Landtagswahl: Das müssen Sie jetzt zum Wahlkreis 94 wissen

Die Spitzenkandidaten von SPD und CDU im grenzübergreifenden Wahlkreis haben es schon im parteiinternen Rennen spannend gemacht. Sowohl Thorsten Klute (SPD) als auch Mechthild Frentrup (CDU) konnten sich in den Aufstellungsversammlungen nur äußerst knapp gegen die Konkurrenz aus den eigenen Reihen durchsetzen. Auffällig auch: Sämtliche Parteien treten am 15. Mai im Vergleich zu 2017 mit neuen Kandidaten an. Die Piraten haben dieses Mal erst gar keinen Direktkandidaten aufgestellt. Mechthild Frentrup (CDU) Wenn Sie Ministerpräsidentin wären, welche drei Themen würden Sie als Erstes angehen? Mechthild Frentrup: Energieversorgung sichern und unabhängiger gestalten auch durch den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Fachkräftemangel auflösen in Pflege, KiTas und Handwerk. Digitalisierung in Schulen und Verwaltungen vorantreiben. Was wollen Sie für Ihren heimischen Wahlkreis in Düsseldorf bewegen? Ich habe bis heute auf der kommunalen Ebene schon einiges erreicht. Für die Realschule in Steinhagen habe ich mich beispielsweise mit Hilfe meines Netzwerks auf Landesebene erfolgreich stark gemacht. Auf Landesebene möchte ich in den nächsten Jahren beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorankommen und den Wald, unseren Klimaschützer Nummer eins, wieder aufforsten. Außerdem setze ich mich für eine klimafreundlichere Mobilität in der Stadt und auf dem Land ein. Mir ist wichtig, dass die Menschen im Nordwesten Bielefelds und im Altkreis Halle mehr Gehör in Düsseldorf bekommen.Warum engagieren Sie sich für die CDU?Ich engagiere mich für die CDU, weil ich das christliche Welt- und Menschenbild teile und weil ich überzeugte Demokratin bin. Die CDU liefert die nachhaltigsten Antworten bei Umwelt, Wirtschaft, Finanzen, Sicherheit, Bildung und sozialer Teilhabe.Sollte das oftmals umstrittene Thema Bildung künftig ein Teil der Bundespolitik werden?Ich halte es für sinnvoll, einheitliche Standards festzusetzen, beispielsweise für die Abschlussprüfungen. Das wird heute bereits in Anfängen gemacht. Die konkrete Ausgestaltung der Schulpolitik sollte jedoch auf Länderebene bleiben, da es durchaus berechtigte regionale Besonderheiten zu berücksichtigen gibt.Welche Koalitionspartner favorisieren Sie?Die Konstellation CDU/FDP hat in den vergangenen fünf Jahren gut geklappt. Das wäre mein Favorit für eine Fortsetzung! Auf jeden Fall wird am 15. Mai abends ab 18 Uhr gezählt und dann eine solide demokratische Mehrheit gebildet – mein Wunsch: mit der CDU als stärkster Kraft!Wo liegen Ihre persönlichen Stärken?Meine persönlichen Stärken liegen darin, Probleme zu analysieren, Lösungen zu suchen und durchzuhalten, bis sie umgesetzt sind.Wie würden Sie sich als Politikerin mit drei Worten beschreiben?Ich bin durchsetzungsstark, hartnäckig in der Sache und jederzeit ehrlich, auch wenn es mal unbequem ist.Politikerin sein bedeutet für Sie? Mit den Menschen sprechen und gut zuhören, Lösungen für die drängendsten alltäglichen Fragen suchen und finden. Und: Die Dinge nicht nur in Legislaturperioden betrachten, sondern mutig auch dicke Bretter bohren. Thorsten Klute (SPD) Wenn Sie Ministerpräsident wären, welche drei Themen würden Sie als erstes angehen? Thorsten Klute: 1. Damit alle Kinder gute Chancen haben und Eltern und Kinder mehr Orientierung in der Bildungslandschaft finden, würde ich das Angebot von Bildungslotsen ab der Geburt für jedes Kind in NRW schaffen. 