Städtisches Gymnasium in Gütersloh bekommt 30.000 Euro Fördergeld

Gütersloh. Das Städtische Gymnasium ist ins Förderprogramm "Schule in der digitalen Welt" aufgenommen worden. Über eine Laufzeit bis Mai 2021 erhält es 30.000 Euro, um damit Lehrer fortbilden, neue Unterrichtskonzepte ausprobieren und enger mit der Universtität Bielefeld kooperieren zu können. Die Beteiligten stellten das Projekt am Dienstag vor. Das Gymnasium ist eine von 18 Schulen bundesweit, die der Stifterverband und die Heinz-Nixdorf-Stiftung in ihr Programm aufgenommen haben. Dessen Idee ist es, dass die Schulen gemeinsam mit der lehrerbildenden Hochschule Medienkonzepte für den Schulalltag entwickeln. 15.000 Euro entfallen auf Sachkosten wie den Kauf von Apps, Schnittstellen oder Reisekosten, 15.000 Euro auf Beratung und Coaching. Die Kosten übernimmt die Gütersloher Osthushenrich-Siftung. Die Lehrer sollen zurück in den Hörsaal "Wir Schulen müssen Kinder und Jugendliche besser auf ein Leben in der digitalen Welt vorbereiten", sagt Schulleiter Axel Rotthaus. Neben einer geeigneten technischen Ausstattung gehörten dazu gute Unterrichtskonzepte. In der praktischen Umsetzung soll das laut seiner Stellvertreterin Britta Jünemann so aussehen, dass das Städtische gemeinsam mit der Uni Bielefeld neue Formen kooperativen Lernens entwickelt. Passieren werde das hauptsächlich in den Jahrgängen fünf und sechs und dort in den naturwissenschaftlichen Fächern. Die acht vorhandenen i-Pad-Koffer werden gebündelt, verschiedene Lerngruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten gebildet und die Mathe-, Physik- und Biolehrer zu Seminaren in die Uni-Hörsäle geschickt. Umgekehrt bekommen die Studenten Gelegenheit, sich die Arbeitsweise der Lerngruppen näher anzusehen und darüber ihre Bachelor- oder Masterarbeit zu schreiben. "So profitieren beide Seiten davon", sagt Claas Wegner, Professor für Biologiedidaktik. Schon während des Studiums müsse es gelingen, angehenden Lehrern jene Kompetenzen zu vermitteln, die sie später für den Unterricht in der digitalen Welt benötigten. Die Methoden sollen später auf andere Schulen übertragbar sein "Uns geht es darum, Wege zu finden, wie Schulen methodisch und im Unterricht auf die Digitalisierung reagieren können", sagt Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes. Möglicherweise gelinge es den 18 Schulen, dafür geeignete, übertragbare Modelle zu entwickeln, vielleicht sogar fürs gesamte Bildungssystem. Schlüter verwies darauf, dass die Schulträger aus dem milliardenschweren Förderpaket der Bundesregierung ("Digitalpaket") bislang erst einen Bruchteil abgerufen hätten, zum einen aufgrund der Fördermodalitäten und langen Meldefrist, zum anderen aber auch wegen der Unklarheit, wie ein solches Unterrichtskonzept zur Berechtigung des Förderabrufes denn auszusehen habe. Insofern könne man das jetzt aufgelegte Programm auch als Vorstufe sehen: Es helfe, sich über die richtigen Schritte klar zu werden. Der Coach kommt von einer Firma, die sich Schrittmacher nennt Alle 18 ausgewählten Schulen haben Anspruch auf eine Beratung/Begleitung. Das können schulinterne Fortbildungen für Lehrer, Programmierkurse für Lehrer und Schüler oder Coachings sein. Fürs Städtische ist die Initiative "Pacemaker" (Schrittmacher für digitale Schulen) zuständig. Deren Referent für Bildung und Digitales, Julian Michels, sagt, er gebe etwa Inputs zu Methodik und Didaktik und kümmere sich um den Wissenstransfer innerhalb des Netzwerkes. Pacemaker begleite 12 der 18 Schulen. Für die Osthushenrich-Stiftung sagt deren Geschäftsführer Burghard Lehmann, sie finanziere außer am Städtischen Gymnasium das Förderprogramm noch an drei weiteren Schulen in Ostwestfalen-Lippe: Berufskolleg Schloß Neuhaus (Paderborn), Gesamtschule Aspe (Bad Salzuflen) und Grundschule Brake (Bielefeld).

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