Gütersloh

So sauber ist das Gütersloher Leitungswasser

Eine Zusammenarbeit mit den Landwirten soll die hohe Qualität des heimischen Trinkwassers gewährleisten. Eine chemische Aufbereitung ist nicht erforderlich.

Die Stadtwerke versprechen eine hohe Qualität des heimischen Trinkwassers. | © picture alliance

16.09.2019 | 16.09.2019, 20:30

Gütersloh. Aktuelle Debatten um Leitungs- und Mineralwasser, die kürzlich von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) ins Rollen gebracht worden sind, zeigen, dass die Meinungen über die Eignung von Leitungswasser als Trinkwasser deutlich auseinander gehen.

Fest steht: Wasser ist eines der wichtigsten Lebensmittel. Und ebenso sicher ist auch, dass qualitativ hochwertiges Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis einer umfassenden Vorsorge ist. Bei den Stadtwerken Gütersloh tragen laut Verantwortlichen verschiedenste Maßnahmen dazu bei, dass aus den Wasserhähnen der Gütersloher rund um die Uhr sauberes Trinkwasser fließt, das bedenkenlos auch getrunken werden kann.

Kooperation mit der lokalen Landwirtschaft

„Das rund um Gütersloh geförderte Grundwasser und das verteilte Trinkwasser behandeln wir mit größtmöglicher Sorgfalt und auf Basis eines ganzheitlichen Konzepts, das schon vor dem eigentlichen Wassergewinnungsprozess ansetzt", erklärt Mechtild Meier, Leiterin Technik und Erzeugung bei den Stadtwerken Gütersloh.

Bereits seit mehr als 25 Jahren kooperiert das heimische Versorgungsunternehmen mit der lokalen Landwirtschaft in den Wassergewinnungsgebieten Spexard, Nordrheda-Ems und Quenhorn. Ziel der Zusammenarbeit ist eine gewässerverträgliche, nachhaltige und dennoch wirtschaftlich lohnenswerte Landwirtschaft, die das Grundwasser dauerhaft vor erhöhten Nitrateinträgen schützt.

Nitratgehalt liegt unter dem Grenzwert

Ob bedarfsgerechte Dünge- und Anbauberatung, gesetzliche Regelungen oder der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Durch konkrete Maßnahmen wollen beide Seiten gemeinsam dafür sorgen, dass der Nitratgehalt des Trinkwassers in Gütersloh in den drei Gewinnungsgebieten mit durchschnittlich 14 Milligramm pro Liter seit Langem unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter liegt.

„Im Gegensatz zu anderen Landesteilen in Nordrhein-Westfalen ist in Gütersloh keine Aufbereitung des Trinkwassers zur Reduzierung des Nitratgehaltes erforderlich", betont Meier. Auch eine weiterführende chemische Aufbereitung des geförderten Grundwassers ist in den drei Wasserwerken der Stadtwerke Gütersloh nicht notwendig.

Trinkwasser ist für Zubereitung von Babynahrung geeignet

Einzig Eisen und Mangan werden in den sogenannten Schnellfilteranlagen unter Zufuhr von Luftsauerstoff aus dem Grundwasser abgetrennt. „Das Grundwasser in unseren Gewinnungsgebieten ist von Natur aus keimarm, so dass auch Chlorungen im Normalfall nicht erforderlich sind", so Meier. Wichtige Mineralien wie Calcium und Magnesium blieben dagegen erhalten.

Das Trinkwasser der Stadt ist weiterhin für die Zubereitung von Babynahrung geeignet. Mechtild Meier weist aber darauf hin, dass Trinkwasser – wie alle frischen Lebensmittel – eine begrenzte Haltbarkeitszeit habe. Sie rät deshalb, Wasser, das längere Zeit in den Hausleitungen gestanden hat, zunächst ablaufen zu lassen und frisches Wasser ohne Leitungseinflüsse für den Verzehr zu nutzen.