Wohnen im Kreis Gütersloh: Das sind die günstigsten und teuersten Wohnviertel

Kreis Gütersloh. Der Immobilienmarkt im Kreis Gütersloh erholt sich. Nachdem es 2023 einen starken Einbruch gegeben hatte, vermeldet der Kreis Gütersloh für das vergangene Jahr jetzt deutlich positivere Signale. Rund 3.100 Kaufverträge sind eingegangen. Vor allem der Verkauf von älteren Wohngebäuden und Eigentumswohnungen ist stark angestiegen, heißt es im aktuellen Grundstücksmarktbericht. Die Anzahl der verkauften Wohnbaugrundstücke ist im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise um 49 Prozent gestiegen; auch die veräußerten Ein- und Zweifamilienhäuser haben zugenommen. &bdquo;Die Preise für Bauplätze sind weitgehend stabil“, sagt Carsten Tannhäuser, Vorsitzender des Gutachterausschusses im Kreis Gütersloh. In einigen Gemeinden seien allerdings leicht steigende Preise festgestellt worden, die sich auch in den zum 1. Januar 2025 beschlossenen neuen Bodenrichtwerten widerspiegeln – beispielsweise in Gütersloh oder Verl. Was zeichnet eine gute Lage im Kreis Gütersloh aus? In guten Wohnlagen liegen die Werte mittlerweile bei bis zu 750 Euro pro Quadratmeter, in mittleren Lagen immerhin noch bis zu knapp 450 Euro. Aber was zeichnet eine gute Lage überhaupt aus? &bdquo;Wichtige Faktoren sind vor allem die Zentralität mit einer guten Infrastruktur“, sagt Tobias Groppe, stellvertretender Vorsitzender des Gutachterausschusses im Kreis Gütersloh. Je besser etwa die Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr oder auch die Einkaufs-, Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten sowie die Gesundheitsversorgung, desto höher sei der Preis. Je mehr positive Kriterien zusammentreffen, desto höher sei entsprechend das Preisniveau für Wohnimmobilien. Nicht zuletzt ausschlaggebend: die Art der Umgebungsbebauung. &bdquo;In der eher ländlich geprägten Struktur des Kreises Gütersloh wird ein umfangreicher Geschosswohnungsbau beispielsweise eher negativ bewertet.“ Bodenrichtwerte in OWL 🏠 Die teuersten und günstigsten Wohnviertel in Bielefeld 🏠 Die teuersten und günstigsten Wohnviertel in Paderborn 🏠 Die teuersten und günstigsten Wohnviertel in Höxter 🏠 Die teuersten und günstigsten Wohnviertel in Herford 🏠 Die teuersten und günstigsten Wohnviertel im Altkreis Halle 🏠 Die teuersten und günstigsten Wohnviertel in OWL In diesen Wohnlagen im Kreis Gütersloh ist es besonders teuer Wohnen am Gütersloher Stadtpark Bodenrichtwerte: 470 bis 750 Euro pro Quadratmeter Absoluter Spitzenreiter im gesamten Kreis Gütersloh: Wohnungen und Häuser in unmittelbarer Nähe zum Gütersloher Stadtpark. Ausschlaggebende Punkte für die hohen Immobilien- und Quadratmeterpreise? Vor allem die zentrale, aber dennoch ruhige Lage. Laut Tobias Groppe sind vor allem Gebiete mit einer ruhigen Wohnlage ohne bedeutsame Immissionseinflüsse, Durchgrünung oder Anschluss an Naherholungsgebiete besonders beliebt und gefragt. Hinzu kommt das generelle Erscheinungsbild der Siedlungen. Vor allem entlang der Parkstraße befinden sich zahlreiche große Villen, die auf großen Grundstücken stehen – unter anderem von ziemlich bekannten Gütersloher Unternehmern und Persönlichkeiten. Rund um die Parkstraße und der Straße Am Stadtgarten finden sich entsprechend hauptsächlich ein- und zweigeschossige Immobilien. Der Bodenrichtwert liegt aktuell bei 750 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist der Wert zwar gleichgeblieben – ein Blick auf die Preisentwicklung der vergangenen Jahre zeigt allerdings, dass die Tendenz eher steigend ist. 2011 lag der Richtwert dort bei 270 Euro, 2021 schon bei 600 Euro. Innerhalb von zehn