Bekannter Gütersloher Unternehmer baut neues Autohaus an der A2

Gütersloh. Lange stand Matthias Mense beim Neubau eines Autohauses an der Autobahn auf der Bremse. Jetzt löst er sie. Schon in wenigen Tagen, so kündigte der Unternehmer am Freitag an, werden im Gewerbegebiet am Hüttenbrink die Vorarbeiten starten. Das neue Haus nur für die Marke Volkswagen, es kommt – wenn auch anders als bislang geplant. &bdquo;Wir haben das Projekt komplett überarbeitet“, sagt Mense. Genau genommen fällt es kleiner aus. Mense wird das 36.000 Quadratmeter große Grundstück, das er vor einigen Jahren gekauft hat, nur zum Teil bebauen. Statt drei- wird der Bau zweistöckig, statt 20 wird er 11 Millionen Euro kosten, statt neuer Sitz der Verwaltung zu werden, bleibt diese am Stammsitz an der Gneisenaustraße angesiedelt. Das führt dazu, dass 10.000 Quadratmeter des Grundstückes am Hüttenbrink vorerst frei bleiben, als Reserve. Entscheidend aber ist: Das Vorhaben wird nun umgesetzt. Zuletzt hatte es daran Zweifel gegeben, nicht nur in Spexard. Schon vor anderthalb Jahren hatte der Autohändler das Baufeld vorbereitet, doch passiert war danach wenig. Mense kommt mit dem Neubau der Aufforderung des Herstellers nach, die Marken zu trennen – am Hüttenbrink bündelt er das Geschäft mit den VW-Fahrzeugen, an der Gneisenaustraße das mit Audi. Auch dort, am Stammsitz, wird er erneut investieren, rund 2,5 Millionen Euro sind angesetzt. Bauherrin ist jeweils seine Immobilienfirma Immens GmbH & Co. KG. Der Lebensmittelhändler Schenke verfolgt Projekt mit Interesse Der Autohändler ist nach Nobilia das zweite Unternehmen, das sich am Hüttenbrink niederlässt. Statt auf die Bremse wird Mense nun aufs Gaspedal treten. Bis zum 15. November 2025 wolle, müsse er dort fertig sein. Das sei vorgegeben. Mit Interesse verfolgt das der Lebensmittelhändler Schenke. Das Unternehmen hat vor, an der Verler Straße einen Supermarkt zu betreiben, sobald Mense mit seinen Nutzfahrzeugen auszieht und den circa 7.000 Quadratmeter großen Standort freigibt. Reiner Schenke bekräftigte dieses Interesse am Freitag – was viele Spexarder freuen dürfte, da es ihrem Ortsteil laut Branchengutachten an einem Nahversorger fehlt. Vor drei Jahren, bei der ersten öffentlichen Bekanntgabe, hatte Schenke einen Markt mit 1.400 Quadratmetern Verkaufsfläche plus Bäckerei plus Mall avisiert. Kostenentwicklung und Unsicherheit sorgten für Zögern Am Hüttenbrink so lange mit der Investition gezögert zu haben, dafür nennen Mense (60) und der geschäftsführende Gesellschafter Daniel Fernandez (33) im wesentlichen zwei Gründe. Erstens: die Kostenentwicklung. Zweitens: Die Unsicherheit. Während zwischenzeitlich die Baupreise in die Höhe schossen, geriet zugleich die Fahrzeugbranche in einen Umbruch. Wie entwickelt sich der E-Markt? Wie ändert sich das Verhältnis von Neuen zu Gebrauchten? Reicht es nicht, von jedem Modell nur ein oder zwei Typen zu zeigen? Würde das wiederum nicht dazu führen, den Gesamtbestand verringern zu können? Fragen, auf die die neue Planung eine Antwort gibt. &bdquo;Wir haben sie den Hersteller-Empfehlungen angepasst“, sagt Fernandez. Die Ausstellungsfläche im Erdgeschoss falle mit 1.600 Quadratmetern nun deutlich kleiner aus als ursprünglich geplant. Das spare Kosten. Die Verwaltung bleibe am Standort Gneisenaustraße, was auch deswegen sinnvoll sei, weil dieser unlängst aufwändig saniert wurde. Am Hüttenbrink sind demnach weniger Büros nötig, und auch der Bedarf für ein Parkhaus entfällt. Es später zu bauen, diese Option bleibe allerdings erhalten, so Fernandez. 4.000 Quadratmeter Hallenfläche geplant Insgesamt plant Mense am Hüttenbrink den Bau von 4.000 Quadratmetern Hallenfläche. Ein neuer Bauantrag, der nötig war, sei gestellt und genehmigt worden, zumindest für das Hauptgebäude mit Ausstellung und Werkstatt. Für ein weiteres Gebäude, das separat nahe der Spexarder Straße stehen und eine Waschhalle mit zwei Waschstraßen und einer Aufbereitung werden soll, sei der Antrag noch in der Genehmigungsphase, so Mense. Alle Pläne stammen vom Büro des Architekten Andreas Grube (GJL+). Sie folgen der &bdquo;Go-to-Zero“-Vorgabe des Herstellers: CO2-Neutralität. Auch am Stammsitz ändert sich vieles. Mense hat zwei Nachbargrundstücke gekauft, die an der B61 zwischen Lützowstraße und TWE-Gleis liegen. Darauf stehen Wohnhäuser. Er hat vor sie abzureißen, um ein arrondiertes, kompaktes, geschlossenes Firmenareal zwischen Bahndamm und Goethestraße zu schaffen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Mense GmbH (@mense_gmbh) Die Mense-Halle hinter den beiden Wohnhäusern wird er erneuern und weitere Werksräume, Aufbereitung, Sanitär- und Aufenthaltsräume schaffen. Es werde ein kubistisches, viereckiges Gebäude mit Parkflächen sein. Künftig, samt Hüttenbrink, werde seine Grundstücksfläche 65.000 Quadratmeter umfassen, so Mense. Der Umsatz ist im vergangenen Geschäftsjahr um elf Prozent gestiegen Insgesamt scheint das Geschäft für ihn, einen der größten Autohändler in der Region, gut zu laufen. Der Umsatz stieg im vergangenen Geschäftsjahr (Stichtag: 30.09.2023) um elf Prozent, wovon etwas mehr als die Hälfte auf die Marke Audi entfallen. 360 Mitarbeiter sind beschäftigt, sie verkauften im vergangenen Jahr 2.000 Neuwagen und 3.800 Gebrauchte. Nachdem Mense den neuen Standort am Hüttenbrink bezogen hat, wird er nach und nach andere Flächen aufgeben. Jene an der Verler Straße, aber auch jene mit dem Gebrauchtwagenzentrum am Stadtring Nordhorn, wo noch viel Zugepachtetes dranhängt. Überlegungen gibt es auch, das Areal am Franz-Birkhahn-Ring mit dem Karosseriebau, 12.500 Quadratmeter, abzustoßen, um dort etwa Wohnungsbau zu ermöglichen.

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