Noch mehr E-Scooter für Gütersloh geplant - Gebühren könnten bald steigen

Gütersloh. Seit etwa eineinhalb Jahren stehen in der Gütersloher Innenstadt an verschiedenen Stellen die türkisfarbenen E-Scooter des Berliner Unternehmens Tier zum Ausleihen bereit. Das Konzept dahinter ist simpel: Der Verleih funktioniert via Smartphone-App. Man registriert sich, sucht sich einen Roller in der Nähe und los geht's. Die Gütersloher scheinen überzeugt von dem Angebot - die Scooter werden offenbar so gut angenommen, dass der Anbieter jetzt aufstocken möchte. Flotte in Gütersloh soll erweitert werden Aktuell sind in Gütersloh rund 200 E-Scooter von Tier im Einsatz. Das könnte sich allerdings schon bald ändern. Man sei derzeit in enger Absprache mit der Stadt Gütersloh und plane Erweiterungen des Geschäftsgebietes und die schrittweise Vergrößerung der Flotte, verrät Matthias Weber. "Wir sind sehr zufrieden mit den bisherigen Entwicklungen seit dem Start in Gütersloh. Von Anfang an ist das Interesse und die Nachfrage ungebrochen. Gerade in den vergangenen Tagen haben wir in Gütersloh viele Neukunden gewinnen können, die zum ersten Mal einen unserer Scooter ausprobieren." Im Frühjahr vergangenen Jahres und auch im Winter während der beiden harten Lockdowns seien zwar deutlich weniger Menschen unterwegs gewesen und die Nachfrage sei entsprechend leicht zurückgegangen - Tier habe das Angebot in Gütersloh in dieser Zeit aber bewusst aufrecht erhalten. Aus den erhobenen Daten habe man entnehmen können, dass gerade zu den üblichen Pendlerzeiten die Fahrzeuge auch während des Lockdowns genutzt wurden. Lesen Sie auch: Zu teuer, zu gefährlich: Viel Kritik an neuen E-Scootern in Gütersloh Im Sommer und Herbst 2020 habe man sogar eine sehr hohe Nachfrage verzeichnet, so Matthias Weber. "In der aktuellen Situation bieten E-Scooter eine Möglichkeit, um sicher, mit dem nötigen Abstand und an der frischen Luft von A nach B zu kommen. Zusätzlich konnten wir beobachten, dass unsere E-Scooter seit dem Start der Pandemie im Durchschnitt für weitere Strecken genutzt wurden. Ein Indiz für eine verstärkte Nutzung für die gesamte Wegstrecke anstatt in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln." Nach den kalten Wintermonate sehen man nun, dass aktuell der Bedarf an individuellen Mobilitätsoptionen steige. E-Scooter bald auch in anderen Kommunen im Kreis Gütersloh? Aufgrund der positiven Erfahrungen in der Dalkestadt ist Matthias Weber mittlerweile nicht abgeneigt, die E-Scooter künftig auch in anderen Kommunen im Kreisgebiet zu platziere. "Es gibt im Kreis Gütersloh einige spannende Städte, etwa Rheda-Wiedenbrück, Harsewinkel oder Schloß Holte-Stukenbrock. Wir denken, dass sich unsere E-Scooter in kleineren Städten und Gemeinden gut in das bestehende Verkehrsangebot einfügen könnten." Man könne sich sehr gut vorstellen, die Miet-Fahrzeuge auch dort in Zukunft anbieten zu können - man freue sich, wenn andere Städte aus dem Kreisgebiet Interesse an dem Konzept hätten. Auch andere Anbieter zieht es nach Gütersloh Die Gütersloher Stadtverwaltung bestätigt die Aufstockungs-Pläne des Berliner Unternehmens auf Nachfrage; berichtet aber gleichzeitig, dass es auch andere Scooter-Anbieter nun nach Gütersloh zieht. "Es gibt aktuell zwei Anfragen weiterer Anbieter", sagt Stadtsprecherin Annette Blumenstein, "eine konkrete Antragstellung ist jedoch bisher nicht erfolgt." In Bielefeld war Tier ebenfalls einige Jahre der Platzhirsch - vor kurzen ist nun auch der Weltmarktführer "Lime" mit seinen Fahrzeugen vertreten. Gebühren für Scooter könnten steigen Nach einem Urteil des Düsseldorfer Oberverwaltungsgerichts (OVG) können Städte das Abstellen von E-Scootern voraussichtlich künftig regulieren. Das Gerichtsurteil ermöglicht die Erhebung von Gebühren für die Sondernutzung öffentlicher Flächen. Weil die Scooter auf öffentlichen Flächen genutzt werden, könnten die Anbieter bald pro E-Scooter zur Kasse gebeten werden. Die Stadt Bielefeld ist dabei bereits in der konkreten Planung: &bdquo;Wir bereiten, wie auch schon bei Leihfahrrädern, Sondernutzungsgebühren zum zweiten Halbjahr vor", heißt es von der Stadtverwaltung. Diese Sondernutzungserlaubnis solle als Instrument genutzt werden, um &bdquo;die Anzahl der E-Scooter zu limitieren und straßenrechtsbezogene Verhaltensregelungen aufzuerlegen". Auch in Gütersloh könnten Scooter-Anbieter bald zahlen müssen. "Die Erhebung einer Gebühr wird hier im Haus derzeit geprüft", berichtet auch Annette Blumenstein auf Nachfrage.

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