Update: Gütersloher wollen Jagd auf Grundstück verbieten - Streit offenbar beigelegt

Update vom 26. Januar: Ein seit mehr als vier Jahren laufender Rechtsstreit um ein Jagdverbot für vier Grundstücke eines Ehepaares aus Gütersloh scheint nun endgültig beigelegt zu sein. Die engagierten Tier- und Naturschützer Margrit und Klaus-Dieter Dorn kämpfen seit 2019 aus ethischen Gründen dafür, dass auf ihrem Grund und Boden nicht mehr gejagt werden darf. Anfang Januar bekamen sie mit ihrer Forderung gegenüber dem Kreis Gütersloh recht, ließen sich jedoch auf einen Kompromiss ein, der den Jägern ein Wegerecht auf einer Wiese einräumte. Den Vergleich wollte das Ehepaar ursprünglich anfechten. Doch nun haben sich die Dorns dazu entschieden, die Sache auf sich beruhen zu lassen. &bdquo;Im Prinzip haben wir das erreicht, was wir wollten. Unsere vier Flächen sind jagdrechtlich befriedet worden und auf den Grundstücken darf nicht mehr gejagt werden“, sagt Margrit Dorn. Zwar sei der Vergleich und das damit zugestandene Wegerecht für die Wiese zur zustande gekommen, &bdquo;weil ein Jagdpächter falsche Tatsachen vorgespiegelt hätte“, so die 58-Jährige. Doch die Entscheidung vom 8. Januar nun &bdquo;wegen Irrtums“ anfechten zu wollen, sei für das Paar mit einigen Konsequenzen verbunden. Es müsste wohl ein neues Verfahren eröffnet werden, hat Margrit Dorn nach Rücksprache mit ihrem Dortmunder Rechtsanwalt Peer Fiesel erfahren. &bdquo;Für den Fall würde es wohl einen erheblichen finanziellen Aufwand mit sich bringen. Zum anderen hat uns die Sache schon jetzt extrem viele Nerven gekostet“, erklärt die Gütersloherin. Ihr eigentliches Ziel, dass auf den vier Grundstücken mit 3,4 Hektar Gesamtfläche im Westen der Stadt keine Tiere mehr geschossen werden dürfen, hätten sie ja immerhin erreicht. &bdquo;Und darüber sind wir glücklich.“ ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Gütersloh. Eigentlich schien ein seit Jahren laufender Rechtsstreit um ein Jagdverbot für vier Grundstücke in Gütersloh beigelegt zu sein. Doch nun tut sich erneut eine Wende auf: Seit 2019 kämpfen die engagierten Tier- und Naturschützer Margrit und Klaus-Dieter Dorn aus ethischen Gründen dafür, dass auf ihrem Grund und Boden nicht mehr gejagt werden darf. Das Gütersloher Ehepaar bekam mit seiner Forderung gegenüber der Antragsbehörde, dem Kreis Gütersloh, zu Jahresbeginn zwar recht. Es ließ sich dabei aber vor dem Verwaltungsgericht Minden auf einen Vergleich ein, der Jägern in Zukunft zumindest ein Wegerecht auf einer Wiese einräumt. &bdquo;Der Kompromiss ist nur zustande gekommen, weil ein Jagdpächter falsche Tatsachen vorgespiegelt hat. Das lassen wir so nicht stehen“, kündigt Margrit Dorn (58) an, eine Fortsetzung der juristischen Auseinandersetzung in Erwägung zu ziehen. Dortmunder Rechtsanwalt wird erneut tätig In der Tat ist der Dortmunder Rechtsanwalt Peer Fiesel von Klaus-Dieter Dorn (57) damit beauftragt worden, in der Angelegenheit erneut tätig zu werden und den am 8. Januar getroffenen Vergleich wegen Irrtums anzufechten. &bdquo;Mein Mandant hat sich darüber geärgert, dass von einem Jagdpächter zu Protokoll gegeben wurde, dass die Jäger ein bestimmtes Grundstück nicht anders erreichen könnten als über ihre Fläche oder eben schwimmend. Dabei kann man wohl über einen anderen Weg auf das betreffende Areal gelangen“, erklärt Fiesel. Diese Tatsache wollen die Dorn nun anhand von Fotos nachweisen, aufgrund der