Campus Gütersloh durch Entscheidung des Landtags langfristig gesichert

Gütersloh. Die entscheidende Hürde ist genommen: Gütersloh ist ab sofort gesetzlich als Standort der Fachhochschule Bielefeld verankert. Mit breiter politischer Mehrheit hat das am Mittwoch der Landtag von Nordrhein-Westfalen entschieden. Die Zukunft des Campus Gütersloh ist damit langfristig gesichert. Zehneinhalb Jahre hatten die Beteiligten auf diesen Schritt hingewirkt. &bdquo;Das ist ein Meilenstein in der Geschichte unserer Hochschule", sagt FH-Präsidentin Ingeborg Schramm-Wölk. &bdquo;Nach der Entscheidung des Landtages bietet sich nun die Chance, den Standort noch intensiver zu entwickeln." Das Angebot an Lehre, Forschung und Kooperationen mit der Wirtschaft werde ausgebaut. Aktuell studieren etwa 500 junge Menschen in Gütersloh; in einigen Jahren sollen es 1.200 sein – dann auf dem Gelände der ehemaligen Mansergh-Kaserne an der Verler Straße. Diese grundsätzliche Standortentscheidung hatte die FH im vergangenen Jahr getroffen. "Ein ganz wichtiger Tag für die heimische Wirtschaft" Landrat Sven-Georg Adenauer sprach von einem &bdquo;ganz wichtigen Tag für den Kreis Gütersloh und die heimische Wirtschaft". Bislang war Gütersloh lediglich eine Niederlassung der Bielefelder FH, ein Studienort, den sie bei Nichtgefallen jederzeit wieder hätte aufgeben können. Das ist nun, mit der Entscheidung des Landtages, nicht mehr möglich: Mit der Aufnahme ins Hochschulgesetz NRW ist der Studienstandort Gütersloh rechtlich abgesichert. Von einer &bdquo;Erfolgsgeschichte für die Region" spricht Landtagspräsident André Kuper. Die Idee, in Gütersloh ein praxisintegriertes Studium anzubieten, – die Studenten haben einen Arbeitsvertrag mit einer Firma und wechseln Praxis- und Theoriephasen ab – habe sich bewährt. 178 Unternehmen kooperieren mit der FH, 14 davon seit der ersten Stunde. Die Vorteile beschreibt Hans Beckhoff, Inhaber der Verler Beckhoff Automation GmbH & CO. KG: &bdquo;Die Studenten erhalten eine exzellente Ausbildung, lernen Wissenschaft und modernste Industrie kennen und können finanziell weitestgehend sorgenfrei studieren. Das gilt aber auch für die Industrie, die sehr gute leistungsorientierte Mitarbeiter gewinnt, die oft schnell im Unternehmen Verantwortung übernehmen können." Die nächste Ausbaustufe wird der Umzug ins Mansergh-Quartier sein Im Wintersemester 2010/2011 hatte die Bielefelder FH begonnen, in Gütersloh Studiengänge anzubieten – zunächst im Flöttmann-Gebäude an der Schulstraße, seit Herbst 2018 im Neubau auf dem Gleis-13-Areal. Seine nächste Ausbaustufe wird der Campus perspektivisch mit dem Umzug aufs Mansergh-Quartier erreichen – dann mit der Etablierung weiterer Studiengänge, Labore, Werkstätten und Forschungsmöglichkeiten. &bdquo;Das ist allerdings Zukunftsmusik", sagt Schramm-Wölk. Vorbereitet worden war der Landtagsbeschluss im Wissenschaftsausschuss, dessen stellvertretender Vorsitzender der Gütersloher Abgeordnete Raphael Tigges (CDU) ist. &bdquo;Das ist eine historische Entscheidung", sagt Tigges. Allerdings sei damit nicht eine automatische Aufstockung der Förderung verbunden – diese Budgets würden jährlich neu verhandelt. Aktuell fließen der FH jährlich 2,6 Millionen Euro für den Gütersloher Campus zu, Schätzungen gehen dahin, dass es 8,2 Millionen sein müssten, um zusätzlich englischsprachige Studiengänge anzubieten und die Zahl der Studenten auf die anvisierten 1.200 zu erhöhen. Der städtische Beigeordnete Henning Matthes glaubt, dass die Bildungsinfrastruktur immer mehr zu einem entscheidenden Standortfaktor werde. Für junge Leute werde Gütersloh damit attraktiver.

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