Gütersloh

Bäume müssen gefällt werden: Massive Kritik an Plänen für B61-Ausbau

Wenn die B61 in Gütersloh ausgebaut wird, wird "sicherlich Gehölz gefällt", heißt es von Straßen.NRW. Ein NW-Leser kann das überhaupt nicht verstehen.

Die B 61 zwischen Bielefeld und Gütersloh soll vierspurig ausgebaut werden. | © Christian Weische

22.07.2019 | 22.07.2019, 15:14

Gütersloh. Derzeit vermisst das Land den Abschnitt der B61 zwischen dem Stadtring Gütersloh und Ummeln. Für den Fall eines Ausbaus der Straße, müssten auf jeden Fall die Bäume dort weichen. "Es wird sicherlich Gehölz gefällt", heißt es von Straßen.NRW. Die Umweltbetroffenheit sei aber "gering".

Achim Kruse aus Gütersloh kann diese Aussagen überhaupt nicht verstehen - vor allem in Zeiten, in denen das Waldsterben auch in Gütersloh dramatischer denn je scheint. Er meint:

"Gerade lesen wir, dass derzeit der Wald leidet wie noch nie, und durch die andauernde Trockenphase mit baldigem Absterben sogar von angeblich so robusten Buchen in einem noch nie da gewesenen Ausmaß zu rechnen ist. Man sollte doch angesichts solcher alarmierenden Nachrichten damit rechnen, dass Politik und Verwaltung mit Ihren Planungen darauf reagieren, bevor es zu spät ist."

Findet bei Euch der Klimawandel nur bei den Eisbären statt?

Achim Kruse weiter: "Leider falsch gedacht: „Es wird sicherlich Gehölz gefällt", und die „Umweltbetroffenheit wird nur als gering bewertet". Zynischer kann man es eigentlich nicht mehr ausdrücken." Anstatt die genannten 40 Millionen Euro für den Ausbau der B 61 in die Hand zu nehmen, um den ÖPNV zu stärken und z.B. Fahrradwege auszubauen, damit auf der B 61 erst gar keine 20.000 Fahrzeuge am Tag fahren, man betreibt 'Business as usual'. Man fällt Bäume, reißt Häuser ab, versiegelt die Böden mit Asphaltfeinbeton, überall und immer weiter.. ."

Zum Abschluss seines Briefes stellt Kruse dann noch eine provokante Frage an Politik und Stadt: "Sehr verehrte Verantwortliche in Politik und Verwaltung, findet bei Euch der Klimawandel eigentlich nur in den Nachrichten und nur bei den Eisbären statt?"