Osterei trotz Geflügelpest im Kreis Gütersloh nicht in Gefahr

Kreis Gütersloh. Jetzt hat es Kreisveterinär Patrick Steinig auch schriftlich: Bei dem Hühnergrippe-Virus auf dem Versmolder Entenmastbetrieb handelt es sich laut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit um die hochansteckende Erregerform mit dem wissenschaftlichen Namen H5N8. Der Kreis Gütersloh hat daraufhin das bereits bestehende Überwachungsgebiet mit einem Radius von drei Kilometern um den Ausbruchshof in eine Sperrzone umgewandelt – das sind im Wesentlichen die Ortsteile Hesselteich und Oesterweg. Ein Beobachtungsgebiet mit etwa zehn Kilometern Radius – nicht kreisrund, sondern entlang von Straßenzügen – umfasst annähernd den halben Kreis: Es reicht bis in die Kommunen Borgholzhausen, Halle, Steinhagen, Harsewinkel, streift Gütersloh, Herzebrock-Clarholz und Werther und endet an der Grenze zum Kreis Warendorf und an der Landesgrenze zu Niedersachsen. &bdquo;Welche Maßnahmen dort aufgrund des Geflügelpestausbruchs veranlasst werden, ist den dortigen Behörden überlassen", teilte Kreissprecher Jan Focken mit. Im gesamten Kreis Gütersloh gilt weiterhin eine Stallpflicht für Geflügel. Nur Taubenzüchter seien von dieser Maßnahme nicht betroffen, so Kreisveterinär Steinig. Zu Ostern werden die Eier nicht knapp Die per Allgemeinverfügung erlassenen Sperr- und Beobachtungsbezirke bringen zahlreiche Auflagen für die landwirtschaftlichen Betriebe, die innerhalb dieser Zonen liegen. &bdquo;Es gelten grundsätzlich Einschränkungen für Halter und Vermarkter von Geflügel, zum Beispiel ein Verbringungsverbot für Geflügel – Geflügel darf innerhalb des Gebiets nicht transportiert werden. Das gilt auch für Geflügelprodukte wie Fleisch und Eier aus Beständen dieser Zonen", heißt es in der Pressemitteilung des Kreises. Also werden jetzt im Kreis Gütersloh zu Ostern die Eier knapp? &bdquo;Nein, nein, die Eierversorgung ist gesichert", beruhigt Patrick Steinig. Jedoch müsste innerhalb der festgelegten Zonen alles mit Genehmigung des Kreises geschehen. &bdquo;Die Rückverfolgbarkeit muss gewährleistet sein", erläutert Steinig. Laut Kreissprecher Focken werden neben den aktuell geltenden Regeln, die dem Amtsblatt unter www.kreis-guetersloh.de zu entnehmen sind, dort bald auch Formulare zu finden sein, mit denen die Hühnerhalter entsprechende Anträge stellen können. &bdquo;Bevor schlachtreife Hähnchen aus dem Bezirk gebracht werden können, muss beispielsweise 24 Stunden vorher ein amtlicher Tierarzt durch die Ställe gehen und bestätigen, dass alle Tiere gesund sind", erläutert Steinig. &bdquo;Es handelt sich um einen Virustyp, der bereits seit Monaten in der Wildvogelpopulation kursiert" &bdquo;Das ist ein lokales Geschehen, das hat keine Auswirkungen auf die Verbraucher", meint auch Herbert Quakernack aus Verl, Geflügelreferent beim Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband. Beim Arbeitskreis Geflügel, der sich gestern in Herford traf, sei der Ausbruch der Hühnergrippe natürlich das Thema gewesen. &bdquo;Es handelt sich um einen Virustyp, der bereits seit Monaten in der Wildvogelpopulation kursiert und über den Vogelzug bereits zu Beginn des Winters nach Deutschland eingetragen wurde", sagt der Experte. Der WLV unterstütze seine Mitglieder jetzt mit juristischer Beratung. Noch würden bei der Tierseuchenkasse die Telefone nicht heiß laufen, sagte Bernhard Rüb, Sprecher der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Bisher sei im Kreis Gütersloh ja auch nur ein Betrieb betroffen. &bdquo;Die Tierseuchenkasse zahlt nur, wenn durch amtliche Anordnung Tiere getötet werden müssen", erläutert der Kammersprecher. Alle Geflügelhalter müssen Tierbestände melden Geflügelhalter hätten grundsätzlich – auch außerhalb von Geflügelpest-Perioden – die Pflicht, ihre Tierhaltung bei der Tierseuchenkasse NRW zu melden, teilt der Kreis Gütersloh mit. Dieses gelte nicht nur für landwirtschaftliche Betriebe, sondern auch für Hobbyhaltungen. Nur wenn diese Meldungen erfolgen, sei eine reibungslose Tierseuchenbekämpfung möglich und es bestehe im Ernstfall Anspruch auf Leistungen der Tierseuchenkasse. Alle Geflügelhalter – sowohl der Sperr- als auch der Beobachtungszone – müssen jetzt laut Allgemeinverfügung ihre Tierbestände der Abteilung Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung melden. Verbraucher können trotz des Seuchenausbruchs unbesorgt Eier und Geflügelfleisch verzehren. &bdquo;Es werden keine kranken Tiere geschlachtet", versichert Steinig.

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