Beweisführung den Vergleich für gegenstandslos erklären und diesen anfechten lassen. Vergleich per Handschlag besiegelt? Konkret geht es um eine 488 Quadratmeter große Wiese im Bereich von Dalke und Wapel nahe des Paul-Westerfrölke-Wegs, die die Eigentümer an die Stadt Gütersloh verpachtet haben. Hierfür hatte das Ehepaar Dorn vor Gericht ebenso die sofortige jagdliche Befriedung erwirkt wie auch für den Rest seiner vier Grundstücke mit 3,4 Hektar Gesamtfläche im Westen der Stadt. Im Gegenzug sollten die Jäger über das Notwegerecht weiter ein kleines Stück der Wiese passieren dürfen, um während der Jagd zu einer Halbinsel in den Dalkeauen gelangen und dort Wild schießen zu können. Diesen Vergleich hatten die Parteien im Januar geschlossen und laut &bdquo;NW“ per Handschlag besiegelt. Doch Margrit Dorn widerspricht: &bdquo;Jagdpächter und Kläger gaben sich nicht die Hand und der Kompromiss, ein Notwegerecht einzuräumen, kam nur zustande, weil einer der Jagdpächter beteuerte, dass dahinterliegende Grundstück nur über unser Grundstück oder mittels Hubschrauber und Floß erreichen zu können.“ Verfahren wegen Irrtums Das Gericht bestätigte das Wegerecht, mit der Begründung, dass es keine andere Strecke zur Halbinsel geben würde. Das Gegenteil hätten sie am Tag der Verhandlung &bdquo;nicht mit Gewissheit“ beweisen können, fährt die engagierte Tier- und Naturschützerin fort. Nun aber habe sie die Sache geprüft und festgestellt, dass es noch eine andere Zuwegung als über ihr eigenes Gelände gibt. Das Gütersloher Ehepaar bleibt konsequent: Da Margrit und Klaus-Dieter Dorn eben auch nicht möchten, dass die Jäger selbst mit entladener und gesicherter Waffe und angeleinten Hunden einen kleinen Teil ihres den Dalke-Auen vorgelagerten Grundstücks überqueren dürfen, um dahinter die Jagd fortzusetzen, werden sie den Vergleich somit anfechten und gegen das Wegerecht der Jäger vorgehen. Rechtsanwalt Peer Fiesel will das Verfahren wegen Irrtums und nicht wegen arglistiger Täuschung (die Möglichkeit bestände ebenfalls) in den nächsten Tagen in Gang setzen. Margrit und Klaus-Dieter Dorn fragen sich derweil, ob die kleine Halbinsel inmitten der Gütersloher Dalkeauen überhaupt intensiv bejagt werden muss. &bdquo;Dieser Bereich ist ein Gebiet das dem Schutz der Natur und auch Erholungssuchenden dient. Dass dort immer wieder, oft bis in die Dunkelheit, Tiere gejagt und erschossen werden widerspricht meines Erachtens dem Naturschutzgedanken“, erklärt die 58-Jährige. Wie sich der Kreis Gütersloh zu dem Fall äußert Während der Gerichtsverhandlung ist das Gütersloher Ehepaar von mehreren Vorkommnisse irritiert worden. Laut Richterin und Polizei habe es im Bereich der Herzebrocker Straße zwischen 2010 und 2020 insgesamt 28 Wildunfälle gegeben. Verwundert sei man in dem Zusammenhang über die Tatsache gewesen, dass ein nicht anwesender Jagdpächter, die Richterin vor der Verhandlung angerufen haben soll, um ihr mitzuteilen, dass er im vergangenen Jahr allein zwölf Rehe nur aus dem Bereich der T-Kreuzung &bdquo;Am Stellbrink“ gezogen und entsorgt hätte, so Margrit Dorn. Der Kreis Gütersloh war in dem Gerichtsverfahren die beklagte Partei. Von der Kreisverwaltung hieß es am Montag: &bdquo;Am 8. Januar wurde der Vergleich zwischen der Familie Dorn und dem Kreis Gütersloh geschlossen. Ob eine Anfechtung des Vergleichs zulässig und unter welchen Voraussetzungen dies begründet ist, muss noch geprüft werden.“

Meistgelesen