Fußgängerzone in Gütersloh: Diese Geschäfte sind zwar verschwunden, aber unvergessen

Gütersloh. Vor 50 Jahren entstand Güterslohs Fußgängerzone. Eine absolute Zeitenwende für die Stadt. Doch viel ist von dem damaligen Charme heute nicht mehr übrig. Hertie, Opitz, Nordsee und Co. - die Liste der Geschäfte, die in den vergangenen Jahren verschwunden sind, ist lang. Vor allem in den vergangenen Jahren drängte sich deshalb immer wieder die sorgenvolle Frage auf: Stirbt die Gütersloher Fußgängerzone aus? Seit Monaten steht etwa das Ladenlokal der ehemaligen Systemgastronomie-Kette "Royal Donuts" leer - auch für die Räume des mittlerweile lange geschlossenen Vodafone-Shops scheint die Suche nach einem Nachmieter schwierig. Aber warum eigentlich? Anlässlich des 50. Geburtstags der Gütersloher Fußgängerzone hat die "NW" ihre Leserinnen und Leser gefragt, welche ehemaligen Geschäfte sie besonders vermissen - und was ihnen in Gütersloh fehlt. Bekannte Unternehmensketten statt inhabergeführte Geschäfte in Gütersloh Ein Blick zurück: Obwohl zunächst nur ein kleiner Abschnitt zwischen Kökerstraße und Schulstraße/Strengerstraße ab dem 28. November 1972 vom Autoverkehr befreit wurde und die Gütersloher Fußgängerzone zwischen der Bäckerei Fritzenkötter und dem Textilhaus Opitz somit nur ein paar Meter lang war, sprachen die offiziellen Stellen schon damals begeistert vom "Zentrum mit Herz". Wenig später wurde auch die Königstraße für Autos gesperrt - der Berliner Platz folgte allerdings erst 1977. Seitdem hat sich vieles getan. Etliche neue Geschäfte wurden eröffnet; viele nach einigen Jahren allerdings auch wieder geschlossen. Von den ersten Ladenlokalen, die schon in den 70er-Jahren die Fußgängerzone zierten, sind heute kaum noch welche vorhanden. Während damals insbesondere inhabergeführte Geschäfte das Stadtbild prägten, liegt der Fokus heute auf Unternehmensketten. Dazu äußern sich viele Gütersloher kritisch. Kritik an zu viel Gastronomie &bdquo;Die ganzen Fressbuden sind überflüssig, ein Dönerladen neben dem anderen. Klamottenläden gibt es doch gar nicht mehr“, schreibt ein Leser. Ein anderer Leser ergänzt, ihm fehlen individuelle, inhabergeführte und interessante Geschäfte. Auch ein Plattenladen wird vermisst, während sich eine Leserin gerne an Lascana zurückerinnert, das &bdquo;leider nur wenige Jahre dort war“. Im Sommer 2017 hatte sich das Geschäft aus Gütersloh verabschiedet. Beim Gedanken an verschwundene Geschäfte aus der Gütersloher Innenstadt denken viele NW-Leser auch gerne an Gastronomiebetriebe zurück. Wie etwa den Kochlöffel. &bdquo;Das waren tolle Zeiten damals“, meint eine Leserin. &bdquo;Der Kochlöffel fehlt definitiv“, pflichtet eine weitere Leserin bei. Andere nennen den Römergrill oder die Nordsee-Filiale am Berliner Platz. Erst im Herbst 2017 hatte die Gastronomie-Kette der Gütersloher Innenstadt den Rücken gekehrt. Erst Hertie, dann Karstadt, jetzt Sinn Mehrfach genannt – und offenbar vielfach vermisst – wird Hertie. 1965 war das Kaufhaus am Berliner Platz vom Konzern eröffnet worden, nach der Übernahme durch Karstadt trug es ab Ende der 1990er-Jahre einen neuen Namen. &bdquo;Hertie war immer klasse, es gab alles dort“, erinnert sich eine Leserin gerne daran zurück. Mittlerweile nutzt die Modekette "Sinn" einen Teil des Gebäudes und plant auch langfristig dort zu bleiben, wie der Mieter erst kürzlich mitteilte. Lesen Sie auch: Stockende Verhandlungen bei Ankauf des ehemaligen Karstadt-Hauses in Gütersloh Jemand anderes berichtet, dass seine erste Stereo-Anlage bei Hertie gekauft habe – woran sich gleich weitere Erinnerungen anschließen: Die Schallplatte habe er beim Hi-Fi Disco Shop erworben, als Kind bei Opitz oder Brune gespielt. &bdquo;Mode gab es in den 1980er-Jahren bei Jetline, Gill oder Jones. Das Kö Eck und das Spieker Café waren Treffpunkte“, lässt der Leser die Vergangenheit Revue passieren.

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