Gütersloh Reaktionen auf Baustopp der Hagedorn-Ranch: "Es geht um Gerechtigkeit"

Gütersloh/Bielefeld. "Ab sofort darf nicht weiter gebaut werden": Die Arbeiten an der geplanten Reitanlage an der Brockhagener Straße von Barbara Hagedorn müssen vorerst ruhen. Das hat die 9. Kammer des Verwaltungsgerichts Minden am Montag wie berichtet in einem Eilverfahren beschlossen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatte zuvor eine Aufhebung der durch die Stadt Bielefeld erteilten Baugenehmigung beantragt und den Eilantrag auf sofortigen Baustopp gestellt. Die Nachricht erhitzt seit Montagnachmittag nun die Gemüter. Auf der Facebook-Seite der Neuen Westfälischen Gütersloh zeigen sich einige Leser ziemlich bestürzt über die Entscheidung des Gerichts. "Was wollen die denn da schützen?", fragt ein Leser empört, "ein paar Bäume und ein bisschen Rasen? Ja, das ist sehr erhaltenswert mitten im Nirgendwo. Als ob es da nichts mehr von gäbe." "Wir hatten gehofft, dass behindertengerechtes Reiten möglich sein wird" Eine andere Leserin drückt ihre Enttäuschung noch deutlicher aus: "Wir hatten uns schon so darauf gefreut, und gehofft, das behindertengerechtes Reiten, vielleicht sogar Hippo-Therapie, möglich sein wird." Es gehe um eine Wiese, ein Dreieck zwischen zwei stark befahrenen Straßen, die ab und zu von Ziegen genutzt wurde. Mit dem Vorhaben von Frau Hagedorn würden sich so viele kreative Möglichkeiten ergeben. "Ich hoffe inständig, dass alle ein einsehen haben, und das Vorhaben bis zum Ende umgesetzt werden kann." Andere Leser wiederum können den Baustopp mehr als nachvollziehen. Der Tenor: Gerechtigkeit. "Dort im Außenbereich darf man sonst noch nicht mal einen Wintergarten an ein bestehendes Haus anbauen, ohne entweder schwer diskutieren zu müssen oder es einfach schwarz zu tun", meint eine Frau, "und jetzt darf da plötzlich so eine Fläche versiegelt werden? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt." Der Hof würde bestimmt toll werden, ergänzt er, aber seiner Meinung nach sollte für alle mit gleichem Maß gemessen werden. Lesen Sie auch: Barbara Hagedorn zu Ärger um Pferde-Ranch-Pläne: "Wir haben nichts falsch gemacht" "Hier hat Naturschutz Vorrang" Ein Mann pflichtet ihm bei. Er betont: "Das Gebiet ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und solche Anlagen sind dort nicht zugelassen. Recht muss Recht bleiben. Dafür muss sich Frau Hagedorn einen Platz suchen, wo Pferdesport zulässig ist. Hier hat Naturschutz Vorrang." Ein anderer Mann ergänzt: "Um in der Gemeinschaft leben zu können, haben wir uns Regeln gesetzt. Es kann doch nicht sein, dass sich Einzelne darüber hinweg setzen. Landschaft ist ein anerkanntes Schutzgut." Das habe nun auch das Gericht bestätigt. In Außenbereichen wie hier dürften gesetzlich privilegierte Ausnahmen zugelassen werden - dazu würden auch landwirtschaftliche Gründe zählen.

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