Verkehrschaos

Update: Sperrung in der Gütersloher Innenstadt aufgehoben

Am Donnerstag fiel die Ampelanlage an der Lindenstraße in Gütersloh aus. Bis Montag war die Durchfahrt deshalb gesperrt. Jetzt konnte das Problem behoben werden.

Die Ampelanlage in Gütersloh funktioniert wieder. Die Sperrung der Unterführung an der Lindenstraße ist deshalb aufgehoben. |

Matthias Gans
05.03.2024 | 05.03.2024, 08:20

Update, 4. März 2024

Der Defekt an der seit dem vergangenen Donnerstag ausgefallenen Ampelanlage im Kreuzungsbereich Kirchstraße/Kaiserstraße/Lindenstraße/Carl-Bertelsmann-Straße konnte am Montagmittag behoben werden. Als Ursache für den Ausfall gibt die Stadt in einer Mitteilung ein defektes Bauteil an, das für die Stromversorgung der Außenanlage und damit unter anderem für Signalgeber und Taster zuständig ist. Die Straßensperrungen wurden daraufhin wieder abgebaut.

Stadtsprecherin Annette Blumenstein weist darauf hin, dass der Ausfall dieser Ampel nichts mit den zahlreichen Störungen bei den Ampelanlagen im Stadtgebiet der vergangenen Wochen zu tun hat, die in Zuständigkeit von Straßen NRW sind. Hier gab es seit Anfang des Jahres mehr als 40 Ausfälle, vor allem entlang der B61 und der Verler Straße.

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Die Ursache dafür war ein Defekt in den eingebauten konventionellen Leuchtmitteln, der sich offenbar bei einer ganzen Charge bemerkbar gemacht hatte. Diese Glühlampen sollten im Verlauf der vergangenen Woche laut Straßen NRW schon ersetzt worden sein.

Eine solche Häufung von Ampelausfällen habe es bei der Stadt nicht gegeben, wie Annette Blumenstein auf Nachfrage mitteilt. „Bisher hatten wir in diesem Jahr vier Ausfälle. Zweimal lag die Ursache in einer defekten Rot-LED und zweimal haben sich die Anlagen einfach aufgehängt. So etwas ist nicht vermeidbar und eine Entstörung ist in der Regel schnell und zeitnah möglich.“

Während Straßen NRW die Wartung durch eine Servicefirma durchführen lässt, werden die Anlagen in städtischer Zuständigkeit durch die Netzgesellschaft Gütersloh gewartet und entstört. Blumenstein „Dadurch ist immer eine zeitnahe Erst-Entstörung gewährleistet.“

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Stand, 1. März 2024

Gütersloh. Seit Wochen reißen die Meldungen um ausfallende Ampel im Stadtgebiet nicht ab. Vor allem Anlagen entlang der B 61 sowie an der Verler Straße waren betroffen.

Am Donnerstag traf es auch die Ampel an der Unterführung an der Lindenstraße. Weil eine Reparatur aktuell nicht möglich ist, wird die Durchfahrt bis einschließlich Montag gesperrt, wie die Stadt mitteilt. Die Unterführung kann bis dahin aus keiner Richtung befahren werden.

Weiterhin befahrbar sind die Kaiserstraße/Kirchstraße und die Carl-Bertelsmann-Straße/Lindenstraße in beiden Richtungen. Betroffen sind von der Sperrung auch die Stadtbus-Linien 202 und 206. Auch sie werden vorerst bis einschließlich Montag umgeleitet. Für die Linie 202 entfällt die Haltestelle „Am Türmchen“. Für die Linie 206 entfällt die Haltestelle „Lindenstraße“. Als Ersatz dient die Haltestelle „Alter Kirchplatz“.

Häufung in Gütersloh ist lange Zeit gar nicht aufgefallen

Bereits am Donnerstag hatte die Polizei diesen Bereich wegen des Ausfalls der Ampel gesperrt. Am Freitag kam dann die Nachricht, dass das bis Montag so bleibt. Und auch die Ampel an der Kreuzung B61/Rhedaer Straße funktionierte am Donnerstag nicht mehr.

