Ronaldo hautnah im Kreis Gütersloh: Das steckt hinter den Baby-Fotos mit dem Weltstar

Kreis Gütersloh. Was für ein Hype: Mehr als 8.200 Zuschauer haben das öffentliche Training von Portugals Fußballern im Heidewaldstadion Gütersloh verfolgt. Rund 6.000 Fans waren bei der Ankunft des EM-Teams am Hotel in Marienfeld dabei. Seitdem harren hunderte Menschen vor der Klosterpforte aus, um einen Blick zu erhaschen. Die Begeisterung kennt keine Grenzen, und eigentlich dreht sich fast alles um einen Mann: Cristiano Ronaldo. &bdquo;Jeder will ihn sehen, ein Autogramm, ein Selfie oder einmal berühren“, weiß Carolina Silvestre. Sie hat es geschafft. Die 19-Jährige wurde vom Superstar sogar auf den Arm genommen. Wie das war? Daran kann sie sich nicht mehr erinnern. Denn damals war sie schließlich noch ganz klein. Sie ist das Baby im blauen Kleid mit dem rot-weiß-kariertem Herz-Aufnäher, Haarspange und Sandalen, das mit dem jungen Cristiano Ronaldo während der Weltmeisterschaft 2006 für ein herzerwärmendes Foto in Szene gesetzt worden ist. Schon damals residierte das Team Portugal in Marienfeld. Lesen Sie auch: Cristiano Ronaldo im Kreis Gütersloh - alle wichtigen Infos im Newsblog Ronaldo war seinerzeit zarte 21 Jahre alt. Bei Spielen seines Klubs Manchester United trug er im Jahr davor noch Zahnspange. &bdquo;Ich erinnere mich natürlich an gar nichts mehr, denn ich war anderthalb Jahre alt. Aber ich bin sehr stolz auf das Bild“, erzählt Carolina Silvestre über ihre Begegnung mit dem Ausnahmetalent, das danach den Weltfußball prägen sollte. 2006 konnten die Stars noch entspannt Autogramme geben Damals war die Lage rund um das Hotel noch deutlich entspannter als in der heutigen Zeit, in der die Portugiesen rund um die Uhr vom Security-Dienst und der Polizei bewacht werden müssen. &bdquo;Ich habe mir erzählen lassen, dass 2006 bei weitem nicht so viele Fans da waren und die Spieler noch ganz entspannt durch die Gegend gehen und Autogramme geben konnten“, erzählt die junge Frau aus Rheda-Wiedenbrück. Ihre Mutter Carla (49) sei damals mit ein paar Freundinnen zur Klosterpforte gefahren. &bdquo;Da kam Ronaldo und sie hat mich für das Foto über den Zaun gereicht.“ Das Foto ist für Carolina Silvestre von hohem ideellen Wert. Sie bewahrt es in einem Album mit anderen wichtigen Bildern der Vergangenheit auf. &bdquo;Ich habe es noch Jahre später in der Schule rumgezeigt. Gerade habe ich eine Kopie gemacht, damit Ronaldo es mir jetzt vielleicht noch signieren kann.“ Große Chancen auf ein Autogramm oder ein Remake des Baby-Fotos mit &bdquo;CR7“ rechnet sie sich jedoch nicht aus. Dabei hätte sie gerade jetzt die Gelegenheit bekommen sollen, den fünfmaligen Weltfußballer noch einmal aus nächster Nähe erleben zu können. UEFA verbietet Tanzeinlage an der Klosterpforte Bei der Ankunft der &bdquo;Seleção Portuguesa“ am Hotel sollte Carolina Silvestre eigentlich mit ihrer Folkloregruppe &bdquo;Rancho Folclorico: as Lavradeiras de Gütersloh“ einen Tanz vor dem Team aufführen. Tagelang hatten sie geübt. &bdquo;Doch die Uefa hat es kurz vorher verboten. Da sind einige Tränen geflossen“, berichtet die 19-Jährige, die gerade ihr Abitur an der Moritz-Fontaine-Gesamtschule in Rheda gemacht hat. Im EM-Jahr überlegt Carolina Silvestre nun, ob sie für ein Auslandsjahr oder ein Studium &bdquo;in die medizinische Richtung“ nach Portugal geht. Das Land ihrer Eltern, Mutter Carla und Vater Nuno (50), reizt sie. &bdquo;Denn ich will mehr über die Kultur erfahren.