Bielefelder Start-up-Messe

Hinterland of Things 2025: Künstliche Intelligenz erobert die Gründerszene

80 B2B-Start-ups präsentierten sich auf der Konferenz in Bielefeld. Warum gerade deutsche Gründungen mit KI-Software für den Mittelstand interessant sind.

80 verschiedene Start-ups hatten die Gelegenheit, sich auf der Ausstellungsfläche zu präsentieren. | © Oliver Krato

Mareike Köstermeyer
05.06.2025 | 06.06.2025, 12:11

Bielefeld. Der Trend der diesjährigen „Hinterland of Things“-Konferenz war klar erkennbar: Künstliche Intelligenz. Egal, ob im Bereich der Prozessoptimierung oder im Personalmanagement, mithilfe von künstlicher Intelligenz scheint es für jede wirtschaftliche Herausforderung eine Lösung zu geben. Doch wie können diese Möglichkeiten Deutschland nützen, die Wettbewerbsfähigkeit steigern und den Wirtschaftsstandort wieder voranbringen?

Mit Fragen wie diesen beschäftigten sich unter anderem die vielen verschiedenen Gesprächsrunden, Panels und Masterclasses der siebten „Hinterland of Things“-Konferenz, die in diesem Jahr zum zweiten Mal in der Bielefelder Stadthalle stattfand. Mehr als 2.000 Tickets habe das Orga-Team der Bielefelder Founders Foundation auch in diesem Jahr wieder verkauft, und zu Gast waren neben Start-up-Größen wie Flix-Chef Daniel Krauss und der Gütersloher Unternehmerin Brigitte Mohn rund 100 weitere Top-Speaker. Für den Chef der Founders Foundation, Dominik Gross, eine zufriedenstellende Bilanz.

Dass eigentlich alle der 80 Start-ups, die in diesem Jahr auf der Ausstellungsfläche der Konferenz vertreten waren, mit künstlicher Intelligenz arbeiten, überraschte ihn jedenfalls nicht. „Es gibt heute kaum noch Start-ups ohne KI in ihrer DNA und das Ende der Entwicklung ist noch lange nicht erreicht“, sagte Gross. „Im Gegenteil, wir sind mittendrin.“

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Hinterland of Things 2025

Vier Start-ups aus Ostwestfalen-Lippe

Aus der Region Ostwestfalen-Lippe waren in diesem Jahr vier Start-ups auf der Ausstellungsfläche dabei. Die Paderborner Maximilian Kleeschulte, Svenja Haut und Jonathan Koch nutzen die Gelegenheit, um ihr Unternehmen „Scale Unit“ vorzustellen, das mit einer Software eine Bewerbung über Whatsapp ermöglicht. Dennis Kosok aus Bielefeld hat das Start-up „Smart2i“ präsentiert, das Unternehmen hat ebenfalls eine Software entwickelt, die wiederum die Produktion in allen Bereichen des produzierenden Gewerbes analysieren und effizienter machen kann.

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Aus Herford war der Gründer Tobias Rebert mit seinem Start-up „Tentris“ auf der Ausstellungsfläche vertreten. Seine Firma hat eine Software entwickelt, die mit sogenannter Graphentechnologie Datenberge zu einer Art Mindmap verarbeitet und so schneller und umweltschonender als herkömmliche Datenbänke arbeitet. Und deutlich weniger datenorientiert, aber dennoch KI-gestützt arbeiten die Gründer Mats Karlsson und Vito Kahle, die mit ihrem Start-up „Karlsson+Kahle“ passende Kunst zur Corporate Identity eines Unternehmens anbieten.

„Alliance Partner“ als wichtige Kontakte

Dominik Gross, Chef der Founders Foundation, ist zufrieden mit der diesjährigen "Hinterland of Things". - © Oliver Krato
Dominik Gross, Chef der Founders Foundation, ist zufrieden mit der diesjährigen "Hinterland of Things". | © Oliver Krato

Sie alle waren mit dem Ziel zur „Hinterland of Things“ gekommen, wichtige Kontakte mit den sogenannten „Alliance Partnern“ zu knüpfen, zu denen namhafte regionale Unternehmen wie unter anderem Schüco, Dr. Wolff, Miele oder Böllhoff gehören. „Aus der Zusammenarbeit von Start-ups und etablierten Unternehmen sind in der Vergangenheit schon neue Geschäftsmodelle entstanden und es gibt ein immer größeres Analyse-Interesse, bei dem künstliche Intelligenzen von großer Bedeutung sind“, sagte Gross.

Warum dabei insbesondere Gründungen aus Deutschland eine wichtige Rolle spielen, machen die Speaker auf der Hinterland-Konferenz deutlich: Deutschland habe nicht nur viele etablierte mittelständische Unternehmen, sondern auch eine Gründerszene mit vielen Ideen und Potenzial: die besten Voraussetzungen für eine enge Zusammenarbeit. „Und gerade beim Thema künstliche Intelligenz sollte uns daran gelegen sein, die Entwicklung aus Deutschland heraus nach unseren Standards zu fördern“, betonte Gross.