Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh lässt Mitarbeiter im Impfzentrum impfen

Kreis Gütersloh. Seit dem 7. Juni sind auch die Betriebsärzte in die Impfungen gegen das Coronavirus eingestiegen. Bis zum Ende der Kalenderwoche 24 am 20. Juni hatten sie bereits mehr als 1,3 Millionen Dosen geliefert bekommen, das geht aus dem Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums hervor. Das Interesse an den Impfungen scheint in den Betrieben also weiter ungebrochen zu sein, doch nicht immer steht auch genügend Impfstoff zur Verfügung. Wie ist die Situation im Kreis Gütersloh? Ein Überblick. Das Verler Unternehmen heroal mit 800 Mitarbeitern will seinen 300 Beschäftigten, die nach Angaben des Unternehmens Interesse an einer Corona-Impfung gezeigt haben, am 2. Juli ein erstes Impfangebot machen. Dafür setzt es auf die bewährte Infrastruktur des Gütersloher Impfzentrums. Heroal hatte zuvor auch Impfanfragen an die Unternehmen Beckhoff oder Arvato gestellt, die "aufgrund der Impfstoffknappheit jedoch noch nicht bedient werden konnten", sagt Lena Holtkamp auf NW-Nachfrage. Die Marketing-Verantwortliche von heroal berichtet, dass für die Aktion nun 100 Impfdosen zur Verfügung stehen werden, die gemäß der Alterspriorisierung zugeteilt werden sollen. Auswirkungen auf Impfstoff-Kontingent hat die Aktion nicht Wie Kreissprecher Jan Focken sagt, werden die heroal-Mitarbeiter an diesem Tag durch ein bis zwei Impfstraßen geschleust und so in den Ablauf integriert. Angesichts vieler gebuchter, aber nicht wahrgenommener Impftermine – 950 Zweitimpfungen waren es zuletzt allein von Donnerstag bis Sonntag vergangener Woche – sind Kapazitäten da. Auf das Impfstoff-Kontingent des Impfzentrums selbst hat die Aktion keinerlei Auswirkungen, da die Bestellung des Vakzins in der Hand des heroal-Werksarztes liegt. Das Unternehmen kann den eigens bestellten Impfstoff allerdings an die Marienfelder Straße liefern lassen. Weitere solcher Aktionen könnten schon bald folgen. "Im Grunde sind wir schon länger mit den Firmen in Gesprächen", sagt Focken. Es ist nicht einmal ausgeschlossen, dass noch ein anderes Unternehmen vor heroal an der Reihe ist, spruchreif ist in der Hinsicht aber noch nichts. Im Fokus solcher Aktionen seien aber ausdrücklich die mittleren und kleineren Unternehmen, sagt Focken. Bertelsmann fehlt Impfstoff für mehr Impfungen Denn die Großen im Kreis verfügen oft über unternehmenseigene Impfzentren. Dazu zählen auch Bertelsmann und Miele. Der Medienkonzern etwa vermeldete bereits am 17. Juni den 1000. Geimpften. "Bemerkenswert", findet Betriebsarzt Sebastian Köhne, dass bisher keiner seinen Impftermin hat ausfallen lassen. Rund 1100 Beschäftigte sind bis Anfang dieser Woche immunisiert worden. &bdquo;Das könnten natürlich mehr sein, theoretisch bis zu 350 Impfungen an einem Tag, aber so viel Impfstoff erhalten wir eben nicht. Vielfach ist es uns aber gelungen, die berühmte siebte Dosis aus einer Ampulle zu ziehen, das hat die Zahl der verabreichten Impfungen wenigstens etwas erhöht", sagt Köhne. Für diese Woche rechnete er mit 420 Impfdosen – "das ist zum Glück mehr, als wir angesichts der aktuellen Meldungen zunächst befürchtet hatten". Das Impfzentrum war dennoch nicht durchgänig, sondern nur von Dienstag bis Donnerstag geöffnet. Miele hat nur zwei der vier Impfstraßen in Betrieb Auch bei Haushaltsgerätehersteller Miele gibt es eine Diskrepanz zwischen bestellten und gelieferten Impfdosen. Wie Sprecher Carsten Prudent erklärt, wurden in den zurückliegenden drei und in der bevorstehenden vierten Impf-Woche zusammengerechnet 1.700 Dosen bestellt und 750 geliefert. Wegen der begrenzten Liefermenge an Impfstoff sind im Miele-Impfzentrum derzeit nur zwei der vier Impfstraßen in Betrieb, so Prudent weiter. Bei der Lüning-Gruppe hat Betriebsarzt Rolf Jentzsch jetzt ebenfalls die begehrte Impfung an Beschäftigte verteilt. Obwohl die Mehrheit der Mitarbeiter durch ihre Tätigkeit im Lebensmitteleinzelhandel ohnehin zur Priorisierungsgruppe zwei zählt, haben bei der Aktion 40 Mitarbeiter den Impfstoff von Johnson & Johnson bekommen.

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