2. Pflegende Angehörige und die Pflegeberufe zu stärken, sind der Schlüssel, um Pflegebedürftige gut versorgen zu können. Deshalb würde ich ein Landesprogramm zur Unterstützung pflegender Angehöriger auf den Weg bringen. Dazu gehören u. a. Gemeindeschwestern nach rheinland-pfälzischem Vorbild für alle Städte und Gemeinden im Land, auch bei uns hier vor Ort. 3. Ich würde die Anliegerbeiträge beim Straßenausbau nach NRW-Gesetz wirklich abschaffen, denn was da in den letzten Wochen vor der Wahl im Landtag hektisch in die Landschaft geworfen wurde, droht demnächst zur Mogelpackung zu werden. Damit Anlieger demnächst nicht doch in die Röhre gucken und Kommunen endlich von unnötiger Bürokratie befreit werden, bin ich für eine echte Abschaffung der NRW-Straßenausbaubeiträge per Gesetz. Was wollen Sie für Ihren heimischen Wahlkreis in Düsseldorf bewegen?Ich möchte ein aktives Wahlkreisbüro betreiben und damit Menschen, Kommunen und Firmen in allen landespolitischen Fragen zur Seite stehen. Zudem möchte ich daran mitarbeiten, dass wir im Wahlkreis möglichst bald unabhängig von Energie von weit her werden. Neben dem Ausbau von Photovoltaik- und Windenergie schaffen wir das, in dem wir auch hier vor Ort daran arbeiten, in Zukunft überschüssigen Strom aus erneuerbarer Energie in sauberen Wasserstoff umzusetzen. Außerdem möchte ich erreichen, dass wir mehr Geld für einen besseren öffentlichen Nahverkehr bereitstellen, auch hier bei uns.Warum engagieren Sie sich für die SPD?Weil sie die einzige Partei ist, die Herz und Verstand so richtig zusammenbringt. Die SPD mit ihrer Geschichte der Demokratie, des Friedens und der sozialen Gerechtigkeit hat den richtigen Kompass, um das Land zusammenzuhalten.Sollte das oftmals umstrittene Thema Bildung künftig ein Teil der Bundespolitik werden?Das sagt sich manchmal so einfach. Wenn es aber ins Detail geht, dann sind die Vorstellungen zwischen Bayern und Sachsen, Berlin und Nordrhein-Westfalen aber oft sehr unterschiedlich. Daher ist mehr Kooperation zwischen den Bundesländern in der Bildung der richtige Weg.Welche Koalitionspartner favorisieren Sie?Es geht um eine stabile Regierung für Nordrhein-Westfalen. Deshalb kommen alle demokratischen Parteien in Frage. Die größte Schnittmenge mit der SPD haben die Grünen.Wo liegen Ihre persönlichen Stärken?Bürgernah und hier vor Ort kräftig verwurzelt, kann ich auch mit internationaler Erfahrung leidenschaftlich für unsere Heimat kämpfen. Mit solidem beruflichen Hintergrund bin ich zudem unabhängig genug, um auch in schwierigen Themen aufrecht zu bleiben und nicht einknicken zu müssen. Ich kann viel berufliches Wissen aus Kommune, sozialer Arbeit und Anwaltstätigkeit in den Landtag einbringen.Wie würden Sie sich als Politiker mit drei Worten beschreiben?Verantwortung und Leidenschaft.Politiker sein bedeutet für Sie?Aus Verantwortung und Leidenschaft dafür zu arbeiten, dass unsere Welt und unser Umfeld vor Ort jeden Tag ein bisschen besser werden. Romy Mamerow (Grüne) Wenn Sie Ministerpräsidentin wären, welche drei Themen würden Sie als erstes angehen? Romy Mamerow: Corona, Krieg, Klimakrise. Auch wenn in den letzten Jahren und jetzt ganz aktuell zunehmende Unsicherheit unser Leben prägt, es bleibt die Gewissheit, dass die Klimaerhitzung die Existenzfrage unserer Zeit ist. Die Zeit drängt. Jedoch, noch können wir die schlimmsten Folgen abwenden. Um das zu erreichen braucht es: 1. Ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz und langfristige Planungs- und Investitionssicherheit für die klimaneutrale Transformation der Wirtschaft. 2. Eine Mobilitätswende für besseren ÖPNV, den Ausbau des Rad-, Schienen- und Fußverkehrs, mehr Sharing-Angebote – für weniger Autos. 3. Neben dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen als zentrale Zukunftsaufgabe würde ich die Bekämpfung der Armut priorisiert angehen und u. a. die Kommunen bei der Erhaltung und Schaffung von bezahlbarem Wohnraum unterstützen. Was wollen Sie für Ihren heimischen Wahlkreis in Düsseldorf bewegen und was haben Sie bisher erreicht?Meine Erfahrungen und Gespräche in den letzten Wochen haben gezeigt, gerade hier im ländlichen Raum brauchen die Menschen eine bessere Taktung bei den Zug- und Busverbindungen, Mobilstationen, aber auch bessere und vor allem sichere Radwegeverbindungen. Nur so wird es attraktiv, häufiger auf das Auto zu verzichten. Der konsequente Ausbau von Solar- und Windenergie braucht gute Förderprogramme einerseits und geeignete Flächen andererseits.Warum