Grünes Licht für Mega-VW-Autohaus an der A2 in Gütersloh

Gütersloh. Auf fast 200 Metern Länge erstreckt sich der Gebäuderiegel entlang der Autobahn. Bis zu vier Stockwerke ragt der Komplex empor. Dimensionen, die normalerweise eher Logistikzentren oder Produktionshallen erreichen. In diesem Fall, so zeigen es frische Visualisierungen, entsteht jedoch ein neues Autohaus an der A 2. Auf einem 3,3 Hektar großen Grundstück im jungen Gewerbegebiet am Spexarder Hüttenbrink wird der familiengeführte heimische Fahrzeughändler Mense seinen neuen VW-Standort samt Verwaltungszentrale errichten. Das Areal gehört der Mense-Imobilienfirma Immens GmbH & Co. KG. Der Gestaltungsbeirat hat den Entwurf des heimischen Architekten Andreas Grube (GJL Architekten) für den Neubau ausdrücklich begrüßt. Parkhaus mit 550 Stellplätzen auf zwei Ebenen Somit dürfte dem jetzt für das späte Frühjahr kommenden Jahres geplanten Baubeginn nichts mehr im Weg stehen. Eigentlich sollte schon im Oktober mit den Arbeiten begonnen werden. Doch immer neue Verhandlungen und Abstimmungen mit der Wolfsburger VW-Zentrale führten dazu, dass erst jetzt der endgültige Plan vorgelegt werden konnte. Der Entwurf sieht einen vorgerückten, etwas kleineren Trakt für Ausstellung, Verkauf und Verwaltung mit drei Ebenen vor. Direkt dahinter schließt sich der lange vierstöckige Riegel mit Werkstatt, Waschanlagen, Teilelager, Auslieferungshalle sowie einem Parkhaus mit 550 Stellplätzen auf zwei Ebenen an. Diese Gebäudeanordnung entfalte eine Art Passepartoutwirkung, heißt es. Werbeanlage zieht Blicke an Daneben zeigt eine Visualisierung auf der Freifläche zwischen Autohaus und Autobahn eine stelenartige hohe Werbeanlage mit LED-Anzeige, so dass ähnlich wie bei Nobilia das Autohaus von der A2 aus Blicke anzieht. Aber auch so sei wegen der Gebäudehöhe von knapp 14 Metern eine Fernwirkung gegeben. Im Gestaltungsbeirat ist insbesondere die rückwärtige Ansicht gelobt worden. Die Gestaltung des vorderen Komplexes hätte demnach noch etwas mutiger ausfallen können. Eine Überarbeitung sei jedoch nicht erforderlich. Umweltaspekt mit hoher Bedeutung Der Entwurf folgt insbesondere zwei Zielen. Zum einen sollen sämtliche Prozesse des Autohauses als sogenannte Servicefactory optimal aufeinander abgestimmt werden. Zum anderen wird dem Umweltgedanken ein hoher Stellenwert eingeräumt. Letzteres zeigt sich unter anderem darin, dass der komplette Betrieb von Anfang CO2-neutral ablaufen soll. Dies wird dadurch ermöglicht, dass eine Photovoltaikanlage auf dem gesamten Dach (1.800 qm) des Verkaufs- und Verwaltungstraktes den Eigenbedarf an Strom deckt. Mit der selbst erzeugten Sonnenenergie wird auch eine elektrische Wärmepumpe betrieben, die wiederum über Rohrleitungen Wände und Decken beheizt. Dafür sind erfahrungsgemäß nur geringe Vorlauftemperaturen erforderlich. Darüber hinaus wird das gesamte Dach des Parkhauses – knapp 7.000 Quadratmeter Fläche - begrünt. Unternehmen investiert 20 Millionen Euro Dem Vernehmen nach investiert das Mense, der jährlich rund 7.500 Fahrzeuge verkauft und über 300 Mitarbeiter beschäftigt, am Hüttenbrink rund 20 Millionen Euro. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich ein Jahr - abhängig von Materialsituation und Verfügbarkeit von Handwerkern. Nach dem Umzug voraussichtlich im Herbst 2023 sollen angemietete, über die Stadt verteilte Logistikplätze Zug um Zug aufgelöst werden. Das gilt auch für das Nutzfahrzeugzentrum an der Verler Straße. Dort soll nach wie vor ein neuer Schenke-Lebensmittelmarkt mit 1.400 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen. Dafür muss allerdings zunächst noch Planungsrecht geschafften werden. Außerdem ist ein größerer Umbau erforderlich. Mit der Eröffnung ist ab 2024 zu rechnen.

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