So schnell sind die Feuerwehren im Kreis Gütersloh vor Ort

Kreis Gütersloh. Viel Kerzenschein, Dekofeuer und mehr machen die dunkle Jahreszeit nicht nur anheimelnd, sondern bergen leider auch Gefahren. Schnell kann ein Adventskranz oder Weihnachtsbaum in Flammen aufgehen oder ein Funken an Silvester außer Kontrolle geraten. Denn auch die zum Jahreswechsel beliebten Wunderkerzen können unter Umständen einen Brand auslösen. Dann ist im Ernstfall die Feuerwehr gefragt – und es muss schnell gehen. Je nach Region sollen die Einsatzkräfte per Gesetz innerhalb von acht bis maximal siebzehn Minuten am Einsatzort sein. In Nordrhein-Westfalen gelten acht Minuten, in ländlichen Regionen von Thüringen sind es bis zu 17 Minuten.Bei den Zeitvorgaben handelt es sich um die sogenannte Hilfsfrist, dem Zeitraum von der Notfallmeldung bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte am Brandort. Da nicht überall in NRW eine dichte Besiedelung gegeben ist, liegt die Hilfsfrist in ländlichen Bereichen bei zwölf Minuten. Grundsätzlich gelten nie 100 Prozent, denn unvorhergesehene Ereignisse wie Wetter oder Stau können einen Einsatz verzögern. Das unterstreicht auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Udo Huchtmann des Kreisfeuerwehrverbands Gütersloh im Gespräch mit der NW. In sehr dünn besiedelten Bereichen lasse sich zudem nicht einfach ein Feuerwehrstandort errichten, dazu bräuchte es das Personal. Brandschutzbedarfsplan regelt Feuerwehr-Versorgung in Kommunen Da es bundesweit nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft zuletzt an den Feiertagen zu besonders vielen Bränden kam, rund 29.000, hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) dies zum Anlass genommen, anhand von Geo-Daten und Routen-Berechnungen die Fahrtzeiten der Feuerwehren deutschlandweit zu untersuchen. Während im Osten wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg es demnach überdurchschnittlich lange dauert, sieht es im Kreis Gütersloh gut aus, zeigen die Ergebnisse des IW. In der hiesigen Region muss den Berechnungen nach keiner lange warten, der in einer Notlage ist. Werther ist dabei ganz vorne mit fünf Minuten, in Borgholzhausen dauert es den Angaben nach am längsten mit 7,8 Minuten. &bdquo;Rein mathematisch dürften die Zeiten so passen“, bewertet Huchtmann die Ergebnisse. Denn es sei ja die Fahrzeit von der Wache bis zum äußersten Punkt der Kommune berechnet worden. Der Weg von der Alarmierung bis zur Wache sei da nicht mit einbezogen. Damit die Feuerwehr vor Ort den gesetzlichen Bestimmungen entspricht, gebe es in jeder Kommune einen Brandschutzbedarfsplan vom Rat verabschiedet, erklärt Huchtmann. Dieser sei eine sehr komplexe Angelegenheit, den Plan würden oft externe Experten erstellen. In dem Plan werden unter anderem Umfang und räumliche Verteilung der technischen Einsatzmittel sowie Mindestzahl der Kräfte festgelegt. &bdquo;Im Kreis Gütersloh ist die Feuerwehr gut aufgestellt“, sagt der stellvertretende Kreisbrandmeister auch mit Blick auf die personelle Ausstattung bei den Freiwilligen Feuerwehren. In Gütersloh gäbe es zudem eine Berufsfeuerwehr und in Rheda-Wiedenbrück hauptamtliche Kräfte.Feuerwehr erwartet ruhiges Silvester im Kreis Gütersloh Bei verheerenden Großbränden wie zuletzt zweimal kurz hintereinander in Rietberg brauche es aber überörtliche Hilfe. Verhindern könnten die Kräfte solche Feuer nicht, in solchen Fällen heiße es, das Feuer halten und noch Schlimmerem entgegenwirken. Das sei hier gelungen. Und zum Glück sei niemand verletzt worden. Für Silvester erwartet Huchtmann, dass es ähnlich ruhig bleibt, wie im vergangenen Jahr. Feuerwerk dürfe schließlich wieder nicht verkauft werden und für Feiern gäbe es erneut Beschränkungen. Das IW unterstreicht zu seiner Untersuchung indes, wie wichtig die Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland sind: &bdquo;Von allen Feuerwachen in Deutschland sind nur etwa fünf Prozent Berufsfeuerwehren, alle anderen zählen zur Freiwilligen Feuerwehr. Ohne sie wären die Anfahrtszeiten besonders auf dem Land um ein Vielfaches länger, da die Hauptberufler aus weit entfernten größeren Städten anrücken müssten." Die Kartenübersicht für Deutschland des IW:

Meistgelesen