Wohnungen in Gütersloh gefragter als in München - Hunderte Bewerber für ein Objekt

Gütersloh. Wohnen in Gütersloh ist beliebt - und offenbar gefragter denn je. Das Maklerunternehmen Homeday hat ausgewertet, wie oft bei Google und anderen Suchmaschinen nach verschiedenen Immobilien in Deutschlands 81 Städten mit über 100.000 Einwohnern gesucht wird. Und dabei hat Gütersloh in einer Kategorie tatsächlich die Nase vorn. Homeday hat ermittelt, wie oft die Suchbegriffe "Haus”, "Wohnung”, "1 Zimmer Wohnung”, "2 Zimmer Wohnung” und "3 Zimmer Wohnung” plus den jeweiligen Stadtnamen pro Monat in die Suchmaske eingegeben wurden. Betrachtet wurde der Jahresdurchschnitt vom 1. April 2020 bis zum 31. März 2021, um zu vermeiden, dass saisonale Effekt einen entscheidenden Einfluss haben können. Insgesamt wurden 301.055 Suchanfragen ausgewertet. Auf Platz zwei und drei folgen München und Frankfurt Überraschungssieger ist: Gütersloh. Wohnungen in der Dalkestadt sind im Großstädte-Vergleich am gefragtesten. Über 99 Prozent der Suchanfragen dort beziehen sich auf Wohnungen. Das entspricht sieben Prozent mehr als beim Durchschnitt der anderen Großstädte. Auf Platz zwei und drei folgen die Metropolen München und Frankfurt am Main. Hat Gütersloh gegenüber anderen Städten also wirklich einen Vorteil? Definitiv, sagen die heimischen Makler-Brüder Johannes und Elmar Kaup vom gleichnamigen Immobilienbüro an der Kahlertstraße. "Gütersloh ist eine wirtschaftlich starke Region und auf dem Papier sind wir eine Großstadt", so Johannes Kaup, "allerdings sind die Preise für Gütersloh zwar sehr hoch, aber noch nicht auf dem Niveau wie andere Großstädte wie etwa Bielefeld." Zwischen sieben und acht Euro Miete pro Quadratmeter in Gütersloh Derzeit zahlt man für eine 60 bis 100 Quadratmeter Eigentumswohnung in Gütersloh laut aktuellem Immobilienspiegel zwischen 1.620 und 2.690 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum Vorjahr sind das etwa acht Prozent mehr. Für Reihen- oder Doppelhäuser zwischen 100 und 125 Quadratmeter sind es zwischen 240.000 und 335.000 Euro. Bei Miet-Objekten liegen die Mieten zwischen sieben und acht Euro pro Quadratmeter. Auffällig derzeit in Gütersloh laut den beiden Kaup-Brüdern: Sowohl bei Miet- als auch bei Kaufobjekten ist die Nachfrage sehr hoch. "Das ist die aktuell sehr besondere Situation. In der Vergangenheit war es so, dass entweder Mietimmobilie oder Kaufimmobilien nachgefragt wurden." Lesen Sie auch: 21 neue Wohnungen entstehen in Gütersloh direkt neben der Dalke Mehrere hundert Interessenten pro Objekt - und wer bekommt's dann? Auf neue Angebote würden sich aktuelle alle Suchenden sofort stürzen. Es sei nicht unüblich ist, dass es für eine Immobilie Anfragen von mehreren hundert Interessenten gibt. "Vieles geht aber auch am Markt vorbei", sagt Elmar Kaup, "die meisten Immobilien werden nicht über die Internetportale sondern über unsere Kundenkartei vermittelt. Hier macht es auch keinen Unterschied, ob es eine Wohnung oder ein Haus ist - bei beiden Immobilienarten ist die Nachfrage sehr hoch." Die Kaups und ihr Team arbeiten so, dass von den vielen Anfragen eine Vorauswahl getroffen werden. Dann werden Einzelbesichtigungen mit den Interessenten durchgeführt - und am Ende erhalten häufig mehrere eine Absage. "Bonität der Interessenten spielt wichtige Rolle" "Beim Kauf geht es häufig um Schnelligkeit und einen Nachweis der Finanzierung", sagt Elmar Kaup, der im Büro den Verkauf von Wohnimmobilien koordiniert, "deswegen empfehlen wir unseren Kunden auch, am Anfang der Immobiliensuche mit einem Finanzierungsdienstleister zu sprechen, damit nicht wertvolle Zeit verloren geht, wenn man eine passende Immobilie gefunden hat." Bei der Vermietung der Immobilie würden im Vorfeld Gespräche mit dem Eigentümer geführt, um einen groben Rahmen abzustecken. Johannes Kaup: "Hier spielt die Bonität der Interessenten eine wichtige Rolle, aber auch das zwischenmenschliche. Die Auswahl der Mietinteressenten nimmt insgesamt sehr viel Zeit in Anspruch." Lesen Sie auch: Fünf Prozent der Gütersloher wohnt auf Erbpacht - was das genau bedeutet Großer Mangel an günstigem Wohnraum in Gütersloh Häuser hingegen sind in Gütersloh laut Auswertung von Homeday mit weniger als einem Prozent deutlich weniger nachgefragt - zumindest über die Suchmaschinen. "Viele Leute die bislang nur ein Haus gesucht haben, haben aufgrund des niedrigen Angebots und der hohen Preise Ihre Suche auf Eigentumswohnungen erweitert", berichtet Johannes Kaup, "Gütersloh ist eine wachsende Stadt, allerdings verändert sich die Haushaltsgröße in ein Ein- bis Zwei-Personenhaushalte." Dementsprechend werde weniger Platz benötigt und Wohnungen würden mehr nach gefragt. Kaup weist schränkt allerdings ein: "Es besteht ein großer Mangel an günstigem Wohnraum und Wohnraum für Familien. Da häufig kleine Zwei- bis Drei-Zimmer- Wohnungen nachgefragt werden, entstehen sehr selten Wohnungen mit vier Zimmern oder mehr im Neubaubereich."

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