. Besonderes Feature: das Programm „SteamCare“, das die Kunden wählen können, um ihre nur kurz getragene Kleidung rasch mit Dampf auffrischen und glätten können – ohne sie zu waschen. Preis für diese Maschine: 1.339 Euro.