Jahren hat er sich mittlerweile also mehr als verdoppelt. Auf der anderen Seite des Parks, etwa entlang der Siegfried- oder der Ibbrügerstraße, wird es hingegen etwas günstiger. Die Bodenrichtwerte liegen dort bei 470 Euro (rund um die Englische Straße) und 600 Euro (rund um die Siegfriedstraße). &bdquo;Besonders hervorzuheben auch Top-Lagen wie der Mohns Park“, ergänzt die Gütersloher Maklerin Simone Bille vom Maklerbüro &bdquo;Billes Immobilien“ an der Ernst-Buschmann-Straße, &bdquo;auch in diesen Gebieten haben wir Immobilien vermittelt, die sich durch kurze Vermarktungszeiten und anspruchsvolle Preise auszeichnen.“ Der aktuelle Bodenrichtwert (2025) ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. An der Yorck- oder Arndtstraße liegt er derzeit beispielsweise bei 560 Euro pro Quadratmeter; 2024 waren es noch 530 Euro. Vor zehn Jahren lag er bei gerade mal 240 Euro. Wohnen in der Wiedenbrücker Altstadt Bodenrichtwerte: 300 bis 520 Euro pro Quadratmeter Ebenfalls höherpreisig im Kreisvergleich: Wohnlagen in Wiedenbrück. Generell liegt ein signifikanter Preisunterschied zwischen Rheda und Wiedenbrück vor. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt, dass Wiedenbrück deutlich teurer ist. Insbesondere der historische Stadtkern, der geprägt ist von alten Fachwerkhäusern mit teils auffälligen Schnitzereien, spielt dabei eine entscheidende Rolle. &bdquo;Mehr als 200 Gebäude sind dort denkmalgeschützt“, sagt der Gütersloher Makler Michael Ströer vom Maklerbüro &bdquo;Engel und Völkers“ an der Moltkestraße, &bdquo;Wiedenbrück ist ein touristischer Anziehungspunkt.“ Auch hier wieder entscheidend für teure Wohnlagen: die unmittelbare Nähe zum Natur- und Erholungsgebiet rund um den Emssee. Die Bodenrichtwerte der Langen Straße oder des Mühlenwalls liegt aktuell beispielsweise bei 440 Euro pro Quadratmeter. Wohnen in der Verler Innenstadt Bodenrichtwerte: 360 bis 470 Euro pro Quadratmeter Verl belegt bei den Immobilien- und Grundstückspreisen im großen Kreisvergleich den dritten Platz. Die Preisspanne der Bodenrichtwerte ist in Verl zwar deutlich niedriger als etwa in der Stadt Gütersloh. &bdquo;Der aktuelle Grundstücksmarktbericht weist seit 1970 aber die stärksten Preissteigerungen in der Stadt Verl aus“, sagt Tobias Groppe. In der Verler Kernstadt reichen die aktuellen Werte zum Stichtag 1. Januar 2025 fast überall an 400 Euro pro Quadratmeter – oder sogar darüberhinaus. Ein entscheidender Faktor: die schnelle Anbindung an die Autobahn 2 und die hohe Dichte an erfolgreichen Unternehmen, allen voran mit Beckhoff Automation. Rund um die Bahnhofstraße liegt der Bodenrichtwert derzeit bei 400 Euro pro Quadratmeter, im vergangenen Jahr waren es noch 380 Euro. In diesen Städten und Stadtteilen ist Wohnen im Kreis Gütersloh besonders günstig Vor allem die äußeren Randlagen bzw. die Außenbereiche der Gemeinden sind vergleichsweise günstiger. &bdquo;Ich empfehle Interessenten generell, sich nicht nur auf die innerstädtischen bekannten Lagen zu konzentrieren, sondern auch das Angebot in kleineren, gewachsenen Ortsteilen wie zum Beispiel Avenwedde zu prüfen“, sagt beispielsweise Simone Bille. Dort seien die Immobilienpreise und Wohnkosten in der Regel geringer. Allerdings sei davon auszugehen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel möglicherweise weniger frequentiert oder gar nicht vorhanden sind. Auch Schulen, besonders weiterführende Schulen, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten und die kulturelle Vielfalt seien häufig weiter entfernt, sodass ein oder sogar zwei Autos häufig unverzichtbar sind. Simone Bille: &bdquo;Mit der zunehmenden Nutzung des Homeoffice sind mittlerweile aber auch Standorte in ländlicher gelegenen Gebieten wieder gefragter.