Neuer Gütersloher Verein kämpft gegen unerforschte Krankheit und startet Spendenprojekt

Gütersloh. Seit dem 11. Februar gibt es in Gütersloh den Verein &bdquo;Mirame Arts“, der sich dem Kampf gegen unerforschte Krankheiten verschrieben hat. Mit gezielten Marketing-Dienstleistungen als Spende für gemeinnützige Organisationen und Universitäten will die Initiative zur Erforschung der Krankheiten ME/CFS und Post Covid beitragen. &bdquo;Diese Krankheiten sind trotz des hohen Leidensdrucks der Betroffenen bisher kaum erforscht. Es gibt nur wenige Therapieansätze und aktuell keine Chance auf Heilung“, sagt der Gütersloher Martin Hippe (34), Mitgründer und 1. Vorsitzender des Vereins. Mangels ausreichender staatlicher Förderung müssten sich auch universitäre Forschungsprojekte oft durch private Gelder finanzieren. Dies geschehe meist mit Hilfe von Stiftungen. Einer solchen soll jetzt Hilfe zuteil werden durch das erste großes Spendenprojekt des Gütersloher Vereins, das unter dem Namen &bdquo;OWL 4 ME“ am Montag, 1. Mai, seinen Lauf nimmt. Der Name ist Programm: In ganz Ostwestfalen wollen Martin Hippe und seine Mitstreiter mit verschiedenen Projekten und Kampagnen eine Menge Menschen mobilisieren, die sie im Kampf gegen die Myalgische Encephalomyelitis (ME) und das chronische Fatigue Syndrom (CFS) sowie Long Covid unterstützen. Die schweren Erkrankungen des Nerven-und Immunsystems führen zu einer sehr niedrigen Lebensqualität und hohem Behinderungsgrad. In Deutschland sind schätzungsweise 500.000 Menschen betroffen. Der Gütersloher Jurist ist selbst betroffen, leidet seit 2013 unter ME/CFS und hat erst kürzlich in der ZDF-Reportage-Reihe &bdquo;37 Grad“ sein Leben mit der Krankheit geschildert. Projekt soll Branchen wie Sport, Gastronomie oder Einzelhandel mit einbeziehen Sein Verein &bdquo;Mirame Arts“ unterstützt die gemeinnützige ME/CFS Research Foundation aus Hamburg, die auch Projekte der Berliner Universitätsklinik Charité mitfinanziert. Dafür ist nun das Projekt &bdquo;OWL 4 ME“ ins Leben gerufen worden. Dabei handelt es sich um eine auf ein Jahr angelegte Spendenkampagne, in die verschiedene Branchen wie Sport, Gastronomie oder Einzelhandel mit einbezogen werden sollen. Die Kampagne soll ausschließlich zugunsten der ME/CFS Research Foundation in Ostwestfalen stattfinden &bdquo;Vor 2021 gab es in Deutschland überhaupt noch keine öffentlichen Forschungsgelder für ME/CFS. Das ist für mich absolut nicht nachvollziehbar“, berichtet Martin Hippe, dessen Schicksal auch schon TV-Arzt Eckart von Hirschhausen dokumentiert wurde. &bdquo;Ich als Betroffener kenne den hohen Leidensdruck sehr gut“, führt der Gütersloher in einer ersten Pressemitteilung des Vereins weiter aus. Die Krankheit verlief bei ihm so schwer, dass er zwei Jahre lang künstlich ernährt werden und in völliger Dunkelheit leben musste. Ein großes Problem: Betroffene von ME/CFS und Post Covid seien oft mit wissenschaftlich widerlegten Thesen einer möglicherweise psychosomatischen Krankheitsursache fehldiagnostiziert – und das sogar in einigen Long-Covid-Ambulanzen. &bdquo;Das Interesse an Medikamentenstudien scheint bis auf wenige Ausnahmen begrenzt zu sein“, sagt Hippe. Und das, trotz der hohen Erwerbsunfähigkeits-Quote von etwa 60 Prozent. Erst durch Post Covid seien diese Erkrankungen als relevantes Problem der Politik anerkannt worden. Besondere Beziehung: Auftakt beim Open-Air-Fest am 1. Mai mit tausenden Besuchern Inzwischen gebe es zwar erste Forschungsmittel auf Bundes-und Länderebene, jedoch seien diese bei weitem nicht ausreichend und nicht auf eine dauerhafte Finanzierung angelegt. &bdquo;Aber gerade die wäre für die in der Regel langwierige Grundlagenforschung nötig“, erklärt Martin Hippe. &bdquo;OWL 4 ME“ soll nun einen Teil dazu beitragen. Da der 34-Jährige vor seiner Erkrankung das Open-Air-Event Wapelbeats in Gütersloh mitorganisiert hatte, lag es nahe, die Spendenkampagne genau dort zu starten. Am Montag, 1. Mai, ab 14 Uhr werden wieder tausende Besucher im Gütersloher Wapelbad erwartet. Sie können nicht nur den Klängen der DJs lauschen, sondern nebenbei auch die Aktion &bdquo;OWL 4 ME“ unterstützen. &bdquo;Über Plakate und Flyer kann ein QR-Code mit dem Handy eingescannt werden, über den man auf eine Spendenseite der ME/CFS Research Foundation gelangt“, erläutert Martin Hippe. Nach dem Auftaktprojekt in seiner Heimatstadt sollen andernorts in OWL weitere Aktionen folgen. Weitere Partner in Rietberg, Bielefeld und Paderborn Als junger Verein wolle &bdquo;Mirame Arts“ seine noch begrenzten Ressourcen eben in der Heimat Ostwestfalen einsetzen. &bdquo;Wir freuen uns daher sehr, dass nicht nur die Wapelbeats, sondern auch weitere Veranstalter in unserer Region zugesagt haben, die Kampagne zu unterstützen“, spricht Martin Hippe von bereits gewonnenen Partnern in Rietberg, Bielefeld und Paderborn. Weitere Kooperationspartner würden weiterhin gesucht. Das Projekt &bdquo;OWL 4 ME“ solle alle Menschen in Ostwestfalen für die unerforschten Krankheiten sensibilisieren, aufklären und dazu ermutigen, sich durch Spenden oder persönlichen Einsatz zu engagieren, so Martin Hippe: &bdquo;Wir denken, dass wir hier etwas bewegen können. In unserer Heimat. Für die Betroffenen überall.“

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