Gütersloh

Neues Modell? Das haben die E-Scooter-Verleiher 2020 in Gütersloh vor

Bislang wurden Unfälle mit E-Scootern von der Polizei nicht gesondert erfasst, das soll sich in diesem Jahr bundesweit ändern. In Gütersloh gibt es aber keine Klagen über die neuen Flitzer, sondern bald ein neues Modell.

Die E-Scooter von Tier Mobility sieht man mittlerweile in vielen deutschen Städten. In Gütersloh kann man sie seit Mitte Oktober leihen. | © Andreas Frücht

05.01.2020 | 05.01.2020, 15:15

Gütersloh. Seit zweieinhalb Monaten fahren die mintgrünen E-Scooter von Tier Mobility in der Stadt herum oder stehen in der Gegend, mal mehr und mal weniger gut geparkt. Das mag einigen Bürgern nicht passen, aber echte Klagen gibt es bislang offenbar nicht.

„Beschwerden über verkehrsbehindernd abgestellte E-Scooter halten sich hier in Gütersloh in Grenzen“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Zimmermann. Verkehrsbehindernd abgestellte E-Scooter, über die sie Bürger informieren, würden laut Ordnungsamt umgehend von Tier Mobility entfernt. Insgesamt, so die Einschätzung, halten sich die Nutzer an die Vorgaben – sprich an die Verbotszonen und Parkverbote.

Ab 22 Uhr herrscht Nachtruhe

Auch der Kreispolizeibehörde sind keine Probleme bekannt. Während es in Bielefeld häufiger vorkommt, dass Fahrer unter Drogen- oder Alkoholeinfluss unterwegs sind, spielt das laut Polizeisprecher Mark Kohnert in Gütersloh keine große Rolle. Vielleicht, weil hier im Gegensatz zu anderen Städten in OWL ab 22 Uhr eine Nachtruhe für die Flitzer gilt, während sie in Bielefeld auch gerne zum Party-Hopping geliehen werden. Was die im Vorfeld viel diskutierte Unfallgefahr und -häufigkeit angeht, können bislang allerdings keine validen Aussagen getroffen werden: Unfälle mit E-Scootern werden erst seit Anfang dieses Jahres gesondert erfasst.

Das Unternehmen selbst ist mit der Entwicklung in Gütersloh sehr zufrieden. „Die Stadt ist im Vergleich zu Bielefeld kleiner, aber interessant für uns, zu starten“, sagt Volkan Uludasdemir, City-Manager OWL. Bislang sei die Flottenzahl mit 100 Scootern unverändert geblieben, aber man könne sich vorstellen, die Zahl in Absprache mit der Stadt demnächst zu erhöhen. Was mit Sicherheit komme, sei das neue Modell mit austauschbarem Akku, das schon in anderen Städten am Start ist. Das habe den Vorteil, dass man die Roller nachts nicht mehr zum Aufladen einsammeln müsse, was besonders unter ökologischen Aspekten zu viel Kritik geführt hatte. „Die alten Scooter landen übrigens nicht auf dem Müll, sondern werden generalüberholt und optisch verändert, bevor man sie bei Tier käuflich erwerben kann“, betont Uludasdemir.

Bei Schnee werden die Scooter abgeschaltet

Auf die Frage, wie sich das Unternehmen auf Frost und Schnee vorbereitet, gibt es eine überraschende Antwort: „Wir aktivieren dann einen Flotten-Shutdown. Das heißt: Alle Roller werden ausgeschaltet, bis die Straßen wieder sicher sind.“

Für die Gütersloher Scooter-Kunden gibt es von dem City-Manager zum Schluss ein großes Lob: „Der Gütersloher ist etwas verhaltener, geht aber im Vergleich zu anderen Städten am pfleglichsten mit den Fahrzeugen um. Dafür bedanken wir uns.“