Kreispokal-Endspiel im Kreis Gütersloh: FSC Rheda feiert klaren Sieg – zwei Platzverweise

Harsewinkel. Die Haare frisch gefärbt und an der Seite seine Rückennummer 29 einrasiert. Luis Sievers fällt auf. Zum Glück für den FSC Rheda aber nicht nur optisch, sondern auch auf dem Platz. Mit einem Dreierpack ebnete der Torjäger dem Fußball-Westfalenligisten am Mittwochabend, 28. Mai, den Weg zum 4:0 (2:0)-Erfolg im Kreispokal-Endspiel über den Bezirksliga-Zweiten Türkgücü Gütersloh. &bdquo;Ich mache vor jedem Spiel Nudeln und lade dann die Mannschaft zum Essen ein. Das haben wir am Dienstagabend auch gemacht, das ist unsere Erfolgsformel“, verriet Sievers, bevor er sich zur Pokalübergabe aufmachte. Den Pokalsieg wird die Mannschaft nach dem letzten Meisterschaftsspiel am Freitagabend gegen Preußen Espelkamp (19.15 Uhr) auf Mallorca feiern – ohne ihren in der Westfalenliga schon 15 Mal erfolgreichen Stürmer. &bdquo;Für mich geht es nach Tokio. Dort lebt ein Kumpel von mir, der als YouTuber Reisevideos veröffentlicht“, so Luis Sievers. Türkgücü Gütersloh war die bessere Mannschaft Für seinen Trainer Vito Lombardi geht es im Sommer zum SC Peckeloh. Mit zwei Meistertiteln und dem Kreispokalsieg verabschiedete sich der Coach, der vom lautstarken und zahlreich angereisten FSC-Anhang unter den offiziell 950 Zuschauern am Marienfelder Ruggebusch mit &bdquo;Vito Lombardi“-Sprechchören gefeiert wurde – und diese Würdigung mit seinem Handy für die Ewigkeit festhielt. &bdquo;Das ist schon krass. Nach dem 4:0 habe ich angefangen, nachzudenken. Es war einfach eine geile Zeit in Rheda“, so Lombardi, dessen Mannschaft sich in der ersten halben Stunde mit dem Bezirksligisten sehr schwer tat. &bdquo;Türkgücü stand sehr eng. Wir hatten Probleme, da durchzukommen.“ Lesen Sie auch: Abschied nach fast 14 Jahren: FC Güterslohs bekanntes Urgestein hört auf Ein Zwei-Klassen-Unterschied war zunächst nicht auszumachen. Im Gegenteil: Türkgücü Gütersloh war die bessere Mannschaft und hatte durch zwei Distanzschüsse von Cerruti Siya (12.) und Can Özdemir (22.) gute Chancen. Als die Partie hitziger wurde, hatte Arijan Halili seine Nerven nicht im Griff. Zunächst foulte er Nico Siya und sah vom souveränen Schiedsrichter Jan Ole Krüger Gelb, anschließend meckerte der Abwehrspieler und sah Gelb-Rot (38.). FSC Rheda kontrollierte die Partie &bdquo;Der Platzverweis hat uns das Genick gebrochen. Allerdings hätte ich mir vom Schiedsrichter in dieser Szene mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Immerhin war es ja ein Endspiel“, sagte Türkgücü-Trainer Hasan Bulat, dessen Mannschaft zu diesem Zeitpunkt schon 0:1 hinten lag, nachdem Luis Sievers einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter in der 31. Minute eiskalt verwandelt hatte. &bdquo;Kurz vor der Pause kriegen wir noch das 0:2. Dann hat es Rheda mit seiner ganzen Erfahrung clever gemacht. Wir hatten beide Titel in der Hand und haben sie beide verschenkt“, spielte Bulat auch auf die verspielte Bezirksliga-Meisterschaft an. Lesen Sie auch: Bald Sportmetropole? Gütersloh muss sich nicht vor Arminia Bielefeld und Co. verstecken Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte seine Mannschaft durch einen Schuss von Lucas Klantzos (48.) zwar die Chance, noch einmal heranzukommen, anschließend kontrollierte der FSC Rheda aber die Partie. &bdquo;Türkgücü hatte Körner gelassen, sie waren an ihre Grenze gegangen. Wir haben es dann diszipliniert und souverän heruntergespielt“, so Vito Lombardi, der aber noch ein bisschen zittern musste, da Nemanja Milic (60.) und ausgerechnet Luis Sievers (71.) die endgültige Entscheidung fahrlässig ausließen. Den zweiten Türkgücü-Platzverweis gegen Schekri Ekin (81.) bestraften Sievers (83.) und Justus Kappel-Sudbrock (84.) mit dem 3:0 und 4:0. Als Spencer Sievers längst unterwegs war, um die Kreispokalsieger-T-Shirts zu holen, traf Malte Holtmann noch den linken Pfosten (90.) und nicht das leere Tor. &bdquo;Das 4:0 ist verdient, unser Sieg ist aber zu hoch ausgefallen. Türkgücü hat es bis zum ersten Platzverweis sehr gut gemacht“, sagte der ehemalige FSC-Vorsitzende Markus Schweins. Alle Infos zum Spiel FSC Rheda: Müller – Güney (85. Holtmann), Lücke (56. Fischer), von Mutius, Klein – Milic (76. E. Dreichel), N. Siya (85. Wennier), Müller, Justus Kappel-Sudbrock – Sievers (83. Siebert), Aghnima. Türkgücü Gütersloh: Kunt – Schaschnow (46. Köker), Saglam (63. G. Bulat), Ekin, Halili – Yadel, Özdemir (68. Temin), Ökte, Cinar – Klantzos, C. Siya. Schiedsrichter: Jan Ole Krüger (SW Sende). Zuschauer: 950. Gelb-Rote Karten: Halili (38.) wegen Foulspiel und Meckerns, Ekin (81., Meckern und Foulspiel). Gelbe Karten: Justus Kappel-Sudbrock, Güney, Fischer, Sievers – Klantzos. Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Luis Sievers (31./Foulelfmeter, 45.+1, 83.), 4:0 Justus Kappel-Sudbrock (85.).

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