engagieren Sie sich für die Grünen?Ich bin überzeugt, dass wir mit unserer Wirtschafts- und Lebensweise die ökologischen Grenzen des Wachstums längst überschritten haben. Wir müssen Wohlstand endlich zusammen mit Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit denken – er darf nicht länger zulasten unserer Kinder und Nachbarn im Globalen Süden gehen. Dafür braucht unsere Wirtschaft einen sozial-ökologischen Wandel und eine Partei, die sich bereits seit ihrer Gründung konsequent für Natur- und Umweltschutz, Gerechtigkeit und Demokratie einsetzt: Bündnis 90/Die Grünen.Sollte das oftmals umstrittene Thema Bildung künftig ein Teil der Bundespolitik werden?Der Bildungsbereich muss deutlich besser ausgestattet und mit allen Verantwortlichen und Ebenen auf eine verlässliche und nachhaltig tragfähige Basis gestellt werden. Das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern war ein bildungspolitischer Sündenfall. Wir brauchen ein Kooperationsgebot, wie jetzt von der neuen Bundesregierung vereinbart. Aber die Details müssen vor Ort geregelt werden. Es braucht zudem nicht nur einzelne temporäre Förderprogramme, sondern systemische und strukturelle Verbesserung der Rahmenbedingungen der Schulen. Bildungschancen dürfen nicht von der Finanzkraft einer Kommune und schon gar nicht von Wohnort und Herkunft abhängig sein.Welche Koalitionspartner favorisieren Sie?Die demokratischen Parteien, mit denen sich Grüne Politik ambitioniert, schnell und verlässlich umsetzen lässt. Wo liegen Ihre persönlichen Stärken? Ich kann mich sehr gut und schnell in Themen einarbeiten und durch meine offene Art Menschen für mich gewinnen.Wie würden Sie sich als Politiker mit drei Worten beschreiben?Engagiert. Hartnäckig. Zugewandt.Politikerin sein bedeutet für Sie?Als Mensch zunächst erstmal rein gar nichts. Ansonsten jedoch Handeln, statt reden. Nur mit politischem Gestaltungsspielraum lässt sich die Klimakrise – die Existenzfrage unserer Zeit – noch aufhalten. Martina Schneidereit (FDP) Wenn Sie Ministerpräsidentin wären, welche drei Themen würden Sie als Erstes angehen? Martina Schneidereit: Hypothetischer könnte eine Frage kaum sein! Ich würde das Thema Bildung ganz oben auf die Agenda setzen und darüber hinaus würde ich die Digitalisierung vorantreiben. Außerdem würde ich massiv in Klimaschutz investieren. Was wollen Sie für Ihren heimischen Wahlkreis in Düsseldorf bewegen?Sollte ich in meinem Wahlkreis in den Landtag gewählt werden, dann würde ich mich in der Schulpolitik dafür einsetzen, dass Kommunen mit ihren Schulen und Schulformen nicht mehr gegenseitig konkurrieren – wie es leider im Altkreis Halle der Fall war. Warum engagieren Sie sich für die FDP?Weil die FDP wie keine andere Partei gleichermaßen für gesellschaftliche Verantwortung und Eigenverantwortung steht. Der Staat setzt die Rahmenbedingungen, kann und darf aber nicht alles leisten. Wir stehen für die Selbstbestimmung, und dass die Freiheitsrechte der Bürger gegenüber dem Staat auch verteidigt werden müssen, hat die Corona-Krise gezeigt.Sollte das oftmals umstrittene Thema Bildung künftig ein Teil der Bundespolitik werden? In manchen Bereichen wäre es durchaus hilfreich, wenn sich alle 16 Bundesländer einig wären. Dann könnte auch auf Bundesebene gehandelt werden.Welche Koalitionspartner favorisieren Sie?Wir haben in NRW sehr erfolgreich mit der CDU zusammen regiert und würden diese Zusammenarbeit natürlich gerne fortsetzen. Wo liegen Ihre persönlichen Stärken? Das können andere besser beurteilen als ich.Wie würden Sie sich als Politikerin mit drei Worten beschreiben?Wissbegierig, beharrlich, lösungsorientiert. Politikerin sein bedeutet für Sie?Mitgestalten, um das Leben aller ein Stück besser zu machen und Probleme zu lösen. Meike Taeubig (Die Linke) Was wollen Sie für Ihren heimischen Wahlkreis in Düsseldorf bewegen? Meike Taeubig: Ein gut ausgebauter ÖPNV zum Nulltarif, emissionsarm, barrierefrei und gut vernetzt ist der Kern einer klimagerechten und sozialen