Schwerer Unfall mit Anhänger: Straße in Gütersloh soll für Radfahrer sicherer werden

Gütersloh. Ein glatter, angenehmer Straßenbelag, der als Abstellplatz für teils abgehalfterte Fahrzeuge dient, ein buckeliger, schadhafter Radweg direkt daneben – diesen Zustand an der Verler Straße mag der ADFC nicht länger hinnehmen. &bdquo;Die Situation ist unbefriedigend", sagt Kreisvorsitzender Daniel Neuhaus. Sein Verband hadere schon länger damit. Ein Vorstoß 2020 bei der Stadt, den Straßenraum neu aufzuteilen und entlang der Fahrbahn einen geschützten Radfahrstreifen anzulegen (&bdquo;Protected Bike Lane"), sei im Sande verlaufen. Die Stadt hatte unter der Woche klar gemacht, dass Radfahrer an der Verler Straße den kombinierten Rad- und Gehweg zu benutzen haben. Allerdings halten sich viele Radfahrer nicht daran. Sie nehmen den Seitenstreifen, weil er angenehmer zu befahren ist und weniger Buckel hat. Eine 63-jährige Radfahrerin verletzte sich am Sonntagabend schwer, weil sie gegen einen Anhänger prallte, der dort rechtmäßig abgestellt ist. Die FDP hat schon ihre Zustimmung signalisiert Der ADFC finde es misslich, Radfahrer auf einen schlechten Radweg zu schicken, während links daneben guter, wertvoller Straßenraum als Abstellfläche fungiere. &bdquo;Genügend Platz für bessere Lösungen wäre da", sagt Neuhaus, &bdquo;auch solche, die den Autos keinen Platz wegnehmen." Der ADFC erwäge, dazu einen Antrag einzubringen, entweder selbst oder über die Politik. Die FDP hatte schon vor einigen Wochen mitgeteilt, sie unterstütze die Forderung nach einer Protected Bike Lane und nehme sie in ihr Programm für die Kommunalwahl auf. Eine Bike Lane sei mit relativ wenig Aufwand zu bewerkstelligen, so Neuhaus. Im wesentlichen gehe es darum, die Neuverteilung der Fahrbahnfläche deutlich zu machen, und zwar durch Farbe und Abmarkierungen. Das könnten zum Beispiel Gumminoppen sein. Diese Option böte sich etwa für den Abschnitt zwischen Kampstraße/Alte Verler Straße und Ortseingang Spexard an. Dort, zumal in Höhe Kaufland, stehen auf dem Seitenstreifen oft geparkte Fahrzeuge, auch Werbeanhänger und Busse. Die Verantwortung dem Land zuzuweisen, sei zu einfach, heißt es Richtung Innenstadt hingegen, zur Carl-Bertelsmann-Straße, sei die Situation wegen des teils hochbordigen Radweges und dem größeren Platzangebot einfacher, dort komme man mit besonders wenig Aufwand aus. Neuhaus sagte, 2020 sei der Vorstoß zur Verler Straße im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Fuß- und Radverkehr (AGFR) an die Stadt heran getragen worden. Die Stadt habe damals Probleme mit den Entwässerungsrinnen und der generellen Baulast bei Straßen NRW gesehen (die Verler Straße ist eine Landesstraße), sie habe aber die Idee zumindest an Straßen NRW heran tragen wollen. &bdquo;Seitdem jedoch haben wir nichts mehr davon gehört." Die AGFR ist inzwischen ruhend, die Verkehrsverbände haben sich im Sommer verärgert und frustriert zurück gezogen. Die Verler Straße sei dafür ein Beispiel, so Neuhaus. Sich für unzuständig zu erklären und auf Straßen NRW zu verweisen, finde der ADFC dürftig. Auch die Stadt habe Handlungsoptionen, etwa über Gespräche, Resolutionen, das Vorbringen von Stellungnahmen oder über ganz konkrete Handlungsvereinbarungen. Die Reaktivierung der TWE könnte mehr Radfahrer zu den Bahnhöfen locken Sich um eine Verbesserung des Radweges an der Verler Straße zu kümmern, sei auch perspektivisch ratsam, so Neuhaus. Die Reaktivierung der TWE-Trasse werde dazu führen, dass etliche Radfahrer die Bahnhöfe nahe der Welle und der Bruder-Konrad-Straße in Spexard ansteuern, folglich auch die Verler Straße nutzen. Auch das künftige Mansergh-Verkehr werde Verkehr auslösen. Die TWE-Strecke statt zu einer Bahntrasse zu einem Radschnellweg zu machen, wie dieser Tage von einer Anwohnerin vorgebracht, davon halte er indes nicht viel, so Neuhaus: &bdquo;Der Drops ist gelutscht. Außerdem ist die Förderung des Bahnverkehrs ebenfalls wichtig.

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