Gütersloh/Bielefeld Neue Kritik an Hagedorn-Ranch: Hohe Boxenmieten, zu niedrige Personalkosten

Gütersloh/Bielefeld. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) NRW ist dem Antrag von Barbara Hagedorn an das Verwaltungsgericht Minden, den Baustopp für ihr Projekt &bdquo;Riding Ranch“ aufzuheben, entgegengetreten. Die vom Gericht geforderte &bdquo;Nachhaltigkeit und Rentabilität“ sei auch durch den Nachtrag zur Baugenehmigung nicht belegt. Die Gütersloher Unternehmerin hingegen möchte ihren großen Pensionspferdebetrieb im Holtkamp, dem süd-westlichsten Zipfel der Stadt, endlich weiterbauen. Das Gericht hatte im Eilbeschlusses vom 13. Dezember festgestellt, dass der geplante Betrieb zur Pensionspferdehaltung nach dem Baugesetzbuch nicht die Voraussetzungen für ein privilegiertes landwirtschaftliches Vorhaben erfüllt. Barbara Hagedorn hat nachgearbeitet, und das Bielefelder Bauamt hat mittlerweile eine neue Baugenehmigung erteilt. "Das Betriebskonzept ist einzig auf einen Reitsportbetrieb ausgerichtet" Der BUND bleibt bei seiner Kritik, dass eine nachhaltige und dauerhafte Bewirtschaftung der Flächen im Sinne eines funktionierenden landwirtschaftlichen Betriebes offenbar nicht geplant sei. &bdquo;Das Betriebskonzept ist einzig auf einen Reitsportbetrieb ausgerichtet.“ Dies sei aus einem neuen Wirtschaftsgutachten von Hagedorn abzulesen. Sie gehe – trotz der Kritik des Gerichtes – von sehr hohen Boxenmieten von 550 Euro pro Pferd aus. Die Personalkosten würden künstlich kleingerechnet. Auch die eingeplante Ausstattung des Betriebes mit Maschinen und Geräten mache klar, dass eine Rentabilität und Zukunftsfähigkeit nicht gegeben sei. Lesen Sie auch: Keine Privatsache - Bau der Hagedorn-Ranch geht uns alle an Zu wenig Personal eingeplant? Dazu stellt BUND-Vorstandsmitglied Jürgen Birtsch fest: &bdquo;Insgesamt soll dieser etwa 51 Hektar große Betrieb mit seinem anspruchsvollen, für den Pferdesport gebauten Gebäudekomplex und 40 Pferden, die konstant zu betreuen sind, mit deutlich zu wenigen Arbeitskräften bewirtschaftet werden. Erfahrene Landwirte sagen uns: Das kann nicht funktionieren. Es wird sicher zusätzliches Personal benötigt, für das keine Kosten eingerechnet sind.“ Eine dauerhafte Bewirtschaftung der Flächen im Sinne eines funktionierenden landwirtschaftlichen Betriebes sei offenbar nicht geplant. Das bestätige, dass das Betriebskonzept nur auf einen Reitsportbetrieb ausgerichtet ist, laut Jürgen Birtsch. "Damit entfallen die Voraussetzungen für die Genehmigung" Auf der Grundlage dieses Betriebskonzeptes würde kein vernünftiger Landwirt einen neuen Betrieb gründen und den Einsatz erheblicher Mengen an Eigenkapital riskieren, so der BUND. Für Barbara Hagedorn sei aber die Situation eine andere: Sie verfüge über die nötigen Mittel aus ihrer Unternehmensgruppe, um solch ein Risiko einzugehen. Dazu stellt der BUND fest: &bdquo;Damit ist aber auch klar, dass hier kein eigenständiger rentabler landwirtschaftlicher Familienbetrieb gegründet wird. Damit entfallen die Voraussetzungen für die Genehmigung in einem Landschaftsschutzgebiet.“

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