“ Wohnen in Borgholzhausen Bodenrichtwerte: 145 bis 180 Euro pro Quadratmeter Die niedrigsten Grundstückspreise finden sich im Kreisvergleich in Borgholzhausen. Wer Glück hat, ergattert dort eins der Grundstücke schon für verhältnismäßig weniger Geld pro Quadratmeter in unmittelbarer Lage zum Teutoburger Wald. Mit Quadratmeterpreisen ab 145 Euro direkt an der Bahnhofstraße bis 180 Euro in den beliebteren Lagen rund um den Kampgarten oder am Großen Moor bleibt Pium erschwinglich. Für den Gütersloher Immobilienmakler Michael Ströer vom Maklerbüro &bdquo;Engel und Völkers“ ist Borgholzhausen mittlerweile ein echter Geheimtipp. &bdquo;Vor allem südlich der Osningstraße und im großen Moor gibt es tolle und ruhige Wohnsiedlungen mit Blick in den Wald.“ Außerdem habe man dank der A33 eine schnelle Anbindung und durch die geringe Einwohnerzahl sei die Stadt nicht überfüllt. &bdquo;Und von Schulze kommt zwischendurch ein angenehmer Lebkuchengeruch.“ Wohnen in Versmold Bodenrichtwerte: 160 bis 220 Euro pro Quadratmeter Auch eine weitere Kommune im Altkreis gilt als verhältnismäßig günstiges Fleckchen im Kreis Gütersloh: Versmold. Das liegt nicht zuletzt an den großen Flächen und der Tatsache, dass sich Versmold mit seinen Ortsteilen weit ausbreiten kann. Dort liegen die niedrigsten Bodenrichtwerte bei 135 Euro pro Quadratmeter, etwa in den weit verstreuten Ortsteilen wie Hesselteich. Etwas teurer wird es, je näher man an den Versmolder Stadtkern kommt. Für Grundstücke am Schwedengarten oder an der Mittelstraße werden schon 220 Euro (2024: 220 Euro) pro Quadratmeter aufgerufen; im Zentrum dann 370 Euro (2024: 340 Euro). Tatsächlich lagen die Bodenrichtwerte für Versmolder Siedlungen vor mehr als zehn Jahren noch knapp im zweistelligen Bereich. Wohnen im Kreis Gütersloh: Gibt es noch einen Geheimtipp? &bdquo;Die besten Geheimtipps zum Immobilienkauf hängen stark von der Zielgruppe ab“, sagt Immobilien-Expertin Simone Bille, &bdquo;angesichts der hohen Anzahl von Ein- und Zwei-Personen-Haushalten sowie des wachsenden Anteils älterer Bevölkerung empfiehlt es sich aber, einen Blick auf Immobilien außerhalb der Stadtzentren zu werfen.“ Diese Stadtteile würden ihre Infrastruktur kontinuierlich weiter entwickeln, um bestehende Bewohner zu halten und neue zu gewinnen – beispielsweise Isselhorst oder Avenwedde. Lesen Sie auch: Gütersloher baut Tiny Houses in guter Lage: Schon jetzt gibt es zahlreiche Anfragen Ebenfalls spannend: Langenberg. &bdquo;Langenberg bietet ein gutes Angebot für Familien – sowohl im Hinblick auf Schulen, Kindertagesstätten, Einkaufsmöglichkeiten als auch Förderprogramme der Gemeinde.“ Die Infrastruktur und insbesondere auch die Anbindung an andere Städte im Kreis Gütersloh sei sehr gut. Durch die Lage direkt an der Bundesstraße 55 erreicht man auch den Nachbarkreis Soest innerhalb weniger Minuten. Etwas mehr als 8.000 Einwohner zählt Langenberg aktuell. Die Bodenrichtwerte liegen derzeit zwischen 120 und 190 Euro pro Quadratmeter. &bdquo;Langenberg weist neben Versmold und Borgholzhausen das niedrigste Preisniveau für Wohnimmobilien auf“, bestätigt auch Tobias Groppe vom Kreis Gütersloh. Makler Michael Ströer sieht auch in Steinhagen großes Zukunftspotenzial. &bdquo;Durch die Autobahn ist man schnell in Bielefeld, es gibt zahlreiche Wanderwege und durch die neue Hörmann Sporthalle prima Voraussetzungen im Bereich des Breitensports.“ Besonders in Amshausen sei bereits eine gelungene Neubausiedlung entstanden.

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