Post nimmt neue Zustellbasis in Gütersloh in Betrieb

Gütersloh. Die Gütersloher Post hat ihren neuen Hauptsitz bezogen. Seit vier Wochen bekommen die Gütersloher ihre Briefe und Päckchen nicht mehr von der Kaiserstraße aus zugestellt, sondern von der neuen Zentrale mit der Adresse Bartels Feld A20. &bdquo;Es läuft", zog ein Sprecher der Deutschen Post DHL Group gestern ein erstes flottes Resümee. Der Neubau erlaube bessere Betriebsabläufe und werde auch den gestiegenen Paketmengen gerecht. Der neue Standort – Fachbegriff: Kombizustellbasis – liegt auf dem hinteren Teil des ehemaligen B&R-Geländes nahe der B 61. Mitte bis Ende Februar waren die Abteilungen dorthin umgezogen. Täglich brechen dort nun 138 Boten auf, so viele wie vorher an der Kaiserstraße, um ihr wertvolles Gut in die Bezirke von Stadt und Kreis Gütersloh zu verteilen. Weitere circa 30 Mitarbeiter sind in der Verwaltung tätig. Das Aufkommen an Paketen wird auch nach Corona hoch sein Die Mengen, die sie unters Volk bringen, sind beachtlich. Die 110 Zusteller der Sparte Brief und Verbund decken das gesamte Kreisgebiet ab. &bdquo;Pro Woche verteilen wir etwa 250.000 Briefe und 7.000 kleinformatige Päckchen", sagt Leiterin Anette Summann. Im Laufe des Jahres werde sich die Zahl der Päckchen voraussichtlich noch um 4.000 erhöhen. Die 28 Mitarbeiter der DHL-Sparte Pakete sind derweil nur im Stadtgebiet unterwegs: &bdquo;Hier kommen wir auf etwa 14.000 Pakete die Woche", sagt Leiter Emrullah Aydinoglu. Vor Corona waren es 4.000 Pakete weniger. &bdquo;Das Aufkommen ist durch die Pandemie enorm gestiegen", sagt Postsprecher Rainer Ernzer. Die Post DHL gebe davon aus, dass sich das hohe Niveau auf Dauer halte: &bdquo;Vermutlich gibt es nach Corona eine Delle, aber langfristig wird das Wachstum anhalten, daher ist es gut, dass wir hier am neuen Standort Flächenreserven haben." Der Bau hat nur ein Dreivierteljahr gedauert Die beiden Sparten als Kombi-Zustellbasis unter einem gemeinsamen Dach zu haben, biete ohnehin die Chance, die Flächen bedarfsbedingt untereinander auszugleichen: Wo die Sparte Brief rückläufig ist und perspektivisch weniger Platz braucht, kann sich die Sparte Pakete ausbreiten. &bdquo;Das geht hier Hand in Hand, auch kurzfristig", sagt Ernzer. Was des Tages zu verteilen ist, hängt von der Zulieferung aus zwei Orten ab: dem Paketzentrum in Bielefeld und dem Briefzentrum in Herford. Vor etwa einem Dreivierteljahr hatte der Bau der neuen Gütersloher Zustellbasis begonnen. Dem Joint Venture der Hagedorn Revital GmbH und der Bremer Projektentwicklung GmbH (Paderborn) gelang es, den imposanten Bau in Nullkommanix aus dem Boden zu stampfen. Von dem großen Areal der freigeräumten B&R-Brache belegt die Deutsche Post DHL nun circa 15.000 Quadratmeter; das Gebäude selbst hat eine Nutzfläche von 3.100 Quadratmetern. Immer öfter hat der Zusteller auch noch ein Päckchen zu tragen Die große, freitragende Halle – keine Stützen, 18 Meter Spannbreite – erlaubt im Inneren eine flexible, multifunktionale Nutzung. &bdquo;Glücklich sind die Zusteller vor allem darüber, dass nun alles ebenerdig ist", sagt Emrullah Aydinoglu. Die Vorteile gegenüber der Kaiserstraße seien mannigfach: Keine Hebebühnen mehr, keine Etagen, keine Keller, keine Beladung im Innenhof - das mache eine Menge aus, auch in der Arbeitsbelastung. Die Mitarbeiter ergonomisch nicht zu überlasten, ist ohnehin ein Aspekt, den die Post im Blick zu behalten hat. Am neuen Standort stellt sie verstärkt auf Verbund-Lieferung um. Heißt: Viele Zusteller bringen beides, Briefe und kleine Päckchen – wobei auch diese bis zu 31,5 Kilo das Stück wiegen dürfen. Da laut Anette Summann der Richtwert pro Zusteller bei 170 Päckchen pro Woche liegt, ist insgesamt einiges zu wuppen. Der Fuhrpark mit den Streetscootern wird wachsen Aufgefangen wird das zum einen durch den teils veränderten Zuschnitt der Bezirke, zum anderen durch den verstärkten Einsatz von Streetscootern statt Fahrrädern; der Fuhrpark für diese posteigenen E-Autos werde daher in Kürze noch wachsen. Aktuell ist der Kreis Gütersloh in 53 Zustellbezirke aufgeteilt: zwei Fußbezirke, 39 Fahrradbezirke und zwölf Verbundbezirke; im Laufe des Jahres, so Summann, werde sich die Zahl der Verbundbezirke auf 17 erhöhen. Die Kaiserstraße habe man komplett geräumt, berichten Summann und Aydinoglu. Etwas Wehmut lasse sich nicht bestreiten, allerdings sei man auch froh, den widrigen Gebäude-Bedingungen samt Etagenklettern und Luftschutzkeller entkommen zu sein. Das letzte, was in dem Gebäude nun noch an den gelben Riesen erinnert, sind die Postbank und das Kundencenter. Sie bleiben in der Innenstadt, wechseln 2022 nur die Straßenseite: Es geht in den Neubau, der derzeit an der Ecke Strengerstraße entsteht.

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