Hochwasser im Kreis Gütersloh: Autofahrer ignorieren Sperrungen

Gütersloh. Die Dalke zeigt uns in Gütersloh gerade, was sie kann. So viel Hochwasser war selten. &bdquo;Wir Anwohner des Magdalenenwegs, der Spexarder Straße und die Nachbarn der Corneliastraße hatten dieses Jahr eine aufregende Weihnacht. Vollgelaufene Keller und einen mehrfachen Einsatz der Gütersloher Feuerwehren, vor allem des Löschzugs Avenwedde. Ein großes Lob an die Einsatzkräfte an dieser Stelle“, sagt Peter Schnitker. Die Spexarder Straße wurde auf Höhe Strangmühlenstraße und südlich auf Höhe Franz-Grochtmann-Straße für den Verkehr gesperrt. Alles stand unter Wasser. Für die Anwohner im Ortsteil Spexard schon genug Stress. Autofahrer ignorieren Sperrungen: &bdquo;Ich bin fassungslos“ &bdquo;Der maßlose Egoismus diverser Mitbürger führte immer wieder zur Missachtung dieser Sperren. Ist es denn so schlimm, mit seinem SUV anzuhalten, umzudrehen und einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen???“ Peter Schnitker fragt das bewusst mit drei Fragezeichen, denn er versteht diesen Teil der Gesellschaft nicht mehr und steht – gemeinsam mit seinen Nachbarn - einfach nur kopfschüttelnd daneben. &bdquo;Dieser Egoismus führte nun dazu, dass die Schlauchbarriere, die (wassergefüllt und uns schützend) von der Feuerwehr ausgelegt wurde, teilweise zerstört wurde, weil einer dieser Egomanen mit seinem Auto darüber gefahren ist und den Vorfall nicht gemeldet hat. Ich bin fassungslos!“ Newsticker: Alles rund um das Hochwasser im Kreis Gütersloh Tongrube in Rietberg läuft mit Wasser voll Tatsächlich ist das alles kein Spaß und ich kann Herrn Schnitker in seiner Empörung verstehen. Wie sich die Hochwasserlage in Gütersloh um Umgebung entwickelt können Sie immer hier aktuell nachlesen (inkusive Fotostrecke). Wir halten Sie auf dem Laufenden. Abseits der Spexarder Straße waren die Gütersloher Einsatzkräfte mit Unterstützung des THW seit Montag auch Am Lütgen Kolk gefordert. Die angrenzenden Häuser sollten mit 500 Sandsäcken vor dem Wasser aus dem über die Ufer tretenden Schlangenbach gesichert werden. In Westerwiehe am Steinhorster Becken lief am Sonntag außerdem eine Tongrube mit Wasser voll - in der Folge rückte das Technische Hilfswerk (THW) mit einer Pumpe an. Es besteht die Gefahr, dass Deiche und Randbereiche wegbrechen Der Pegelstand der Ems hat am Dienstagvormittag einen neuen Höchststand von 4,48 Metern erreicht. Laut einer Mitteilung haben sich die Hochwasserschutzanlagen - dazu zählt ein ein System aus Deichen, Schutzmauern und Spundwänden - aus Sicht der Stadt Rheda-Wiedenbrück bewährt und Schäden durch einen Übertritt der Ems verhindert. Nur vereinzelt mussten Objekte mit Sandsäcken geschützt werden Die Lutter steht derweil nach Angaben der Stadt beim amtlichen Pegel in Marienfeld bei 1,47 Metern und damit auf hohem Niveau, die Dalke am amtlichen Pegel in Avenwedde bei 92 Zentimetern. Die Stadt Gütersloh weist darauf hin, dass Rand- und Uferbereiche von Gewässern vorläufig nicht betreten werden sollen. Mag das Hochwasser auch noch so faszinierend anzusehen sein: Es besteht die Gefahr, dass Deiche und Randbereiche wegbrechen. Auch in Waldgebieten wird zur Vorsicht geraten. Bäume könnten ihre Standfestigkeit durch die aufgeweichten Böden womöglich verloren haben. Wieder Regen ab Freitag in Gütersloh erwartet Ab Freitag soll es wieder ergiebig regnen. Bis in die erste Januarwoche soll es teils über 100 Liter Regen pro Quadratmeter geben. Die Gesamtsituation in OWL mit den großen Flüssen wie etwa die Weser können Sie hier nachlesen. Sollte sich die Lage wieder verschärfen, kann Gütersloh noch auf mehr als 2.000 Sandsäcke zugreifen. Stefan Teuscher und sein Sohn Philipp, Inhaber eines Gütersloher Garten- und Landschaftsbauunternehmens, haben am 25. Dezember kurzfristig ihren Sand, ihre Halle und ihre Maschinen zur Verfügung gestellt. Das ist die Solidarität, die sich Peter Schnitker und wir alle in dieser außergewöhnlichen Situation wünschen. Danke an alle Helferinnen und Helfer! Warn-Apps können helfen An dieser Stelle möchte ich Sie noch einmal daran erinnern, dass es gut ist, wenn man eine Warn-App auf dem Smartphone installiert. &bdquo;Biwap“ zum Beispiel meldet Ihnen, wenn Hochwasser-Gefahr besteht. Den Wasserstand der Flüsse können Sie im Hochwasserportal NRW mit einer interaktiven Wasserkarte einsehen (sie ist derzeit häufig überlastet und benötigt ein wenig Zeit, bis sie sich aufbaut). Wenn Sie wissen wollen, wie sich die Regenwolken bewegen, finden Sie hier ein Regenradar. Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bleiben Sie bitte zuversichtlich trotz der widrigen Umstände. Vielleicht kommt nach dem Regen ja der Frost – dann haben wir so viele Eiswiesen wie noch niemals zuvor und erleben ein Wintermärchen. Wer weiß Dieser Text ist zuerst als Editorial in unserem wöchentlichen Newsletter erschienen. Melden Sie sich hier jetzt kostenfrei an und erhalten Sie jeden Donnerstag die wichtigsten Nachrichten auf einen Blick mehr Mail.

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