Warum 750 Gütersloher demnächst Post von der Stadt erhalten

Gütersloh. Allmählich nimmt der Bürgerrat Gestalt an. Im vergangenen November vom Rat beschlossen, wurde mittlerweile für das Pilotprojekt der Zeitplan konkretisiert und das Thema präzisiert. &bdquo;Enkeltaugliches Gütersloh – wie und was können wir in Gütersloh teilen, um zusammen nachhaltiger zu leben“ heißt das Thema, über das 25 ausgewählte Bürgerinnen und Bürger am Wochenende des 17./18. September gemeinsam nichtöffentlich diskutieren werden. Diese Ergebnisse sollen die Grundlage für ein öffentliches Zukunftsforum am Mittwoch, 21. Juni, sein. Bereits jetzt soll unter www.stadt.gt/buergerrat eine Plattform freigeschaltet werden, in denen Interessierte ihre Vorschläge und Ideen platzieren können. Am Ende werden aus diesen Diskussionen Handlungsempfehlungen für den Rat der Stadt Gütersloh formuliert. Nach diesen Kriterien werden die Gütersloher ausgewählt Demnächst sollen die Einladungsschreiben an zufällig aus dem Melderegister ausgewählte Menschen rausgehen, teilt der städtische Projektleiter Maik Schrey mit. Ungefähr die 25- bis 30-fache Menge der 25 gesuchten Teilnehmer, also rund 750 Menschen, soll angeschrieben werden, da mit einer Rücklaufquote von fünf Prozent rechne gerechnet werde. Begleitet wird das Projekt von dem vom Verein &bdquo;Mehr Demokratie“ getragenen Projekt &bdquo;Losland. Dieses berät neun weitere Kommunen in Deutschlands bei der Einrichtung eines Bürgerrats. &bdquo;Gütersloh ist davon mit Abstand die größte Kommune“, verspricht sich Rosa Hoppe besondere Erfahrungswerte. Lesen Sie auch:Was sich durch den Bürgerrat in Gütersloh künftig ändern soll Ebenfalls beratend steht eine interfraktionelle Steuerungsgruppe zur Seite, die nach dem Ratsbeschluss eingesetzt wurde. Sie hatte im Vorfeld die Ausgangsfrage umformuliert und dabei das Thema &bdquo;Teilen“ betont, um stärker auf den sozialen Aspekt abzuheben, wie Thomas Dominikowski (Grüne) sagt. Auch die Diversität der Teilnehmer sei ein Thema gewesen. Diese sieht Dominikowski durch das Losverfahren aber gewährleistet. Weiter Auswahlkriterien berücksichtigen Alter, Geschlecht und den &bdquo;Sozialraum“, also das räumliche und soziale Umfeld der Angeschriebenen. Aufwandsentschädigung soll für eine repräsentative Teilnahme sorgen Aleksandra Klofat, deren CDU-Fraktion mit der AfD und der UWG gegen die Einrichtung des Bürgerrats gestimmt hatte, sagte, sie sei zunächst skeptisch gewesen, ob der Bürgerrat die Gesamtheit repräsentativ vertreten können. Eine Aufwandsentschädigung – beispielsweise für eine Kinderbetreuung – oder Lohnersatzzahlung sieht sie deshalb als Mittel, &bdquo;um auch die Bevölkerung in der Breite anzusprechen“, und nicht nur die, die sich das zeitlich und finanziell leisten könnten. Sascha Priebe (FDP) findet das Thema offen genug gefasst, um Unterthemen wie Mobilität oder Klimawandel damit abhandeln zu können. Wichtig sei, darin sind sich alle Beteiligten einig, dass nicht Expertenwissen, sondern die Alltagserfahrung der Bürger einfließe. Appell von Güterslohs Bürgermeister Morkes Camila Cirlini (Linke): &bdquo;Wir erhoffen uns Impulse aus der Bürgergesellschaft. Wer weiß, mit welchen Ideen wir überrascht werden.“ Jetzt werde endlich das Instrument der Bürgerbeteiligung eingerichtet. Cirlini: &bdquo;Ich kann nur dazu auffordern, dass sich viele Menschen beteiligen.“ Bürgermeister Norbert Morkes betonte, dass die Politik durch den Ratsbeschluss signalisiert habe, offen für die Vorschläge und Ideen aus der Bürgerschaft zu sein. &bdquo;Davon, wie der Bürgerrat angenommen wird, hängt auch wesentlich dessen weitere Entwicklung ab.“

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