Markante Gütersloher Immobilie steht zum Verkauf – Investor soll interessiert sein

Gütersloh. Was passiert in Zukunft mit der Kirche zum Guten Hirten und ihrer Umgebung an der Kahlertstraße in Gütersloh? Anfang Oktober hatte die Evangelische Kirchengemeinde bekannt gegeben, dass das Gotteshaus hochgradig mit Schimmel belastet und somit nicht mehr nutzbar sei. Derzeit laufen die Verhandlungen über einen Verkauf. Ein Investor müsste wohl mindestens 1,3 bis 1,5 Millionen Euro auf den Tisch legen, um sich das Objekt zu sichern. Eine Summe in dieser Höhe, so wurde kolportiert, möchte die Eigentümerin bei Verkauf erzielen. Lesen Sie auch: Neu in Gütersloh: 23-Jähriger ist weltweit der wohl jüngste aramäische Pfarrer &bdquo;Uns schwebt ein Kaufpreis vor Augen, der uns langfristig handlungsfähig hält – und das wäre in dem Fall gegeben“, erklärt Pfarrerin Wiebke Heine auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Die Pläne zum Verkauf der Kirche Zum Guten Hirten sind auf eine breite Resonanz gestoßen. &bdquo;Seit es bekannt wurde, steht das Telefon nicht mehr still“, berichtet die 56-jährige Pfarrerin. Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz, ein Abriss wäre möglich Mit einem potenziellen Käufer würde derzeit &bdquo;ziemlich intensiv“ verhandelt werden, so die Vorsitzende des Presbyteriums. Drei weitere Kandidaten hätten zudem noch ein ernst zu nehmendes Interesse bekundet. Nach &bdquo;NW“-Informationen soll es sich bei dem derzeit aussichtsreichsten Anwärter um einen Investoren handeln, der die Liegenschaft in Bauland umwidmen lassen möchte, um dort den Bau von Mehrfamilienhäusern zu verwirklichen. &bdquo;Dazu kann man sagen, dass wir in der nächsten Woche einen Termin mit der Stadt Gütersloh haben, um die Möglichkeiten abzuklopfen“, erklärt Wiebke Heine. Fakt ist: Das 1962/63 erbaute Kirchenschiff nebst Turm und Gemeindehaus an der Kahlertstraße 195, Ecke Austernbrede, steht nicht unter Denkmalschutz, ein Abriss ist somit möglich. Die entsprechend erhoffte Verkaufssumme von 1,3 Millionen Euro will die Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh in die Zukunft stecken. &bdquo;Wir stehen vor enormen Herausforderungen und habe große Investitionen vor der Brust“, erklärt die Pfarrerin. Eines der großen Projekte ist der Erhalt und die Modernisierung der Martin-Luther-Kirche in der Gütersloher Innenstadt. Ein anderes ist der Beschluss der Landessynode, nach dem alle Gebäude der Evangelischen Kirche bis zum Jahr 2035 klimaneutral sein müssen. Vorhaben dieser Größenordnung erfordern das entsprechende Kapital. Zahl der evangelischen Kirchen in Gütersloh soll sich bis 2032 halbieren Der Verkauf der vom Berliner Architekten Karl Wilhelm Ochs entworfenen Kirche Zum Guten Hirten (Kapazität: 400 Personen) käme gerade recht, zumal diese ohnehin verkauft werden soll. Bis in Jahr 2032 soll sich die Anzahl der evangelischen Kirchen in Gütersloh halbieren. Auf der Liste der zum Verkauf stehenden Immobilien befinden sich neben dem Guten Hirten und der Johanneskirche auch die Evangeliumskirche. Das Gotteshaus an der Straße Auf der Benkert ist nun für Gottesdienste &bdquo;reaktiviert“ worden, um den vom Schimmelbefall betroffenen Gläubigen eine Alternative zu bieten. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Ganz im Gegensatz zur Kirche Zum Guten Hirten, wo zuletzt im Jahr 2016 eine Innenrenovierung mit einem Anstrich für 85.000 Euro erfolgt war. 2011 war die Decke isoliert worden, 2014 hatte man doppelt verglaste Fenster installiert – doch trotz allen Aufwands steht nun der Verkauf an. Lesen Sie auch: Zwangsversteigerung im Kreis Gütersloh: Diese Immobilien kommen bald unter den Hammer Bei einem der jüngsten Interessenten soll es sich dem Vernehmen nach um eine Initiative von aramäische Familien handeln. Sie sollen vorgehabt haben, die Kirche Zum Guten Hirten zu kaufen, um dort eine neue, vierte aramäische Gemeinde im Stadtgebiet Gütersloh zu gründen. Dies soll jedoch abgelehnt worden sein. Wertvolle Orgel soll möglichst vom Schimmel befreit werden Die Bemühungen der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh konzentrieren sich zusätzlich zu den Verkaufsverhandlungen noch auf die Rettung der Metzler-Orgel aus Eichenholz, die ebenfalls von Schimmel befallen ist. &bdquo;Die Orgel gehört neben der Steinmeyer-Orgel in der Martin-Luther-Kirche zu unseren wertvollsten Instrumenten“, sagt Pfarrerin Wiebke Heine: &bdquo;Sie ist gerade unser Sorgenkind.“ Im Jahr 1966 war die Orgel die erste, die das renommierte Schweizer Unternehmen in eine deutsche Kirche geliefert hat. &bdquo;Jetzt hat ein Sachverständiger von der Firma Metzler Maßnahmen zur Entschimmelung geprüft“, erklärt die Pfarrerin.

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