Gütersloh

Modekette Sinn zieht ins Karstadt-Gebäude - das sagen die Gütersloher dazu

Das Hagener Modehaus Sinn plant in Kürze eine Filiale in der Gütersloher Innenstadt in der Karstadt-Immobilie zu eröffnen. Macht das Sinn? Das fragen sich einige. Wie die Gütersloher auf die Nachricht reagieren.

Das Karstadt-Gebäude am Berliner Platz in der Gütersloher Innenstadt soll bald wieder Kunden empfangen. Das Modehaus Sinn will hier seine Waren anbieten. | © Andreas Frücht

Irja Most
03.02.2021 | 03.02.2021, 14:21

Gütersloh. Die Nachricht schlug ein, dass die Modekette Sinn in das Karstadt-Gebäude in der Innenstadt ziehen will. Während sich der Gütersloher Einzelhandel freut, dass es am Berliner Platz keinen Leerstand gibt, sind die Reaktionen der Leserinnen und Leser auf der Facebook-Seite NW Gütersloh sehr unterschiedlich.

„Eine durchaus gute Lösung für die Zwischenzeit, dauerhaft jedoch sollte der gesamte Bereich neu geplant werden inklusive der Spiekergasse samt Parkhaus", meint ein Kommentator. Er findet, hier würden sich lukrative Ideen verwirklichen lassen mit Geschäften und Gastronomie. Dabei solle man aber etwas mutiger sein und nicht „die üblichen Haus und Hof Architekten bevorzugen", denn die hätten sich in Sachen „Lebendige Innenstadt" schon lange disqualifiziert, „siehe Kaiserquartier".

Nur Kleidung auf so vielen Quadratmetern?

Eine andere meint: „Gute Sache für Gütersloh. Der alte Werbeslogan ,'Wohin, wohin? Zu SINN, zu SINN.' Könnte die City wieder ein wenig beleben." Eine Nutzerin zeigt sich skeptisch: „Naja der Laden in Bielefeld überzeugt nicht. hätte es da nicht was sinnvolleres gegeben?" Das sieht nicht jeder so: „Ich kenne Sinn bzw. Sinn Leffers aus Bielefeld und Oldenburg. Für mich persönlich ein guter Laden."

Die Immobilie an sich sei bereits eine Herausforderung: „Da gibt es nicht viele, die so ne Größe nutzen können!" Ziel müsste es sein, einen guten Mix zu schaffen: „Euronics, Müller, trendige Klamotten und Gastronomie, meinetwegen auch nen schöner McDonalds mit Außenplätzen. Das holt Leute in die Stadt."

Nur Kleidung, erscheint einfach zu wenig: „Tja, wenn sie meinen. 4.400 Quadratmeter nur Klamotten? Klingt nicht so, als könnte das funktionieren … wir werden sehen. Dass es keinen Leerstand gibt, ist natürlich gut." Und: „Positiv: Die Immobilie wird überarbeitet und genutzt. Ob Gütersloh allerdings noch eine Klamottenbude braucht, noch dazu in dem Ausmaß, bleibt zu bezweifeln." Sorge besteht auch mit Blick auf die ansässigen Geschäfte: „Die grasen auf der gleichen Wiese wie Klingenthal, Finke & Co. Und die wird dadurch nicht größer. Für die Stadt sicherlich nur die zweitbeste Lösung."

Weniger Mainstream erwünscht

Auch sollte auf das Kundenspektrum geachtet werden: Ob alle großen Geschäfte davon ausgingen, dass hier in Gütersloh alle Multimillionäre seien? Der Wunsch: Solide, bezahlbare Ware. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Beliebigkeit: „Also wieder nix besonderes. Und auch nix für Menschen, die nicht auf Mainstream stehen. Dann wohl weiter nicht lokal einkaufen können. Schade, wünsch denen aber viel Erfolg." Andrerseits sei es besser als ein Billigladen, mehrere hätten lieber eine Filiale der Drogeriekette Müller.

Wichtig, da sind sich die meisten Kommentatoren einig, braucht es Gründe, um die Gütersloher Innenstadt zu besuchen: „Je mehr gute Geschäfte wir in Gütersloh haben, um so mehr Kunden aus dem Umland kommen vielleicht." „Wenn Gütersloh attraktiv werden möchte, muss es ein großes Publikum aller Altersklassen ansprechen! Dazu würde ein großes überdachtes Einkaufszentrum sogar bei schlechtem Wetter die Kunden in die Stadt ziehen..."