Mit dem Auto zum Corona-Abstrich im Akkord am Flughafen in Gütersloh

Gütersloh. Der Ansturm auf die kostenlosen Coronatests im Kreis Gütersloh reißt nicht ab. Die Behörden versuchen der Lage Herr zu werden und stampfen ein Testzentrum nach dem anderen aus dem Boden. Ging erst am Dienstag am Carl-Miele-Berufskolleg das erste Corona-Diagnosezentrum in Betrieb – dieses war unter dem Run am Mittwochmorgen fast zum Erliegen gekommen – folgten am Donnerstag fünf weitere. Eins davon startete ausschließlich als Drive-In Donnerstagbend auf dem Flughafen an der Marienfelder Straße. Der Andrang ist schon am Nachmittag gewaltig. Die Autos parken in langen Reihen zu beiden Seiten der gegenüberliegenden Flughafenzufahrt. Um 18.30 Uhr geht es dann mit einer halben Stunde Verzögerung los. Eine Blechlawine bahnt sich langsam den Weg über das Gelände bis hin zum Hangar. Rot-weiße Hütchen mit Flatterband verbunden weisen den Fahrern gleich einem Parcours den Weg. An insgesamt 14 Stationen – Holzklappbänke und Tische bilden die Boxen – nehmen Helfer Abstriche. Aussteigen darf auf dem Gelände niemand. Extra Kühlrschränke für Testkits aufgestellt Rund 200 Helfer sind im Einsatz. Die Bundeswehr übernimmt die Dokumentation, das Deutsche Rote Kreuze sammelt die Proben. 300 Testkits lagern in extra aufgestellten Kühlschränken, sie vertragen nicht mehr als 20 Grad. Weitere Testzentren öffneten ebenfalls um 18 Uhr in Gütersloh am Reinhard-Mohn-Berufskolleg, in Verl an der Gesamtschule und am Berufskolleg in Halle. Das am Ems-Berufskolleg in Rheda-Wiedenbrück konnten Interessierte schon ab 14 Uhr aufsuchen. Während die der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) in Rheda-Wiedenbrück und am Carl-Miele-Berufskolleg täglich nur von acht bis 20 Uhr verfügbar sind, können Testwillige die anderen des Kreises Gütersloh bis 22 Uhr aufsuchen. Die Aufteilung hat einen einfachen Hintergrund: &bdquo;Wir arbeiten jetzt mit vereinten Kräften daran, den Menschen die Tests zu ermöglichen", erklärt Vanessa Pudlo, KVWL-Pressesprecherin. Von Proben aus den Testzentren sind ibis jetzt drei Befunde postiv Mit Unterstützung eines Großaufgebots an Hilfsorganisationen sollen nach Angaben von Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) 10.000 Tests pro Tag möglich sein. Am ersten Zentrum in Gütersloh wurden allein an Tag eins 700 Proben und am zweiten mehr als doppelt so viele mit 1.600 genommen. Von den inzwischen 2.521 Proben sind laut Kreis 1.655 negativ und drei positiv. Menschen ohne Symptome, die im Kreis Gütersloh leben*, können sich in den Zentren aufgrund des dramatischen Coronavirus-Ausbruchs beim Schlachtkonzern Tönnies und den entsprechenden Folgen für die Region freiwillig und gratis auf das Virus testen lassen. &bdquo;Patienten können auch zunächst ihren Hausarzt anrufen, falls hier ein Test möglich ist", so Pudlo. Es stehe aber jedem frei, direkt zum Diagnosezentrum zu gehen. Personalausweis und Versichertenkarte sollten dabei sein Wer sich testen lassen will, sollte seinen Personalausweis mitbringen sowie die Krankenversichertenkarte. Besonders jetzt zu Beginn der Eröffnungen müssen sich die Menschen auf Wartezeiten einstellen. Es empfehle sich zudem, bei den sommerlichen Temperaturen an Sonnenschutz und ausreichend Wasser zu denken. Nicht gedacht sind die Zentren für Menschen mit Symptomen einer Erkrankung der oberen Atemwege. Diese sollten sich telefonisch an ihren Arzt wenden, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Nur so könnten laut KVWL Infektionsketten in den Praxen der Ärzte unterbunden werden. *In einer früheren Version stand, dass sich auch Berufspendler, die im Kreis Gütersloh arbeiten, testen lassen können. Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass die Zentren des Kreises Gütersloh nur für Bewohner des Kreises gedacht sind. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe hingegen hatte angegeben, dass sich auch Berufspendler in den Zentren testen lassen könnten.

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