Gütersloh Warum 90 Gütersloher Feuerwehrleute zu brennendem Stoppelfeld ausrückten

Gütersloh. Mit einer Übung an der Kreisgrenze zwischen Gütersloh-Isselhorst und Bielefeld-Ummeln hat die Feuerwehr Gütersloh am Samstag ihre Fertigkeiten für das Löschen von Feld- und Waldbränden geschult. 90 ehrenamtliche Kräfte aus den fünf Löschzügen Gütersloh, Isselhorst, Avenwedde, Friedrichsdorf und Spexard waren im Einsatz, dazu die Betriebsfeuerwehr Pfleiderer. Nicht beteiligt war die Berufsfeuerwehr Gütersloh. Geübt wurde auf den Flächen der Familie Welpmann, die je zur Hälfte auf Bielefelder und Gütersloher Terrain liegen. Heinz-Hermann Zöllner hatte die Leitung, der Löschzug Isselhorst die Federführung inne. Eine Kamera, befestigt an einer Drohne, zeichnete die Übung auf. Zöllner eilte drei Stunden zwischen den Einsatzpunkten hin und her, immer das Ohr am Funkgerät oder Handy. Weil die Übung nicht angekündigt war, verfolgten nur wenige Zuschauer aus der Ferne das Geschehen. Wasser sei bei Bränden auf Stoppelfeldern mitunter nicht schnell verfügbar Zunächst wurde ein Flächenbrand auf dem Stoppelacker simuliert, den die Feuerwehrleute mit Feuerpatschen ohne Wasser bekämpften. Janek Burg von der Feuerwehr Isselhorst erklärte den einzeln zur Übung angetretenen Löschzügen das Vorgehen. Mit der Patsche habe man Flächenfeuer schnell im Griff. &bdquo;Schieben“ sei manchmal sinnvoller als &bdquo;Patschen“, so Burg. Besonders an den Rändern eines Feuers sei die Patsche erste Wahl, erklärte Janek Burg. Brände auf Stoppelfeldern treten derzeit häufiger auf, weshalb die Übung in die Zeit passte. Wasser sei bei Bränden auf Stoppelfeldern mitunter nicht schnell verfügbar, so Burg, schließlich müssten erst Schläuche gelegt werden – Zeit, in der sich der Brand schnell vergrößern könne. Zuvor hatte die Feuerwehr eine neue Löschkugel getestet, angeschafft vom Kreis Gütersloh. Der Kreis verfügt über viele Utensilien zur Bekämpfung von Wald- und Ackerbränden, untergebracht bei der Kreisfeuerwehrschule in St. Vit; vor allem Udo Huchtmann, stellvertretender Kreisbrandmeister aus Borgholzhausen, macht sich in dieser Hinsicht verdient. Neue Löschkugel kommt ebenfalls zum Einsatz Mit der Löschkugel, die mit ihrem sprühenden Wasser in alle Richtungen eindrucksvoll aussieht, könne man man große Flächen dauerhaft feucht halten, sagt Zöllner. Nachteil: Wasserverbrauch von 900 Litern pro Minute. Der setze eine stabile Versorgung voraus. Bei Waldbränden oder austretenden Dämpfen sei der Einsatz von Löschkugeln sinnvoll, so Zöllner: &bdquo;Es ist gut, dass der Kreis diese Geräte vorhält.“ Sechs große Feuerwehrfahrzeuge – von jedem Löschzug einer – waren im Einsatz. Nach dem Flächenbrand trainierten die Feuerwehrleute das &bdquo;Pump-and-Roll-Verfahren“: Löschen eines Brandes mit Wasser aus dem fahrenden Fahrzeug heraus. Dabei müssen die Kameraden die Schläuche permanent hinterher tragen – auf dem tiefen, sandigen Stoppelfeld eine schweißtreibende Arbeit. &bdquo;Jo“ Burg, Janeks Bruder, führte bei dieser Übung die Regie, Markus Bartel (ebenfalls Feuerwehr Isselhorst) die Spritze. "Durstlöscher" wird zum Abschluss auf das Feld gefahren Dritte und letzte Übung des Tages war der &bdquo;Zangengriff“: Die Feuerwehr nähert sich dem Feuer von zwei oder mehr Seiten. Doch dabei passierte Folgendes: Ein Feuerwehrwagen fuhr sich mit den Rädern bis zur Achse im weichen Sand fest. Bauer Welpmann eilte mit dem Trecker zu Hilfe. Gegen Mittag war die Übung beendet. Auf einer Flipchart hatte Zöllner das Etappenziel vorher notiert: Getränke, Imbiss, Nachbesprechung. Dafür war der historische Feuerwehrwagen der Isselhorster Feuerwehr mit dem großen Schild &bdquo;Durstlöscher“ auf das Feld gefahren worden. Es gab Getränke und Bratwurst.

Mehr zum Thema