
Gütersloh. Feuerwehrfrau ist sie ohnehin – Oberbrandmeisterin, um genau zu sein. Nun kann Nicole Pollklas ihrer Herzensangelegenheit auch dienstlich nachgehen. Sie wechselt als Dozentin zum Institut der Feuerwehr (IdF) nach Münster. Mit 200 Mitarbeitern ist das die größte Feuerwehraus- und -fortbildungseinrichtung in Deutschland.
Die Stadt Gütersloh verliert damit eine ihrer bekanntesten Figuren. Pollklas (41) hatte vor anderthalb Jahren die Nachfolge von Thomas Habig an der Spitze des Ordnungsamtes angetreten.
Sie war einem Millionenpublikum bekannt geworden, als sie im ARD-Hochgeschwindigkeitsquiz „Gefragt – gejagt“ auftrumpfte. Dass sie die Stadtverwaltung verlässt, ist seit zwei Monaten bekannt; nun steht auch ihre neue Station fest.
Eine ihrer neuen Aufgaben: Krisenstäbe schulen
Die Feuerwehrschule in Münster ist dem Innenministerium des Landes unterstellt. Pollklas wird dort im Dezernat K2 unterrichten – Krisenmanagement und Forschung. „Ein wesentlicher Teil der Aufgabe wird sein, die Krisenstäbe der Kreise und kreisfreien Städte zu schulen“, sagt Pollklas.
Das IdF mag bei der Verwaltungsbeamtin auch deswegen angefragt haben, weil es zwar viele Feuerwehrbeamte in seinen Reihen hat, aber wenig Personal mit klassischer Verwaltungserfahrung.
Krisenstäbe werden bei großen „Einsatzlagen“ gebildet. Bekanntheit erlangte etwa der Stab, der nach dem Corona-Ausbruch im Kreishaus Gütersloh eingerichtet wurde.
Einst die jüngste Brandmeisterin in der Nachbarstadt gewesen
Dass Pollklas auch persönlich krisenfest ist, hat sie während der Pandemie und der Hilfe für die Ukraine-Flüchtinge gezeigt. Die Stelle in Münster tritt sie zum 1. November an, wird bei der Stadt wegen Urlaub und Überstunden aber bereits früher ausscheiden.
Bei der Feuerwehr engagiert sie sich schon lange. Sie ist aktives Mitglied im Löschzug Rheda, war 2015 die erste Brandmeisterin in Rheda-Wiedenbrück.
Ihre Nachfolge beim Ordnungsamt ist noch ungeklärt. Das Auswahlverfahren laufe, teilte die Stadt mit, man sei guter Dinge, die Stelle besetzt zu bekommen.