Verkehrswende, deshalb möchte ich mich insbesondere für den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in OWL einsetzen. Außerdem engagiere ich mich für mehr Personal und bessere Ausstattung in Schulen. Warum engagieren Sie sich für die Partei Die Linke?Mein Antrieb für mein politisches Engagement ist und war schon immer der Wunsch nach Gerechtigkeit. Nur Die Linke setzt sich glaubwürdig und konsequent für Gerechtigkeit ein.Wo liegen Ihre persönlichen Stärken?Ich habe einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, bin bodenständig und empathisch und setze mich leidenschaftlich für andere ein.Wie würden Sie sich als Politikerin mit drei Worten beschreiben?Solidarisch, leidenschaftlich, konsequent. Ann-Kathrin Hanneforth (Die Partei) Was wollen Sie für Ihren heimischen Wahlkreis in Düsseldorf bewegen (und was haben Sie bisher erreicht)? Ann-Kathrin Hanneforth: Unser Ziel, die A 33 zu fluten, bleibt bestehen. Naherholungsgebiet an der ehemaligen Autobahn. Aktiv mit Expertise gegen den Klimawandel arbeiten. Beginnend damit, Papier im Gesundheitswesen einzusparen und die Versichertenkarten mit ihren Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Was der ausländische Arzneimittelversand kann, kann eine Krankenkasse aus dem Ausland noch viel besser. Gleichberechtigung für alle. Warum engagieren Sie sich für die Partei Die Partei?CDU: nicht christlich; SPD: nicht sozial; Grüne: nicht ökonomisch; FDP: nicht liberal; AfD: keine Alternative. Wo liegen Ihre persönlichen Stärken?Wenn ich etwas mache, dann mit Herzblut. Wie würden Sie sich als Politikerin mit drei Worten beschreiben?Authentisch, konsequent, gewissenhaft. Torben Schellenberg (Die Basis) Was wollen Sie für Ihren heimischen Wahlkreis in Düsseldorf bewegen? Torben Schellenberg: Wesentliches Wunschziel ist Politik für alle und mit allen. Ich möchte gerne alle Menschen erreichen und gemeinsam auf Augenhöhe basisdemokratische Entscheidungen treffen. Dazu gehört für mich vor allem, die 30 Prozent Wahlberechtigten zu erreichen, die nicht wählen gehen. Das bedeutet auch, Vertrauen (wieder) aufzubauen, welches in die bisherige Politik verloren gegangen ist. Ich möchte die Menschen hier vor Ort befragen, was ihre Wünsche und Sorgen sind und diese in Abstimmungen konsensieren lassen. Als Lehrkraft liegt mein Fokus vor allem auf dem Bildungswesen. Schulen müssen ein zweites Zuhause für Kinder sein. Benötigte Gelder sollen unbürokratisch abrufbar sein und nicht über diverse Instanzen beantragt werden müssen. Warum engagieren Sie sich für die Partei Die Basis?Die Verletzung der Grundrechte im Umgang mit Corona durch die Politik hat mich überhaupt erst dazu gebracht, politisch aktiv zu werden. Mit der Basis habe ich eine Friedensbewegung gefunden, mit der ich mich identifizieren kann. Unsere vier Säulen sind für mich Grundvoraussetzung für ein gesellschaftliches Miteinander. Wo liegen Ihre persönlichen Stärken?Ich bin offen und ansprechbar für jeden Mitmenschen, ohne Ausnahme. Im Sinne der Achtsamkeit kann ich mit gegensätzlichen Meinungen gut und lösungsorientiert umgehen. Mein Bestreben ist, auch in Krisen Mut statt Angst zu verbreiten.Wie würden Sie sich als Politiker mit drei Worten beschreiben?Kooperativ, achtsam, authentisch. Maic Gröppel (AfD) Was wollen Sie für Ihren heimischen Wahlkreis in Düsseldorf bewegen? Maic Gröppel: Da ich auch der Umwelt verpflichtet bin und mir das sehr am Herzen liegt, ist für mich der kostenlose Nahverkehr etwas, das wirklich Wirkung zeigen wird. Warum engagieren Sie sich für die Partei AfD?Die AfD ist meiner Meinung am nächsten. Vieles aus dem Parteiprogramm ist einfach vernünftig und gut für unser Land. Wo liegen Ihre persönlichen Stärken?Ich bin ein sehr ehrlicher und höflicher Mensch und wenn ich ein Ziel vor Augen habe, lasse ich mich auch so schnell nicht aus der Bahn werfen.Wie würden Sie sich als Politiker mit drei Worten beschreiben? Konsequent, zielstrebig, ehrlich.

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