Diese Anlage befindet sich, wie die meisten der betroffenen Ampeln, im Zuständigkeitsbereich von Straßen.NRW. Und die hat, nachdem die ersten Meldungen und eine NW-Anfrage reinkamen, etwas tiefergehender nachforschen müssen, wie Sprecher Florian Wild auf Nachfrage erklärt.

So sei die Häufung in Gütersloh längere Zeit gar nicht aufgefallen. Wild begründet das mit speziellen Abläufen bei der Schadensmeldung. Die Polizei meldet in der Regel einen Ampelausfall zunächst an die zuständige Straßenmeisterei. Die wiederum informiert den Servicepartner, der auch der Hersteller der Ampelanlagen ist. Festgelegt ist in den Verträgen, dass sich Mitarbeiter innerhalb von vier Stunden um die ausgefallene Ampel kümmern müssen.

Lesen Sie auch: Probleme an der B61 - Häufen sich in Gütersloh die Ampel-Ausfälle?

Das Problem: Servicefirma hat Lampen eingesetzt, die aus einer schadhaften Charge stammen

Für den Gütersloher Bereich ist die Straßenmeisterei Wiedenbrück verantwortlich. Diese kümmert sich allerdings nicht nur um die 38 Ampeln, die auf Gütersloher Gebiet im Zuständigkeitsbereich von Straßen.NRW stehen. Sondern auch um die Anlagen, die sich an Bundes-, Landes-, und Kreisstraßen in den benachbarten Kommunen befinden. „Gütersloh war dabei lange nicht statistisch auffällig“, so Wild.

Zuletzt wurde man aber doch durch die Häufigkeit von Meldungen auf das Problem aufmerksam. 32 Meldungen gab es bis vor zwei Wochen in diesem Jahr in Gütersloh bereits. Die aktuelle Zahl hatte Wild am Freitag nicht parat.

Das Problem: Die beauftragte Servicefirma hatte im Rahmen der letzten Wartung konventionelle Glühlampen ausgetauscht, die offenbar aus einer schadhaften Charge stammen, so Wild. Von den 38 Ampeln werden 28 noch in dieser Weise beleuchtet.

Nicht nur Gütersloh ist betroffen

Nicht nur Gütersloh ist nach Angaben von Florian Wild durch Ampelausfälle aufgefallen. Auch in Bad Oeynhausen gab es einen Anstieg an Schadensmeldungen. Auch diese Ausfälle sind wohl auf die „Montagscharge“, wie Wild die kaputten Leuchten nennt, zurückzuführen. „Offenbar ist diese Montagscharge in einem bestimmten Zeitraum weitflächig eingesetzt worden.“

Ob der Ausfall der Ampel an der B61/Rhedaer Straße vom Donnerstag auch darauf zurückzuführen ist, konnte Wild am Freitag noch nicht beantworten. Eigentlich hätte diese Ampel nämlich gar nicht mehr ausfallen dürfen, zumindest nicht mehr aus dem genannten Grund.

Denn die beauftragte Servicefirma hatte Straßen NRW bereits vor zwei Wochen zugesagt, in der zurückliegenden Woche alle konventionellen Leuchtmittel, die in älteren Anlagen betrieben werden, auszutauschen.

Stadt Gütersloh hat schon auf LED-Technik umgerüstet

Auch wenn die Ursache noch nicht bekannt ist: Mit dem Ausfall an der Lindenstraße zeigt sich, dass auch Ampeln in städtischer Zuständigkeit Probleme haben. Herkömmliche Glühlampen können aber dafür kaum verantwortlich sein, denn die Stadt hat ihre 76 Lichtsignalanlagen (LSA), wie es im Behördendeutsch heißt, in ihrem Bereich schon ganz auf LED-Technik umgerüstet, wie Stadtsprecherin Annette Blumenstein mitteilt.

Soweit ist Straßen.NRW nicht. Hier leuchten erst zehn Anlagen in LED-Technik. Zumindest zehn Anlagen sollen demnächst aufgerüstet werden. Der Vorteil liegt laut Wild darin, dass LED-Leuchtmittel wartungsärmer und energiesparender sind und eine längere Lebensdauer haben.