Gütersloh. Von den Grünen liegt ein Vorschlag vor, ob es möglich wäre, die City-Wache ins Erdgeschoss des Rathauses zu verlegen. Man könne sie dort gemeinsam mit dem Ordnungsamt einrichten. Das hätte womöglich zugleich den Vorteil, den privaten Wachdienst im Rathaus einstellen oder zurückfahren zu können.
Bei Polizei und Stadt stößt dieser Vorschlag auf Skepsis. Aktuell sei das kein Thema, so ein Polizeisprecher. Es würden dazu keine Gespräche geführt. Die Stadt verweist auf die hohen Umbaukosten, die dann erforderlich wären. In der derzeitigen Haushaltslage sei das schwer vorstellbar.
Der Grünen-Antrag sieht gleichwohl vor, die Stadt möge das Gespräch mit der Kreispolizei suchen, „um die Rahmen- und Finanzierungsbedingungen für die Einrichtung einer City-Wache zu klären“. Es ist nicht der erste Vorstoß dieser Art. Vor vier Jahren forderte die FDP das Verlegen der Wache in die Nähe des Bahnhofsareals, um näher am Verbrechensgeschehen zu sein.
Stadt sieht Zurückfahren des Sicherheitsdienstes kritisch
Zudem hatte der Gütersloher Polizeidirektor Holger Meier bei einem Vortrag Ende Oktober vor den Fraktionen im Rathaus erklärt, es sei durchaus sinnvoll, die Ordnungspartnerschaft mit der Stadt zu festigen, die Kräfte zu bündeln und dadurch die City-Wache zu stärken. Es liefen Gespräche mit der Stadt, um zusätzliche Räume zu suchen. Auch das städtische Ordnungsamt erklärte den Wunsch, mehr Zeit für gemeinsame Streifengänge zu haben.
Doch den aktuellen Äußerungen zufolge tut sich in dieser Hinsicht derzeit wenig. Der städtische Personalchef Carsten Schlepphorst warnt auch davon, beim Sicherheitsdienst fürs Rathaus zu sparen. Dieser Dienst koste nicht viel, sei niedrigschwellig und sehr präsent. Er trage zu besseren Abläufen im Rathaus bei, entschärfe kritische Situationen, bevor sie eskalieren könnten. „Wir sind inzwischen Großstadt. Ohne einen solchen Sicherheitsdienst geht es nicht mehr.“ Das lasse sich gegebenenfalls auch durch Zahlen belegen. „Diesen Dienst zurückzufahren, wäre der falsche Weg“, so Schlepphorst.
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Die City-Wache ist im ehemaligen Amtsgericht am Berliner Platz untergebracht, einem denkmalgeschützten Gebäude von 1907/08 im Stil der Weserrenaissance. Sie zog 1996 dort ein, um nach dem Umzug der Kreispolizei an die Herzebrocker Straße weiter in der Innenstadt präsent und ansprechbar zu sein.