Umstrittenes Bauprojekt Widerstand in Gütersloh gegen den Ausbau der B61 wächst

Gütersloh. Gütersloh soll sich gegen den Ausbau der B 61 wehren. Dieser Widerstand soll sich gegen den vierspurigen Ausbau zwischen Ummeln und Rheda-Wiedenbrück ebenso wie gegen die Ortsumgehung Ummeln richten. Das sehen zwei Vorstöße vor, die jetzt die Fraktionen von Grünen, SPD und BfGT vorgelegt haben. Zusammen haben sie die Mehrheit im Stadtrat. Am Freitag nächster Woche soll der Rat die beiden Beschlüsse fassen. Bei dem einen handelt es sich um eine Resolution, die auf die Stadt Bielefeld zielt: Der Nachbar möge zur Kenntnis nehmen, dass Gütersloh den Bau der Ortsumgehung Ummeln (B 61n, Verlängerung des Ostwestfalendamms) ablehnt und ihn deshalb stoppen. Bei dem anderen handelt es sich um eine Forderung, die an Land und Bund geht: Sie sollen den vierstreifigen Ausbau der B 61 aus dem Bundesverkehrswegeplan streichen oder zunächst aus dem &bdquo;vordringlichen“ in den &bdquo;nachrangigen“ Bedarf zurückstufen. Dass Bund und Land immer mal wieder den Verkehrsplan prüfen, eröffnet eine Chance Zwar hat sich der Stadtrat schon 2020 gegen den vierspurigen Ausbau – und dem damit mutmaßlich verbundenen Fällen der Bäume – ausgesprochen, jedoch werde ein Ratsbeschluss dieser Haltung neue Wirkung verleihen, so die Fraktionen. Sie weisen darauf hin, dass der Bundesverkehrswegeplan immer mal wieder überprüft wird, die aktuelle Prüfung laufe bis Frühjahr 2023. Das eröffne eine Chance. Die Stadt möge sich mit Bielefeld und Rheda-Wiedenbrück zusammen tun, die ebenfalls gegen den vierspurigen Ausbau sind. Bei der Ortsumgehung Ummeln liegt die Lage anders. Hier konnte Gütersloh bislang keinen Beistand aus Bielefeld erwarten – im Gegenteil, die Nachbarstadt drängt auf den Ausbau. Zudem erklärte die Gütersloher Stadtverwaltung bereits mehrmals, ihr seien die Hände gebunden. Das Vorhaben betreffe nun mal das Bielefelder Stadtgebiet, Baulastträger sei Straßen NRW, und Gütersloh habe mit seiner Beteiligung innerhalb des Planfeststellungsverfahrens seine Mittel ausgeschöpft. In einer Hinsicht ist aus Bielefeld Widerstand zu erwarten Die von den drei Fraktionen angestrebte Resolution, die auf dem Tisch von Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen landen würde, hat somit nicht mehr als Appellcharakter. Gütersloh will seinem Nachbarn mit diesem Appell verdeutlichen, dass der zusätzliche Verkehr, den die Ortsumgehung Ummeln ohne Zweifel auslöse, nicht zu verkraften sei. Schon jetzt stoße die B 61 innerstädtisch an ihre Belastungsgrenzen. In Gütersloh setze man mehr Menschen dem zusätzlichen Verkehr aus, als man in Ummeln entlaste. Die B 61n, so der Resolutionstext weiter, sei zu Zeiten beschlossen worden, in der die Folgen des Klimawandels weniger klar waren. Heute sei der Beschluss &bdquo;ein Anachronismus, der klimapolitisch nicht mehr vertretbar ist“. Er zerstöre einen Grünzug in Ummeln, und er widerspreche dem Konsens, die B 61 im weiteren Verlauf zweispurig zu lassen.

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