Gütersloh

Spezialisten des LKA sprengen explosiven Fund an Gottlieb-Daimler-Straße

Beim Abfallentsorger Zimmermann sind 250 Gramm des gefährlichen Stoffes Bleiazid abgegeben worden. Spezialisten des Landeskriminalamtes sind am Nachmittag für die Beseitigung angerückt.

Die Polizei rückte mit mehreren Einsatzkräften an die Gottlieb-Daimler-Straße aus. | © Andreas Eickhoff

17.11.2020 | 18.11.2020, 14:40

Gütersloh. Hochexplosives Bleiazid ist dem Abfallentsorgungsspezialisten Zimmermann angeliefert worden und hat am frühen Dienstagnachmittag einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Die Gottlieb-Daimler-Straße, Zufahrt zum Werk 3, war deshalb für knapp zwei Stunden voll gesperrt.

Mitarbeiter hatten nach Darstellung von Pressesprecherin Ronja Schwarck den Behälter mit rund 250 Gramm des explosiven Stoffes bei der Sortierung entdeckt und sofort die Behörden informiert. Nach ihren Angaben war das kleine Paket in einem größeren Behälter beim Kunden abgeholt worden.

Den Kunden würden demnach entsprechende Behälter zur Verfügung gestellt, in denen verschiedene Stoffe gesammelt und von dem Entsorgungsspezialisten abgeholt würden. Auf dem Firmengelände würden Experten den Inhalt begutachten und den Vorgaben entsprechend sortieren.

Betroffene Mitarbeiter mussten an diesem Tag früher Feierabend machen

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Giftig und äußerst gefährlich

Bleiazid wurde 1891 erstmals von Theodor Curtius dargestellt. Die Bedeutung der Verbindung wurde vom Militärversuchsamt in Berlin früh erkannt und schon 1907 ein Initialzünder auf Basis dieses Salzes von Lothar Wöhler patentiert. Bleiazid ist giftig und fortpflanzungsgefährdend. Es ist als krebserregend und keimzellenmutagen eingestuft.

Die Berufsfeuerwehr rückte an, ferner der Löschzug Avenwedde sowie Spezialfahrzeuge aus Gütersloh und Spexard. Die Feuerwehrleute kontrollierten die Darstellung der Mitarbeiter, rund zwei Dutzend aus dem betroffenen Bereich mussten ihren Arbeitsplatz verlassen und machten wenig späteretwas früher Feierabend als gewöhnlich.

Spezialisten des Landeskriminalamtes aus Düsseldorf wurden alarmiert, sie sollten gegen 17 Uhr beim Unternehmen eintreffen und den gefährlichen Stoff entsorgen. Sie sprengten ihn schließlich am späten Nachmittag kontrolliert auf einem Nachbargrundstück. Geschäftsführer Sebastian Zimmermann sagte zuvor, der Fund sei nicht nur für das eigene Unternehmen problematisch sondern auch für die benachbarten.

Allerdings mussten weder das benachbarte Verwaltungsgebäude des Unternehmens oder andere evakuiert werden. Nachdem zuvor schon Einsatzkräfte der Feuerwehr den Rückweg antragen, rückten gegen 15 Uhr auch die verbliebenen Einsatzkräfte ab.