Todesfälle im Kreis Gütersloh: Diese bekannten Unternehmer sind 2024 gestorben

Kreis Gütersloh. Im Jahr 2024 sind einige weit über den Kreis Gütersloh hinaus bekannte und viel engagierte Persönlichkeiten gestorben. Einige von ihnen im hohen Alter, andere wurden viel zu früh nach schwerer Krankheit aus dem Leben gerissen. Wir erinnern an dieser Stelle an die verstorbenen Unternehmer, Sport-Legenden und Gastronomen. Susanne Knetsch ( 60 Jahre) Das Gütersloher Unternehmen Bertelsmann und die Familie Mohn trauerten Anfang des Jahres um Susanne Knetsch. Sie war viele Jahre Chef-Sekretärin von Reinhard Mohn und galt als die rechte Hand des Bertelsmann-Nachkriegsgründers. Bis zu seinem Tod im Jahr 2009 unterstützte sie ihn, im Folgejahr übernahm sie die Leitung des Büros von Christoph Mohn. Am 6. Februar 2024 ist Knetsch plötzlich und unerwartet gestorben. Thomas J. Hörmann ( 85 Jahre) Der bekannte Unternehmer Thomas J. Hörmann ist am 22. März nach längerer Krankheit im Alter von 85 Jahren gestorben. Hörmann führte in dritter Generation das gleichnamige Unternehmen mit Hauptsitz in Steinhagen. Der Seniorchef des Tor- und Türenherstellers entwickelte das Unternehmen zu einem weltweit erfolgreichen &bdquo;Global Player“, engagierte sich sozial und kulturell und förderte heimische Sportstätten- und Ereignisse. Öffentliche Auftritte überließ er zuletzt allerdings meist seinen Söhnen. Gino Badagliacca ( 84 Jahre) Der Gütersloher Gastronom Gino Badagliacca ist im März im Alter von 84 Jahren gestorben. Viele Gütersloher kannten Badagliacca bereits durch seine Pizzeria an der Spiekergasse. Doch durch eine TV-Show erlangte der Pizza-Bäcker auch über die Dalkestadt hinaus eine gewisse Bekanntheit. In der ersten Staffel der beliebten RTL-Show &bdquo;Das Supertalent“ schaffte es Badagliacca auf den vierten Platz. Mit Puccinis &bdquo;Nessun dorma“ erweichte er damals sogar das Herz von Dieter Bohlen. Werner Stickling ( 79 Jahre) Ein weiterer namhafter Senior-Chef aus dem Kreis Gütersloh starb im Frühjahr des Jahres: Nobilia-Unternehmer Werner Stickling erlag am 17. Mai im Alter von 79 Jahren seiner schweren Krankheit. Wenige Tage später nahmen rund 2.000 Menschen an einem großen Trauergottesdienst teil - darunter auch zahlreiche bekannte Gesichter wie die Unternehmer Liz Mohn, Clemens Tönnies und Reinhard Zinkann, Hotelier und Gastronom Reinhold Frie und Verls Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner. Werner Stickling hatte Ende der 1960er Jahre Führungsverantwortung bei der Firma übernommen, die von seinem Vater und seinem Onkel einst als Schreinerei gegründet worden war. Unter der technischen Leitung von Stickling entwickelte sich Nobilia zum weltweit führenden Hersteller von Küchenmöbeln und zum Marktführer in Europa. Hans Beckhoff ( 91 Jahre) Im Herbst trauerte Verl erneut um einen prominenten Unternehmer. Hans Beckhoff, der Gründer der &bdquo;Möbel-Zentrale Beckhoff“ starb am 5. Oktober nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 91 Jahren. Die Anfänge seines erfolgreichen Unternehmens lagen in der elterlichen Garage. Bereits 1956 meldete Beckhoff ein Gewerbe an, in den folgenden Jahren vergrößerte sich seine Firma stetig. Heute verfügt das Geschäft über eine Verkaufsfläche von 15.000 Quadratmetern. Mit den beiden Enkelkindern Sophie und Phil ist bereits die dritte Generation in dem Familienbetrieb tätig. Beckhoff hinterließ seine drei Töchter und ihre Familien mit sieben Enkeln. Helmut Kappel-Sudbrock ( 