Gütersloh

Wo in Gütersloh besonders viele Kita-Plätze fehlen

Sozialdezernent Henning Matthes geht davon aus, insgesamt 3.692 Plätze bereitstellen und damit die Deckungsquote erfüllen zu können. Aber es bedarf großer Anstrengungen. Vor allem in einem Bereich.

26.02.2020 | 26.02.2020, 10:00

Gütersloh. Im Jugendhilfeausschuss geht es am kommenden Dienstag unter anderem um die Bedarfsplanung für 54 Gütersloher Kitas im nächsten Kindergartenjahr. Sozialdezernent Henning Matthes geht davon aus, insgesamt 3.692 Plätze bereitstellen und damit die Deckungsquote erfüllen zu können. Laut der Vorlage der Verwaltung gibt es den größten Bedarf im Norden und in Blankenhagen, wo zusammen aktuell 185 Plätze fehlen.

„Zur Versorgung von Kindern aus Flüchtlingsfamilien sowie anderen zugewanderten Familien, die im Zuge der Arbeitnehmerfreizügigkeit aufgrund der EU-Osterweiterung zuziehen, bedarf es weiterhin großer Anstrengungen. Hinzu kommen die anhaltend hohen Geburtenzahlen, die weiterhin bei rund 1.040 Geburten liegen", heißt es dazu in den Unterlagen.

Intensiv wird nach Standort gesucht

Im Ü3-Bereich weist der Sozialraum Nord für sich allein mit 145 fehlenden Plätzen den größten Bedarf aus. Die Verwaltung beabsichtigt, im Bürgerzentrum Lukas eine Kita einzurichten, wenn dieses wie geplant in die Ortsmitte umgezogen sei. Nach wie vor wird dort zudem intensiv nach einem Standort für eine mindestens dreigruppige Kita gesucht. Zum Beginn des Kindergartenjahrs 2021/22 plant der Verein Waldorf vor Ort die Eröffnung einer fünfgruppigen Einrichtung am Heckenweg, dort sollen 90 Plätze entstehen.

Des Weiteren sucht die Verwaltung im Gütersloher Norden Grundstücke und Gebäude für eine weitere Kita. Mehr Bedarf als Plätze gibt es außerdem in Sundern (-8), Pavenstädt (-28), Friedrichsdorf (-30), Avenwedde Mitte (-18), und Spexard (-61).

So soll der Fehlbedarf aufgefangen werden

Auf der anderen Seite stehen Stadtteile wie Isselhorst, Kattenstroth und Avenwedde-Bahnhof, die genügend Plätze haben, um den eigenen Bedarf zu decken – oder sogar einen Überhang haben, wie der Innenstadtbereich. Durch die Erweiterung der Kita Siegfriedstraße stehen hier 46 Plätze mehr zur Verfügung als gebraucht werden. Sie sollen den Fehlbedarf an anderer Stelle gesamtstädtisch auffangen.

Die bereits eingerichteten provisorischen Ü3-Gruppen in den städtischen Kindertageseinrichtungen Franz-Grochtmann-Straße, Vogelsbergstraße, Wöstmannsweg, Auerhahnstraße, Brockweg und die halbe Gruppe in der Bülowstraße und Haegestraße bleiben für ein weiteres Jahr oder bis zur Fertigstellung der entsprechenden Neu- oder Erweiterungsbauten erhalten. Zudem soll in der Kita Englische Straße zu Beginn des Kindergartenjahres 2020/21 die Inbetriebnahme einer halben provisorischen Gruppe für zehn Kinder erfolgen.

Zuschuss von 30.000 Euro pro Einrichtung

Insgesamt 18 Gütersloher Kitas dürfen sich in diesem Jahr über einen Zuschuss von 30.000 Euro pro Einrichtung freuen. Die Landesmittel sind für sogenannte „plusKitas" bestimmt, in deren Umfeld es einen hohen Anteil von Familien mit erschwerten Startbedingungen gibt. Kinder aus Elternhäusern mit geringem Einkommen, Migrationshintergrund oder aus sogenanntem bildungsferneren Umfeld sollen mit dem Geld zusätzlich individuell gefördert werden.