Diese Gütersloher Immobilie wird für mehr als 600.000 Euro umgebaut

Gütersloh. Der Christliche Verein Junger Menschen aus Gütersloh baut sein 1910 errichtetes Vereinsheim in der Moltkestraße 29 aufwändig um. &bdquo;Das Haus an sich ist mittlerweile sehr renovierungsbedürftig", sagt der Vorsitzende Dennis Selent. Der 35-Jährige spricht von Investitionen mit einem Volumen von mehr als 600.000 Euro, die man selber und mit Unterstützung starker Partner trage. Auch habe man sich eine Kunst-Aktion ausgedacht, durch die ein kleiner Teil der Summe mitfinanziert werden soll und an der sich lokale Künstler, Politiker, Persönlichkeiten und Kita-Gruppen beteiligen. Seit dem 21. Juni läuft die bis Ende August geplante erste Bauphase am Domizil, das durch seine zentrale Lage und gute Erreichbarkeit für die evangelische Kinder- und Jugendarbeit des Vereins ein geradezu idealer Standort ist. &bdquo;Es gab kurzzeitig mal Überlegungen, das Haus zu verkaufen und auf der grünen Wiese neu zu bauen. Doch diese haben wir schnell verworfen, denn dieser Ort ist für uns Gold wert", sagt Dennis Selent. Lesen Sie auch: Warum ist dieses Haus in Gütersloh plötzlich gold? Somit wird jetzt kräftig umgebaut: Im ersten Abschnitt werden Fenster ausgetauscht, eine Brandmeldeanlage wird installiert und das Dachgeschoss renoviert. Vor allem das Dach steht im Fokus. Nach einem Bombentreffer während des 2. Weltkriegs wurde es nach 1945 abgetragen und in seiner heutigen Form wieder hergerichtet. Stiftung spendet 250.000 Euro &bdquo;Die rund 600 Quadratmeter große Dachfläche wird aktuell das erste Mal seit dem saniert", erklärt Dennis Selent. Seit drei Jahren ist er CVJM-Vorsitzender, seit fast fünf Jahren beschäftigt sich der Vorstand mit den Überlegungen zur Zukunft des Hauses, in die nun deutlich mehr als eine halbe Million Euro einfließt. &bdquo;Die Kosten tragen wir de facto selbst, allerdings haben wir viele starke Partner", so Selent. Eine Stiftung, die im Stillen arbeite und daher ungenannt bleiben möchte, trägt beispielsweise 250.000 Euro. Die Adventsstiftung der evangelischen Kirchengemeinde steuert 65.000 Euro bei. Ein Sechstel der Summe trägt der CVJM aus Eigenmitteln, unter anderem durch Vermietungen. Dachziegel werden zu Kunstwerken &bdquo;Wir hoffen natürlich auch auf Fördermitteln, unter anderem auf die Aktion Mensch, und weitere Spenden", sagt Dennis Selent. Der Vorsitzende freut sich sehr über die kreative Idee einer internen Projektgruppe, die sich eine Kunstaktion zur Mitfanzierung hat einfallen lassen. 100 Dachziegel, die mehr als 70 Jahre lang das Haus in der Moltkestraße abgedeckt haben und jetzt runtergeholt wurden, werden derzeit von gut 80 Menschen zu 2,6 Kilogramm schweren und 40 mal 25 Zentimeter großen Kunstwerken gestaltet. Politiker wie der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Ralph Brinkhaus, Bürgermeister Norbert Morkes, dessen Vorgängerin Maria Unger, Elvan Korkmaz, Wiebke Brems oder auch Musiker Max Oestersötebier, Künstlerin und Aktivistin Anne Haverland und Comic-Künstler Gerhard Bökesch machen mit. Ausstellung in der Martin-Luther-Kirche Am 28. August beim CVJM-Sommerfest sollen die fertigen Kunstwerke erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Danach werden sie in einer Ausstellung vom 1. bis 11. September in der Martin-Luther-Kirche gezeigt, bevor sie an zwei Tagen, am 5. und 11. September, für jeweils 100 Euro pro Stück verkauft werden sollen. Bestenfalls kämen so 10.000 Euro zusammen. &bdquo;Durch den Verkauf der Ziegel können weitere Umbaumaßnahmen vorgenommen werden", sagt Dennis Selent. Die erste Bauphase ist bereits finanziert aus Spenden, Stiftungs- und Eigenmitteln. &bdquo;Nach dem Ende machen wir einen Kassensturz und schauen, was geht", sagt Selent. Nun fließen alle Spenden in die zweite Bauphase ein. Bauarbeiten sollen im Sommer 2022 beendet sein Im Optimalfall ab dem Frühjahr 2022 sollen im Erdgeschoss des 111 Jahre alten Gebäudes multifunktionale Räumlichkeiten, neue Sanitäranlagen, ein rollstuhlgerechter Zugang sowie eine pädagogische nutzbare Küche &bdquo;für gemeinsame Gruppenkoch-Erlebnisse" entstehen. Damit nicht genug: Der 1874 gegründete Gütersloher CVJM, der zu den ältesten Vereinen der Stadt zählt, geht mit der Zeit. Deshalb soll auch die elektronische Infrastruktur optimiert werden - für eine moderne Jugendarbeit. Bestenfalls im Sommer nächsten Jahres soll das Zentrum des Christlichen Vereins Junger Menschen dann fit sein - für die nächsten 111 Jahre evangelischer Kinder- und Jugendarbeit mitten im Herzen von Gütersloh.

Meistgelesen