Geplantes Festival in Gütersloh sorgt für mächtig Ärger und Verwirrung

Gütersloh. Selten hat allein die Ankündigung einer Veranstaltung in Gütersloh so viel Verwirrung und auch Verärgerung ausgelöst. Dabei klingt die Sache zunächst eigentlich gut. &bdquo;Für den Sommer 2023, spätestens 2024, plant ein namhafter Bielefelder Konzertveranstalter, der vorerst anonym bleiben will, das TriPalooza-Festival auf dem Dreiecksplatz in Gütersloh“, heißt es in der Mitteilung. Absender ist ein Dennis Strathoff, PR und SEO Management, über den sich im Internet sonst kaum noch Informationen finden lassen. Eine Anfrage über die einzige Kontaktmöglichkeit (tripalooza@t-online.de) blieb bislang ohne Reaktion. Weiter heißt es, dass &bdquo;Gespräche mit namhaften DJs und DJanes aus der Region“ bereits stattgefunden hätten und die Künstler bereitstünden. Die Kosten sollen von einem ungenannten Kreditinstitut übernommen werden. Der Dreiecksplatz eignet sich nach Meinung des Veranstalters besonders gut für das Event. Die Überlegungen, wie es dort ablaufen könnte, sind recht detailliert. Schon der Name des Festivals, &bdquo;TriPalooza“, spielt auf die Form des Dreiecksplatzes an. Zudem soll die Bühne nicht wie bei der &bdquo;Woche der kleinen Künste“ am spitzen Winkel, sondern an der breiten Seite in Richtung des Theaters platziert werden. Ein Sponsor soll die ans Publikum verteilten Gratissonnenbrillen finanzieren, sollte es um diese Uhrzeit noch störendes Gegenlicht geben. Durch die Anordnung werde auch der Stein auf der Rasenfläche überbaut. Festival richtet sich an Jugendkultur Bierbänke soll es nicht geben, die ganze Fläche soll zum Tanzen freigegeben werden. &bdquo;In Absprache mit einem Gartenbaubetrieb werden Maßnahmen zum Schutz des Rasens getroffen und eine Nachbereitung sorgt für einen gechillten Abend“, heißt es in der Mitteilung. Dort findet sich auch ein Passus, der sich wie ein Seitenhieb auf die Veranstaltungen der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz lesen lässt. &bdquo;Der Ausrichter beobachtet die Kulturszene im Kreis Gütersloh genau und sagt, dass sich bisherige Events in der Location eher an ein älteres Publikum Ü 60 wenden: Das wollen wir durchbrechen und die Jugend auf den Platz holen. Kontakte zu den verantwortlichen Gütersloher Ämtern finden bereits statt.’“ Stadtsprecherin Monika Olszewki bestätigt, dass es eine Voranfrage bezüglich des Events gibt. Die sei aber unkonkret und nicht weiter ausgeführt. Die Stadt warte deshalb auf weitere Informationen des Veranstalters. Der kündigt in dem Schreiben an, sich Anfang des Jahres ausführlicher äußern zu wollen. Erste Reaktionen auf die Ankündigung gibt es allerdings schon jetzt, und die fallen eher skeptisch aus. Hans-Hermann Strandt wundert sich als Vorsitzender der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz, dass der anonyme Veranstalter sich noch nicht bei ihm oder einem anderen Mitglied des Vorstands gemeldet habe. Auch sonst hält er es für falsch, dort ein DJ-Event stattfinden zu lassen. &bdquo;Handgemachte Musik ist ein Kennzeichen des Dreiecksplatzes. Und die richtet sich an ein breiteres, generationenübergreifendes Publikum. Das wir nur Ü60 bedienen, ist Unsinn. Ich habe eher den Eindruck, dass sich da jemand ins gemachte Bett legen möchte.“ Kritik auch an geplanten Food-Trucks Strandt kann auf Acts in den den vergangenen Jahren verweisen wie die &bdquo;Jazzrausch Bigband“ und &bdquo;Meute“, die vor allem junges Publikum anzogen. Außerdem gäbe es noch andere Plätze in der Stadt, die im Sinne einer &bdquo;Lastenverteilung“ für die Anwohner für solche Ereignisse genutzt werden könnten. Die Veranstalter setzen zudem auf veganes Essen und &bdquo;stylische Getränke“, Alkohol sei auf dem Platz Tabu. Kritisch sieht Strandt daran, dass die Versorgung des Publikums per &bdquo;Food Trucks aus der Region“ erfolgen soll. &bdquo;Es war immer unser Bestreben, die heimische Gastronomie, vor allem die Anrainer, in unsere Veranstaltungen mit einzubeziehen. Die engagieren sich dort schließlich nicht nur wenige Tage im Jahr.“ Zur Durchführung des Events wünschen sich die Veranstalter aber noch weitere Unterstützung, und zwar von höchster Stelle. &bdquo;Wir möchten gerne auch Herrn Bürgermeister Norbert Morkes ins Boot holen, da ihm die Jugend sehr am Herzen liegt“, heißt es. Bürgermeister Norbert Morkes noch nicht informiert Der zeigt sich davon überrascht. &bdquo;Bei mir hat sich bisher niemand gemeldet. Wenn man den Bürgermeister dazu holen möchte, finde ich das ja ganz nett, aber man hätte mich vorher fragen können, damit ich davon nicht erst aus der Zeitung e erfahre“, sagt Morkes auf Nachfrage. Zudem habe die Stadt vor zwei erfolgreich ein DJ-Festival installiert. &bdquo;Da waren an zwei Abenden nach Mitternacht noch 20.000 junge Menschen in der Innenstadt. Das möchte ich weitermachen und ausbauen. Wir wollen unser eigenem DJ-Festival, aber auch den Wapel Beats, keine Konkurrenz machen.“ Er sehe die Veranstaltung zwar &bdquo;skeptisch“, aber, so Morkes: &bdquo;Ich bin weiterhin aufgeschlossen für alles, was Jugendkultur angeht. Wir müssen abwarten, was jetzt kommt. Falls noch etwas kommt.“

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