83 Jahre) Die heimische Mode-Branche musste sich im Oktober von Unternehmer Helmut Kappel-Sudbrock verabschieden. Der Rheda-Wiedenbrücker starb am 18. Oktober im Alter von 83 Jahren. Kappel-Sudbrock war gelernter Einzelhandelskaufmann und trat bereits mit 18 Jahren in das Bekleidungsgeschäft Kappel ein, das seine Tante und sein Onkel gegründet hatten. Fünf Jahre später übernahm er das Geschäft. Nebenbei engagierte er sich in einigen Vereinen, der Politik und war Vorsitzender der Werbearbeitsgemeinschaft Rheda. Sönke Sönksen ( 86 Jahre) Er gehörte zu den bekanntesten Sportlern im Kreis Gütersloh und hat den Reitsport in der Region wie kein anderer geprägt: Der erfolgreiche Springreiter Sönke Sönsen starb am 15. November im Alter von 86 Jahren. Als jungen Sportler zog es Sönksen in den 60er Jahren nach Versmold; dort ritt er für den Stall Stockmeyer. Seinen wohl größten Triumph feierte er 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal: Er gewann dort die Silbermedaille mit dem Team. Nach diesem Erfolg wurde er von Hunderten Fans mit einer riesigen Feier in Versmold empfangen. Sönke Sönksen wurde für sein Engagement bis zuletzt vielfach ausgezeichnet. Unter anderem verlieh ihm die Deutsche Reiterliche Vereinigung das Reiterkreuz in Gold und der Westfälische Reiterverein den &bdquo;Friedensreiterpreis“. Harald Güth ( 98 Jahre) Im November trauerte der Kreis Gütersloh um einen weiteren Unternehmer. Harald Güth, der ehemalige Chef des Gütersloher Familienunternehmens Güth & Wolf, starb am 15. November im Alter von 98 Jahren. 27 Jahre lang führte Güth die als Band- und Gurtweberei gegründete Firma und richtete das Unternehmen auf neue Märkte aus. Die Produkte aus Gütersloh und der zweiten Produktionsstätte Friesoythe in Niedersachsen finden sich heute vielfach in Autos, Schutzhelmen, Rucksäcken, als Zurrgurte an Lastwagen und sogar in Buchrücken. Elmar Quante ( 66 Jahre) Der langjährige, ehemalige Leiter der katholischen Kirche in Gütersloh, Pfarrer Elmar Quante, ist am 26. November im Alter von 66 Jahren in einem Hospiz in Paderborn verstorben. Der Geistliche starb in Folge eines inoperablen Hirntumors. Sein Zustand hatte sich kurz vor seinem Tod dramatisch verschlechtert, zuletzt soll er unter anderem seine Sprachfähigkeit verloren haben. In den vergangenen Monaten hatte Elmar Quante Schlagzeilen wegen eines Finanzskandals gemacht. Der katholische Pfarrer soll Kirchengelder in Höhe von mehr als 123.000 Euro veruntreut haben. Im Juli 2023 wurde er deshalb wegen &bdquo;Unregelmäßigkeiten in der kirchlichen Vermögensverwaltung in signifikantem Umfang“ vom Erzbistum Paderborn beurlaubt. Der Prozessauftakt wurde aufgrund seines kritischen Gesundheitszustands letztendlich aufgehoben. Horst-Dieter Sieweke ( 84 Jahre) Die heimische Gastronomie-Szene trauerte erst vor wenigen Wochen um Horst-Dieter Sieweke. Der Gütersloher Gastronom starb am 10. Dezember im Alter von 84 Jahren. Vor allem in den 80er- und 90er-Jahren war er einer der gefragtesten Restaurant-Besitzer. Er führte mehrere Lokale in der Umgebung und galt unter anderem als Ur-Vater der gehobenen Gastronomie. Auch bekannte Gesichter wie Ex-Kanzlerin Angela Merkel oder Schauspieler Heinz Rühmann gehörten zu seinen Gästen. Aufgrund mehrerer gesundheitlicher Schicksalsschläge hatte Horst-Dieter Sieweke sich zuletzt aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er hinterließ seine Ehefrau und drei Kinder.

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