Vandalismus erschwert Sanierungsprojekt: Zerstörtes Rohr am Moorsee in Bünde

Bünde. Unzählige Stunden an Arbeit haben die Sportangler aus Dünne am Moorsee in Randringhausen in den vergangenen 13 Monaten geleistet: Fischbestand umsiedeln, See trocken legen den Untergrund wochenlang umgestalten und vor allem den defekten Deich reparieren. Arbeit, die ehrenamtlich geleistet wurde und noch wird. Bei Restarbeiten vor dem Winter machten die Angler nun eine unerfreuliche Entdeckung. Eigentlich hätte nun für die nächsten vier bis fünf Monate Ruhe am Moorsee einkehren können, denn die Bagger, die dem Profil des Moorsees in Randringhausen ein neues Gesicht verpasst haben, sind fort. Nach und nach hätte sich nun der See mit Regenwasser füllen sollen, bevor im Frühjahr unter anderem Seerosen und Schilf angepflanzt wird. Lesen Sie auch: Bünder Mooreteich seit zehn Monaten trocken gelegt &bdquo;Wir haben jetzt erst durch Zufall entdeckt, dass ein Verbindungsrohr zwischen dem kleinen Tümpel links neben der Einfahrt zum Moorsee und dem Moorsee selbst zerstört wurde“, sagt Sascha Müller, stellvertretender Vorsitzender der Dünner Sportangler, die den Moorsee und den daneben gelegenen Erlenteich gepachtet haben. Der Vorstand des Vereins vermutet Vandalismus dahinter. Unbekannte haben offensichtlich Steine auf das zum Teil frei liegende Rohr geworfen und es dadurch zerstört. Das Rohr endet im Bach, aber durch den entstandenen Schaden läuft das Wasser nun &bdquo;von Groß zu Klein“, so Sascha Müller. Arbeiten sind ziemlich aufwendig Durch den Regen in den vergangenen Tagen hat sich der Moorsee schon wieder etwas mit Wasser gefüllt, ist aber noch weit von seinem endgültigen Pegelstand entfernt. &bdquo;Wäre der Schaden nicht an dem Rohr, wäre der Wasserstand schon höher“, sagt Sascha Müller. Dennoch lassen sich die Sportangler nicht unterkriegen. Das Rohr wird in den kommenden Tagen repariert werden und dann heißt es: &bdquo;Warten“. Bis vor wenigen Wochen bewegten Bagger Unmengen an Schlamm im Moorsee. Ursächlich für den enormen Aufwand ist das Werk von Ratten, die den Deich des Gewässers zur Bunzlauer Straße hin untergruben und dadurch massiv in seiner Stabilität beschädigten. Aufgefallen war dieser Schaden im vergangenen Jahr. Einzige Möglichkeit, um den Schaden zu beheben, war eine komplette Trockenlegung, denn der Wasserdruck auf den Deich, auf dem ein Spazierpfad entlangführt, hatte es in sich und der Inhalt des Sees drohte, bei einem Bruch des Deichs sich über die Bunzlauer Straße hinweg auf umliegende Felder und in den Ostbach zu verteilen. So zogen die Angler im September 2023 buchstäblich den Stöpsel aus dem See, der – wie auch der Erlenteich gleich nebenan – vor mehr als 60 Jahren künstlich angelegt wurde und über ein Abflussrohr sowie bei Hochwasser über ein Überflussrohr in den Ostbach mündet. Zuständig für den geregelten Ablauf in den Bach ist ein sogenannter &bdquo;Mönch“ am Rand des Sees. Über diesen &bdquo;Mönch“ lässt sich der Wasserpegel im See regulieren – bis hin zur kompletten Trockenlegung, die im Oktober 2023 folgte, nachdem das Wasser 14 Tage lang abfloss. Zum Vergleich: In dem See befinden sich im Durchschnitt mehr als 16.000 Kubikmeter Wasser, die in der Zeit durch ein 150 Millimeter starkes Rohr ablaufen mussten. Eine handelsübliche Toilette in einem Wohnhaus verfügt bereits über ein 100 Millimeter starkes Abflussrohr. Lesen Sie auch: Wie geht es weiter mit dem Bünder Moorsee? Anfang Oktober 2023 wurden dann etwa 2,5 Tonnen Fische elektrisch lebend gefangen und in umliegende Gewässer, die der Verein gepachtet hat, umgesiedelt. Danach wurde der Pegel des Moorsees weiter gesenkt, was zuletzt – da bereits mehr als 99 Prozent der Fische gefangen waren – mit Pumpen beschleunigt wurde. Im Sommer machte sich der Angelverein dann an die Umgestaltung des Moorsees und über Wochen bewegten Bagger unzählige Tonnen Schlamm, um verschiedene Zonen zu schaffen, in denen später beispielsweise Seerosen und Schilf wachsen. Diese Flachwasserzone sollte ursprünglich im hinteren Bereich zum danebenliegenden Erlenteich entstehen. Weil der Schlamm dafür aber aus dem Bereich in Richtung Bunzlauer Straße entnommen wurde und nicht wollte, dass die Bagger mit jeder vollen Schaufel 200 Meter hin und leer wieder 200 Meter durch schlammigen Grund zurückfahren mussten, hat man sich entschieden, diese Zone nun an der langen nördlichen Seeseite einzurichten. Das ist bereits geschehen. Erneuerung war notwendig Ebenso auch die Reparatur am Deich selbst. &bdquo;Man konnte ganz deutlich merken, dass der Untergrund im Deich schon lose war“, sagt Sascha Müller. Lange hätte der Deich dem Wasserdruck des zuvor vollen Moorsees nicht mehr standgehalten. Auch der &bdquo;Mönch“ wurde in dem Vorgang repariert, so dass der vorletzten Phase der See-Sanierung im Grunde nichts mehr im Wege stehen würde, gäbe es nicht Unbelehrbare, die Rohre mit Steinen zerstören. Im Frühjahr, so rechnet der Vereinsvorstand der Dünner Sportangler, sollen die Seerosen und das Schilf gepflanzt werden. &bdquo;Je nachdem, wie weit der Pegel dann schon wieder gestiegen ist, müssen wir noch mal etwas Wasser aus dem See ablassen“, so Sascha Müller. Dann sollen die Pflanzen aber erst in Ruhe über den Sommer hinweg wachsen, bevor der See sich – auch mit Wasser aus dem Erlenteich nebenan – füllt und Fische ausgesetzt werden können.

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