Gütersloher Wapelbad bittet um Hilfe - und löst Spenden-Boom im Netz aus

Gütersloh. Das Wapelbad gehört in Gütersloh zu den beliebtesten Naherholungszielen im Stadtgebiet. Davon zeugen nicht nur Veranstaltungen wie die &bdquo;Wapelbeats“, die am vergangenen Samstag insgesamt 2.400 Besucher anlockten. Jetzt zeigt sich der Stellenwert des Bades auch noch bei einer Spenden-Kampagne im Internet. Weil das fast 92 Jahre alte Planschbecken dringend renoviert werden muss, sucht der Förderverein über eine besonderen Crowdfunding-Aktion nach Geldgebern – und stößt dabei auf eine enorme Resonanz: In nur zehn Tagen sind mehr als 12.000 Euro zusammengekommen. Die Aktion läuft noch bis zum 30. Juni. &bdquo;Das Besondere: Jeder Geldgeber wird am Ende namentlich auf einer Tafel erwähnt, die wir an einer prominenten Stelle im Bad aufstellen werden“, schildert Olaf Köhler. Der 58-jährige Holztechniker und Betriebswirt ist ehrenamtlicher Schriftführer im Vorstand, Pressesprecher und Gründungsmitglied des Fördervereins, der sich um den Erhalt und die Fortentwicklung des Ausflugsziels im Stadtteil Kattenstroth kümmert. &bdquo;Sind alle ziemlich überwältigt“, sagt Vorstandsmitglied Olaf Köhler Dass daran nicht nur den 125 Vereinsmitgliedern, sondern noch vielen anderen Güterslohern gelegen ist, zeigt sich nun bei der Resonanz zum Aufruf für das Planschbecken-Projekt. Es ist eine wahre Welle der Unterstützung: Seit dem späten Abend des 16. Mai läuft die Aktion über die Homepage www.spendenseite.de. &bdquo;Wir wollten ursprünglich 9.700 Euro zusammenbekommen. Das Ziel haben wir schon nach zwei Tagen erreicht“, sagt Olaf Köhler und strahlt: &bdquo;Wir sind alle ziemlich überwältigt.“ Am Montagnachmittag, 27. Mai, um 17.30 Uhr lag der aktuelle Stand bei einer Gesamtsumme von 12.310 Euro, die durch insgesamt 383 Spenden in die Planschbecken-Kasse gespült worden ist. Damit liegt man bei noch 34 ausstehenden Tagen bereits bei 126 Prozent der Zielvorgabe. &bdquo;Alles was wir jetzt noch einnehmen, werden wir natürlich auch in das Projekt investieren“, kündigt Olaf Köhler an. Das gut 180 Quadratmeter große und 30 Zentimeter tiefe Wasserbecken ist ein beliebter Treffpunkt für Familien und Kinder. Erbaut wurde es 1932. Rund eine Woche soll die Renovierung des Bassins in Anspruch nehmen Um das Bassin jetzt in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, soll es fachgerecht saniert werden. Die alte Farbe wird abgetragen und ein neuer Anstrich verpasst, zusätzlich müssen Risse im Beton behoben und Lücken verfüllt werden. Mitte Juni sollen die Arbeiten starten. Rund eine Woche ist für die Renovierung an Zeitaufwand eingeplant. Das ausführende Unternehmen ist der Gütersloher Malerbetrieb Reckersdrees, der einen Teil der Arbeitsstunden sponsern wird. Der angestellte Maler Chris Ross sitzt als Beisitzer im Wapelbad-Förderverein. Neben dem Becken soll auch dessen Umgebung eine deutliche Aufwertung erfahren: &bdquo;Wir werden die Betonplatten neu verlegen, wollen Sitzbänke um das Becken installieren und neue Bäume pflanzen“, kündigt Olaf Köhler an. Außerdem werde das gesamte Areal an Größe gewinnen. Pachtvertrag mit der Stadt Gütersloh ist um zehn Jahre verlängert worden Heißt: Damit um das Wasserbecken herum mehr Platz entsteht, soll sich der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Eigentümer des direkt an das Becken angrenzenden Waldstückes bereit erklärt und dem Förderverein angeboten haben, einen kleinen Teil seiner Liegenschaft an das Wapelbad abzutreten. &bdquo;Somit bekommen wir mehr Fläche, können den Zaun fünf Meter versetzen und rund um das Becken einen Verweil-Bereich schaffen“, erläutert der Pressesprecher. Das Ganze solle im Grundbucheintrag entsprechend schriftlich festgehalten werden. Frisch fixiert und aktualisiert worden sind vor wenigen Wochen auch die Besitz- und Betreiber-Verhältnisse rund um das Wapelbad: Grundeigentümer Sebastian Kollmeyer hat den laufenden Pachtvertrag mit der Stadt Gütersloh vorzeitig um zehn Jahre verlängert. Überschüssige Gewinne werden regelmäßig für Projekte gespendet Die Stadt wiederum stellt dem Verein das Areal mit einem separaten Überlassungsvertrag kostenlos zur Verfügung. Der Förderverein Wapelbad macht zwar mit Veranstaltungen regelmäßig Einnahmen, spendet die überschüssigen Gewinne jedoch auch immer wieder für Projekte. Die Gewinne diesmal für die Planschbecken-Renovierung zu nutzen, sei nicht angedacht worden. &bdquo;Zumal wir ohnehin nicht abschätzen können, ob die Saison überhaupt läuft. Wir brauchen theoretisch nur mit zwei Veranstaltungen ins Minus zu gehen, dann wäre das Geld wieder weg“, erläutert Olaf Köhler. Außerdem sollten Überschüsse – sofern es dazu kommt – erneut in regionale oder lokale Spendenprojekte fließen. Deshalb habe man für die Finanzierung des Planschbecken-Projektes während einer Vorstandssitzung im März die Crowdfunding-Aktion beschlossen – mit Erfolg. &bdquo;Der Pool ist absolute Kindheit“, schreiben die Unterstützer Mit einer Spende hat sich auch Familie Kollmeyer (100 Euro) beteiligt, ebenso wie der frühere Fördervereins-Vorsitzende Matthias Markstedt (1.000 Euro) oder die Altemeier Bauelemente GmbH (500). So zeigt es die öffentlich einsehbare Auflistung alle Beteiligten an der Aktion. Jede Summe zählt: Auch &bdquo;Katharina und Geraldine“, die am Sonntag fünf Euro gegeben haben, werden ihre Namen somit irgendwann im Sommer auf der Mäzen-Tafel am Planschbecken im Gütersloher Wapelbad vorfinden. Das Team vom Förderverein zeigt sich dankbar und tief gerührt. Zum einen von der generellen Spendenbereitschaft, zum anderen aber auch von den Kommentaren der Geldgeber. &bdquo;Der Pool ist absolute Kindheit“ oder &bdquo;Auf viele schöne weitere Klassenfeste“ heißt es da etwa. &bdquo;Jemand anderes hat geschrieben: Ich habe bei euch das Schwimmen gelernt und unterstütze das deshalb gerne“, schildert Olaf Köhler und fügt hinzu: &bdquo;Für uns ist das eine sehr emotionale Geschichte.“

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