Kunst-Klau in Gütersloh: Große Bronzeskulptur plötzlich verschwunden

Gütersloh. Dreister Kunstraub im Gütersloher Riegerpark: Unbekannte Täter haben in der öffentlichen Grünanlage eine schwere Bronzeskulptur demontiert und geklaut. Der Fall hat sich offenbar bereits Anfang Juli auf dem Gelände zwischen der Friedhofstraße und Bultmannstraße ereignet. Ein aufmerksamer Bürger soll die Stadt Gütersloh informiert haben, die bei der Polizei eine Strafanzeige gestellt hat. Bitter: Das Verfahren ist am vergangenen Mittwoch eingestellt worden. Von der Figur fehlt jede Spur! &bdquo;Traurig, dass Kunst im öffentlichen Raum gestohlen wird" &bdquo;Wir müssen also leider davon ausgehen, dass sie nicht mehr zurückkommen wird", teilt Stadt-Sprecherin Susanne Zimmermann auf Anfrage der NW mit. &bdquo;Es ist sehr traurig, dass solche Kunstwerke im öffentlichen Raum gestohlen werden und vermutlich für immer verschwinden." Dass sich Metalldiebe die Statue des 2004 verstorbenen Bildhauers Heiner Ameling aus Verl zu eigen gemacht und längst eingeschmolzen haben, ist angesichts hoher Weltmarktpreise für Rohstoffe eine nahe liegende Vermutung. Die unweit entfernt liegende Pankratiuskirche ist beispielsweise regelmäßig von Kupferdieben heimgesucht worden, die die Fallrohre der Dachrinne entwendeten. Den Verdacht des Metalldiebstahls kann jedoch auch die Polizei im Fall der Skulptur aus dem Rieger-Park nicht erhärten. &bdquo;Es ist ein Verfahren geführt worden, das an die Staatsanwaltschaft Bielefeld abverfügt worden ist. Leider haben sich weder Ermittlungsansätze ergeben, noch konnte ein Täter ermittelt werden", erklärt Mark Kohnert, Sprecher der Gütersloher Kreispolizebehörde. Der Tatzeitraum lasse sich auf Fenster zwischen dem 2. und 12. Juli eingrenzen. Ansonsten rätselt man auch bei der Polizei, wer hinter dem Kunstraub im Riegerpark steckt. Künstler Ameling schuf den &bdquo;Aufbruch" im Jahr 2002 Dass seine Bronzeskulptur mit dem Namen &bdquo;Aufbruch" tatsächlich einmal einen derart überstürzten Abgang hinlegt und quasi über Nacht komplett von der Bildfläche verschwindet, hat sich ihr Erschaffer bei der Namensfindung wohl nicht ausgemalt. Im Jahr 2002 hat Heiner Ameling, der Gastronom und als Künstler Autodidakt war, die 78 Zentimeter hohe und 48 Zentimeter breite Skulptur mit eigener Sockelscheibe geschaffen. Bevor es nach Gütersloh kam, stand das schwere Bronzestück in Berlin im Haus der Konrad-Adenauer-Stiftung. Dass Amelings' &bdquo;Aufbruch" nun vermutlich in die Hände von Kriminellen gefallen ist, sorgt auch in der heimischen Kunstszene für Sorge und Verärgerung. &bdquo;Das ist empörend. Ich finde es sehr bedauerlich", sagt Reiner Kuhn (72) von &bdquo;Skulpturen für Gütersloh". Auch dem 1. Vorsitzende des Vereins zur Förderung plastischer Kunst in Stadt und Kreis Gütersloh ist das Gerücht von Rohstoffdieben bereits zur Ohren gekommen. &bdquo;Damit muss man heute leider rechnen." Für Versicherungen von Außenskulpturen seien mittlerweile ein Gewicht von mehr als 300 Kilogramm oder eine feste Verankerung Voraussetzung. Was passiert nun im Riegerpark? Im Jahr 2002 hat Heiner Ameling seine Bronzeskulptur der Stadt Gütersloh kostenlos zur Verfügung gestellt, heißt es aus dem Rathaus. Ein Jahr später fand die offizielle Übergabe statt. Im Stadtbild findet man weitere Kunstobjekte des Verler Bildhauers, während im Riegerpark nun gähnende Leere auf dem 1,33 Meter großen Betonsockel herrscht. Bleibt das so? &bdquo;Ob es an dieser Stelle weiterhin eine Skulptur geben wird", sagt Stadtsprecherin Susanne Zimmermann, &bdquo;wird im Rahmen des Konzeptes 'Kunst im öffentlichen Raum' zu klären sein."

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