Gütersloher Anwohner beunruhigt: Pläne für neue Windräder sorgen für Frust

Gütersloh. Die Deutsche WindXperts GmbH aus Albersdorf in Schleswig-Holstein ist aktuell dabei, den Bau zweier Windkraftanlagen in der Nähe des Gütersloher Ortsteils Niehorst zu planen. Das bestätigte der Geschäftsführer des Unternehmens, Lars Behrends, auf NW-Anfrage. Doch während die entsprechenden Anträge ihren Gang durch die Behörden machen, wächst bei einigen Anwohnern in Niehorst der Frust. Sie kritisieren, dass sie bis vor Kurzem nichts von dem geplanten Bau wussten. Die zwei Windkraftanlagen sollen zum einen am Naturschutzgebiet Hühnermoor auf Marienfelder Gebiet und in Niehorst in der Nähe der Lutter und der Straße Bachlohde aufgebaut werden. &bdquo;Alle Planungen befinden sich in offiziell ausgewiesenen Windeignungsgebieten, die über F-Pläne zur Errichtung von Windkraftanlagen vorgesehen sind“, sagt Behrends. Bei den Windkraftanlagen handelt es sich in beiden Fällen um das Modell E-138 EP3 der Firma Enercon. &bdquo;Die Anlage hat eine Nabenhöhe von 160 Metern und verfügt über eine Nennleistung von 4,2 Megawatt“, berichtet der Geschäftsführer. Mit Nabenhöhe ist die Höhe des Mittelstücks (Nabe) eines Windrades über der Geländeoberfläche, also die Höhe des &bdquo;Turms“ gemeint. Bau der Windkraftanlage nicht vor 2027 Bis die Baumaßnahmen in Marienfeld und Niehorst starten, wird es allerdings noch ein wenig dauern. &bdquo;Eine Errichtung wird nicht vor 2027 beginnen“, sagt Behrends. Das liege vor allem daran, dass sich die Planungen noch einem frühen Stadium befänden. Daher habe das Unternehmen auch noch keine Informationsversammlungen mit den Anwohnern veranstaltet. Lesen Sie auch: Gütersloher wehren sich gegen Pläne der Stadt: Sorge vor hohen Kosten durch Straßenausbau Genau an dieser Stelle beginnt die Kritik der Anwohner. Allen voran der CDU-Ratsherr Hermann Birkenhake, der zuletzt im Umweltausschuss der Stadt, am 2. Dezember, die Informationspolitik der Behörden in der Sache bemängelt hatte. &bdquo;Ich habe von dem Bauprojekt erfahren, weil das Windkraftunternehmen meinen Nachbarn gefragt hat, ob sie einen Teil von einer seiner Ackerflächen für den Bau in Anspruch nehmen könnten“, erklärt der CDUler und Niehorster Landwirt. Als Birkenhake dann die restliche Nachbarschaft über das Bauvorhaben informiert habe, seien die meisten &bdquo;aus allen Wolken gefallen“. Er könne es nicht nachvollziehen, dass es bereits Planungen gäbe und die Stadt keinerlei Informationen dazu herausgegeben habe. Auf Nachfrage, warum gerade die Stadt diese Informationen bereitstellen soll, wo doch der Kreis Gütersloh die zuständige Behörde sei, sagt er: &bdquo;Das stimmt. Allerdings bezieht die Stadt in der Regel zu solchen Bauten Stellung und weiß daher natürlich über solche Vorhaben Bescheid.“ Bürger sollen von Anfang an mitgenommen werden Daher könne man auch seitens der Stadt für ein wenig Transparenz sorgen. &bdquo;Mir geht es um die Akzeptanz und Beteiligungsmöglichkeiten. Wenn die Bürger erst mitgenommen werden, wenn die Bagger rollen, dann ist es zu spät“, argumentiert der Landwirt. Aus diesem Grund habe er sich nun dazu entschlossen, eine eigene Informationsveranstaltung abzuhalten, erklärt er. Diese fand am 5. Dezember im Schützenhaus in Niehorst statt. Vertreter von der Stadt- oder Kreisverwaltung waren nicht eingeladen. Lesen Sie auch: Riesen-Windrad an A2-Raststätte in Gütersloh geplant – Brüder äußern sich zu Projekt Dass die Niehorster gänzlich ohne Beteiligung eine Windkraftanlage vor die Tür gesetzt bekommen, ist unwahrscheinlich. Gegenüber der &bdquo;NW“ betonte Behrends, dass die Deutsche WindXperts GmbH das Bürgerbeteiligungsgesetz im vollen Umfang umsetzen werde. Dieses Vorgehen müsse allerdings noch mit den Kommunen abgestimmt werden, fügt er hinzu. Nach Informationen des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums bietet das Bürgerenergiegesetz (BürgEnG) individuell passende Beteiligungsmodelle. Das Gesetz verpflichtet Vorhabenträger dazu, den Gemeinden, in denen die Anlagen errichtet werden, und manchmal auch Nachbargemeinden individuelle Beteiligungsmöglichkeiten anzubieten. Da es nicht die &bdquo;eine“ Beteiligungsform für alle Projekte und alle Kommunen gebe, mache das Gesetz dazu keine festen Vorgaben. Damit werde eine größtmögliche Flexibilität eingeräumt, um die jeweiligen lokalen Präferenzen berücksichtigen zu können, heißt es aus dem Ministerium.

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