Irrer Porsche-Klau kein Einzelfall: Die brisantesten Verfolgungsfahrten der Polizei

Gütersloh. Ein spektakulärer Fall: Die Tochter (26) eines bekannten Unternehmers aus Marienfeld ist in der vergangenen Woche mit einer Pistole bedroht und ihr Porsche Cayenne geklaut worden. Mit dem Fahrzeug begehen die mutmaßlichen Täter mehrere Straftaten, wohl auch einen Tankbetrug in Gütersloh, ehe sie bei einer spektakulären Verfolgung durch die Polizei in Bad Oeynhausen gestellt werden. &bdquo;Solche klassische Verfolgungsfahrten größeren Ausmaßes kommen auch bei uns im Kreis Gütersloh schon mal vor", sagt Polizeisprecherin Katharina Felsch gegenüber der NW. Genau genommen zehn Fälle sind seit dem 1. Oktober 2020, also innerhalb eines Jahres, im System der Kreispolizeibehörde Gütersloh verzeichnet. Verfolgungsfahrt oder nicht? In weitere dieser besonders brisanten Einsatzfahrten seien Beamten aus dem Kreis Gütersloh &bdquo;mit eingebunden" gewesen. &bdquo;Das ist häufig der Fall, wenn eine Verfolgungsfahrt in dem Zuständigkeitsbereich der umliegenden Behörden beginnt und durch oder in den Kreis Gütersloh führt", erläutert Felsch. Am aktuellen Geschehen sei die hiesige Behörde quasi nicht direkt beteiligt sondern nur über die aus der Region stammende Porsche-Fahrerin und den Tankbetrug-Fall im Gütersloher Stadtgebiet involviert. Und auch nicht jede Form von motorisiertem Fluchtversuch werde von der Polizei formell als entsprechend gravierend eingestuft: &bdquo;Der kurze Versuch sich einer Kontrolle zu entziehen wird von uns beispielsweise nicht als übliche Verfolgungsfahrt geführt." Lesen Sie auch: Känguru ausgebüxt, Eichhörnchen im Abfluss: Die skurillsten Fälle der Gütersloher Polizei Ohne Licht und in Schlangenlinien über die B61 Ein ganz klassischer Fall hat sich am 3. Oktober 2020 in Rheda-Wiedenbrück ereignet: Damals wurde die Polizei durch Anrufer über einen unbeleuchteten Ford Focus informiert, der auf der B 61 in Richtung Gütersloh in starken Schlangenlinien unterwegs und mehrfach auf die Gegenfahrbahn geraten war. Am Steuer ein 19-Jähriger unter Alkoholeinfluss, der auf die Stoppversuche der Polizei nicht reagierte, rammte das Fahrzeug den überholenden Polizei-Pkw am Heck und prallte gegen einen Straßenbaum. Der Fahrer wurde durch den Kofferraum befreit. Niemand verletzte sich dabei. Allerdings verunglückten zwei Polizeibeamte, die auf dem Weg zu diesem Einsatz waren. Nach Metallstangen-Überfall: Polizei drängt Mercedes in Münster ab Eine Verfolgungsfahrt, die ihren Ursprung im Kreis Gütersloh hatte, endete am 30. Oktober 2020 in Münster: Zwei Männer hatten in Steinhagen einen 63-Jährigen mit einer Metallstange überfallen, schwer verletzt, Geld, Mobiltelefone, ein Luftgewehr und eine Armbrust geklaut. Über die sofort eingeleitete Fahndung wurde das Duo in einem geklauten Mercedes auf der B64 in Warendorf ausgemacht und schließlich nicht mal eine Stunde nach der Tat von einem Streifenwagen abgedrängt und gestoppt. Der Fahrer (39) wurde verhaftet, der Beifahrer flüchtete und entkam unerkannt. Wilde Flucht im lila-farbenen Mercedes Einen hohen Wiedererkennungswert besitzt der lila-farbene S 430er Mercedes, mit dem am 29. April diesen Jahres zwei Männer eine wilde Flucht hingelegt hatten, die nur vorübergehend von Erfolg gekrönt war. Zivilbeamte der Kreispolizeibehörde Gütersloh hatten das als &bdquo;gesucht" ausgeschriebene Fahrzeug in Halle entdeckt und den Fahrer dingfest gemacht, nachdem es tags zuvor bei einer Polizeikontrolle in Bielefeld geflohen war, anschließend einen Streifenwagen abgehängt und einen Unfall verursacht hatte. Trio belästigt Mädchen, Flucht endet in Rheda-Wiedenbrück Ein junges Trio (19, 19, 18) stand im Fokus einer Verfolgungsfahrt, die im Frühjahr durch etliche Orte im Kreisgebiet sowie über die Autobahnen A2 und A33 führte.Am 21. Februar hatte der Fahrer eines Mercedes, der bereits Stunden zuvor aufgefallen war, da aus dem Fahrzeug heraus junge Mädchen angesprochen und verfolgt worden waren, die Anhaltezeichen der Polizei ignoriert. Er gab Gas, flüchtete über Gütersloh, Avenwedde, Ummeln in Richtung Friedrichsdorf, bog auf die A33, von dort auf die A2. Während der gesamten Zeit gefährdete er Fußgänger und Radfahrer, überschritt die Geschwindigkeitsbegrenzungen oder missachtete rote Ampeln. In Rheda-Wiedenbrück schnitt ihm schließlich eine Streifenwagenbesatzung den Weg ab. Der 19-jährige Fahrer hatte keinen Führerschein und gab an, am Vortag Drogen konsumiert zu haben. Brüder brettern mit 200 km/h davon Zwei sehr spezielle Fälle, deren Handlung sich im Kreis Gütersloh abgespielt hat:Erst vor kurzem, am 12. September, war der Fahrer eines Audi RS 5 in Delbrück durch grundloses Hupen und Brüllen aufgefallen.Beamte verfolgten das Fahrzeug in Richtung Rietberg, dessen Fahrer mit zwischenzeitlichem Tempo von 200 km/h flüchtete. Um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, brachen die Beamten die Verfolgung ab, lösten aber eine Fahndung aus. In deren Rahmen wurden zwei Brüder (22/25) aus dem Kreis Gütersloh ermittelt. Gegen beide Tatverdächtige wurde zunächst ein Ermittlungsverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr, verbotenen Kraftfahrzeugrennen, Urkundenfälschung, Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz und das Kraftfahrzeugsteuergesetz eingeleitet. Verfolgungsfahrt durch OWL endet auf Fahrrad in Gütersloh Eine Verfolgungsjagd durch etliche Orte in Ostwestfalen endete im Juni in Gütersloh: Inan O. (39), ein drogenabhängiger Mann, gegen den wegen Granatenbesitz ermittelt wurde und der aus der Psychiatrie in Lübbecke (Kreis Minden-Lübbecke) geflohen war, lieferte sich mit der Polizei eine gefährliche Jagd durch Herford, Bielefeld und Gütersloh. Zwischendurch half ein Hubschrauber bei der Verfolgung, dann brachen die Beamten die gefährliche Fahrt ab, um keine weiteren Personen zu gefährden.Gegen vier Uhr morgens nahmen zivile Polizisten O. auf dem Westring in Gütersloh und nahmen ihn fest.Sein Auto hatte er inzwischen gegen ein gestohlenes Fahrrad getauscht.

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