“ Vermutlich wird sie in diesen Tagen auch noch einmal zur Klosterpforte fahren. Insgeheim darauf hoffend, dass das kleine Mädchen mit dem blauen Kleid von damals auch als junge Frau von heute doch noch einmal in die Nähe des großen Cristiano Ronaldo gelangt. Gefragter Interview-Partner im portugiesischen TV Einen ausgeklügelten Plan hat diesbezüglich Rodrigo Nunes Romano aus Gütersloh. Er ist als kleiner Junge, gerade einmal fünfeinhalb Monate alt, während der WM 2006 im Arm von Cristiano Ronaldo in Marienfeld von seinem Vater Daniel fotografiert worden. &bdquo;Dafür habe ich ihm in den letzten Wochen schon 100 Mal Danke gesagt, denn dieses Bild bedeutet mir echt viel. Ronaldo ist für mich und viele andere ein Idol und präsentiert ein Stück weit Portugal.“ Einige seiner Freunde seien neidisch, sie würden sich aber ebenso freuen, gelänge ihm erneut ein solcher Schnappschuss. &bdquo;Das ist mein Ziel, aber es wird schwierig“, weiß der 18-Jährige. Mehrere Male war er schon am Hotel. Am Donnerstagvormittag, 20. Juni, steht er wieder dort, &bdquo;mit bestimmt 150 anderen Menschen – und an jeder Ecke ein Sicherheitsmann“. Um die Chancen zu erhöhen, vielleicht doch noch ein aktuelles Foto mit Ronaldo zu bekommen, hat der Gütersloher im portugiesischen Fernsehen einen Aufruf gestartet. Bei den TV-Teams, die von der iberischen Halbinsel mit nach Ostwestfalen gereist sind, ist Rodrigo Nunes Romano in den vergangenen Tagen ein gefragter Ansprechpartner gewesen. &bdquo;Sie wollten die Geschichte vom Baby-Foto hören. Ich habe bestimmt elf, zwölf Interviews gegeben und darin gesagt, dass ich ein neues Bild machen möchte“, sagt der Teenager und wünscht sich, dass &bdquo;CR7“ von seiner Bitte Notiz nimmt. Große Hoffnung brauche er sich allerdings nicht machen, hätten ihm die portugiesischen Journalisten gesagt. Tor im Gütersloher Heidewald bejubelt &bdquo;Am Sonntag hat sich Ronaldo einmal kurz zu den Fans begeben, um Autogramme zu schreiben. Aber ansonsten ist er der Unantastbare unter den Spielern“, glaubt Rodrigo Nunes Romano , der selbst leidenschaftlicher Fußballer ist. Als Verteidiger spielt er in der U19-Mannschaft von Drittligist SC Verl. Seine Offensivqualitäten stellte er hingegen erst vor wenigen Wochen unter Beweis, als er im Heidewaldstadion Gütersloh beim Abi-Duell vor 2.000 Zuschauern das 1:0-Siegtor des Städtischen Gymnasiums auflegte. Vier Wochen später haben an gleicher Stelle mehr als 8.200 Besucher den Trainings-Auftritt von Cristiano Ronaldo zugejubelt. Rodrigo Nunes Romano ist ihm sogar nach Leipzig nachgereist, um am Dienstag den 2:1-EM-Sieg gegen Tschechien mitzuerleben. &bdquo;Da habe ich Ronaldo zum ersten Mal live spielen sehen. Das war großartig“, schwärmt der Gütersloher. Sein Tipp: &bdquo;Wird Portugal offensiv noch besser, dann werden sie weit kommen.“ Für den Fall lägen die Chancen noch etwas höher, dass auch 2024 im Kreis Gütersloh wieder Baby-Fotos mit Cristiano Ronaldo geschossen werden.

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