Junger Gründer aus Gütersloh: Bekannte Unternehmen sind jetzt seine Kunden

Kreis Gütersloh/Berlin. &bdquo;Wir werden Millionen von Menschen von monotoner Arbeit befreien!" Die Ansage des Start-ups &bdquo;Workist" klingt gewaltig und verlockend zu gleich. &bdquo;Aber es ist machbar", sagt Alexander Müller überzeugt. Der 33-Jährige ist der Gründer des jungen Unternehmens. Sein Ziel: Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) sollen manuelle Büroarbeiten drastisch reduziert werden. Alexander Müller ist in Gütersloh geboren und in Langenberg aufgewachsen; seit sieben Jahren lebt er allerdings in Berlin. Eine Stadt, die ihn vor allem wegen der vielfältigen Gründerszene schon immer gereizt hat. &bdquo;Ich wollte ehrlich gesagt auch schon immer in einem Start-up arbeiten", gibt er zu und muss schmunzeln, &bdquo;dass es tatsächlich mein eigenes wird, ist noch viel cooler." Müller hat in Mannheim Wirtschaftsinformatik studiert und anschließend bei dem Analyse- Start-up &bdquo;Minodes" gearbeitet, das 2017 von dem bekannten Telekommunikationsunternehmen &bdquo;Telefónica" übernommen wurde. Während dieser Zeit lernte er seine späteren Mitgründer Fabian Brosig und Tim Wegner kennen. Ihr gemeinsames Interesse an Künstlicher Intelligenz ließ die drei schnell von Kollegen zu Freunden werden. Themenseite:Gründerszene im Kreis Gütersloh - die spannendsten Start-ups aus der Region Viele Unternehmen verschwenden viel Zeit und Geld &bdquo;Wir haben uns lange damit beschäftigt, in welchen Bereichen man überall KI einsetzen könnte, um Probleme zu lösen – und was es so noch nicht gibt." Die Freunde fertigen in Zusammenarbeit mit zahlreichen mittelständischen Unternehmen eine Studie an, die eruiert, welche Prozesse automatisierbar wären. Das Ergebnis: Viele mittelständische Unternehmen verschwenden viel Zeit und Geld mit der händischen Bearbeitung von Dokumenten. Der administrative Aufwand beim Abtippen von Bestellungen, die sich häufig in pdf-Dateien verstecken oder auch heutzutage noch per Fax verschickt werden, sei oft viel zu groß, so Müller. &bdquo;Das müssen wir ändern!" 2019 geht sein erstes eigenes Unternehmen &bdquo;Workist" an den Start. &bdquo;Durch unsere künstliche Intelligenz können Aufträge zehn Mal schneller bearbeitet werden als wenn sie manuell eingepflegt werden", verspricht der Gründer, &bdquo;gleichzeitig werden so bei den Sachbearbeiten Kapazitäten frei, die für andere zielführende Aufgaben im Arbeitsalltag genutzt werden können." Bestellungen werden komplett automatisiert &bdquo;Workist" baut auf bestehenden Geschäftsprozessen der Unternehmen auf. Ein großer Vorteil, wie Müller selbst sagt. Es müsse nichts kompliziert umstrukturiert oder vor Ort in den Firmen installiert werden. Die Einführung und der Vertieb laufen komplett digital – meistens über Teams. Unternehmen, die sich für &bdquo;Workist" entscheiden, werden an die Plattform des Start-ups angedockt. Die Mails, die Aufträge enthalten, werden dann automatisch an diese Plattform weitergeleitet. Die dort integrierte Künstliche Intelligenz extrahiert alle relevanten Informationen und Daten und pflegt sie an den richtigen Stellen ein. Bestellungen werden so vollständig automatisiert. &bdquo;Falls etwas nicht richtig erkannt wird, gibt es die Möglichkeit, dass Sachbearbeiter individuell eingreifen und etwas per Web-Benutzeroberfläche korrigieren", ergänzt Alexander Müller. Der KI-Algorythmus lerne daraus für die Zukunft. Die Bahn, Zentis und PepsiCo Der Gründer aus dem Kreis Gütersloh bemerkt schon seit Jahren in Gesprächen mit zahlreichen Unternehmen, dass es vor allem im kaufmännischen Bereich extreme Nachwuchsprobleme gibt. &bdquo;Viele klassische Sachbearbeiter gehen in Rente. Die Stellen zu ersetzen, fällt vielen Unternehmen mittlerweile immer schwerer." Auch hier will &bdquo;Workist" Abhilfe schaffen. Die Unternehmen zahlen eine monatliche Gebühr für den KI-Service – das Abo ist monatlich kündbar. Derzeit hat Workist 60 Kunden – deutschlandweit. Darunter auch namhafte Unternehmen wie Die Bahn, das Lebensmittel-Unternehmen Zentis oder den Getränke- und Lebensmittelkonzern PepsiCo. Der erste Kontakt zu einem amerikanischen Unternehmen ist auch bereits hergestellt. &bdquo;Über die Anfrage haben wir uns natürlich besonders gefreut, weil unser Ziel irgendwann selbstverständlich auch die USA ist", sagt Müller nicht ohne Stolz. 10.000 potenzielle Kunden ausfindig gemacht Vorerst will sich das &bdquo;Workist"-Team aber auf Deutschland fokussieren. 10.000 potenzielle Kunden wurden in einer Marktanalyse alleine hier herausgearbeitet. In den USA nochmal mehr. &bdquo;Wir wollen nichts überstürzen, aber den ersten amerikanischen Kunden nehmen wir natürlich gerne schon mit." 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aktuell bei &bdquo;Workist" beschäftigt. 2022 hat sich die Anzahl verdoppelt. Auch die ersten Investoren stecken mit in dem Start-up. Die Mehrheit der Anteile liegt laut Müller aber noch bei den Gründern und gleichzeitigen Geschäftsführern.

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