
Gütersloh. Sechs Jahre nach der Gründung von AntiRost möchte der Vorsitzende Elmar Westerbarkey (83) kürzer treten und gibt sein Amt an Walter Hukemann (67) ab. Der Nachfolger wurde in der Jahresmitgliederversammlung einstimmig gewählt.
Als Stellvertreter des Vorsitzenden wurde Achim Scholz, als Schriftführer der bisherige Vorsitzende Elmar Westerbarkey gewählt und als Kassenwart wurde Rolf Render, der auch gleichzeitig schon bisher das wichtige Amt des Einsatzleiters innehatte, in beiden Funktionen wiedergewählt.
AntiRost hat sich inzwischen etabliert
AntiRost, inzwischen e.V., hat sich in Gütersloh fest etabliert und steht Senioren zur Seite, wenn es um kleine Reparaturen im Haushalt geht. Das war im vergangenen Jahr 633 Mal der Fall. Die Elektriker, Tischler, Fliesenleger, Maschinenbauer, Dekorateure, Installateure, Schlosser sind auch passionierte Bastler. Die ursprünglichen Aufgaben wie Aufhängen von Gardinen, Kurzschlussbeseitigung, Holzreparaturen, Hilfe im PC Bereich, wurden erweitert: Begleitung bei Behördengängen, Ausfüllen von Anträgen, Schriftverkehr.
Die Arbeiten werden ehrenamtlich, also ohne Berechnung der Arbeitszeit ausgeführt; lediglich eine Aufwandspauschale von 5 Euro wird je Besuch berechnet. Über die eigentliche Arbeit hinaus planen die AntiRostler bei ihren Besuchen ausreichend Zeit ein, um über Beschwernisse, die die Lebensqualität der Senioren schmälern, sprechen zu können. „Wir verschenken Zeit" lautet ihre Devise.
Helfer haben auch andere Sicherheitsmängel im Auge
Vor dem Inkrafttreten der Rauchmelderpflicht haben die AntiRostler 1.100 hochwertige Rauchmelder installiert. Auch auf andere Sicherheitsmängel haben die Helfer ein Auge. So werden Türschlösser geprüft, Kellertreppengeländer begutachtet, auf Stolperstellen aufmerksam gemacht, Hausnummern angebracht, damit der Notarzt im Zweifel keine Zeit verliert. Auch für Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht wirbt AntiRost und vermittelt kompetente Berater.
Um sich für ihre Aufgaben fit zu halten, finden Schulungen statt, etwa bei der Polizei, um über die vielfältigen Tricks, mit denen Senioren abgezockt werden können, aufzuklären, mit der Feuerwehr, um Rauch- und Brandgefahren zu erkennen, mit Psychologen, um altersspezifische Probleme zu verstehen, mit Sicherheitsexperten, um die Risiken im Haus zu entdecken.
Finanziert werden die Ausgaben ausschließlich durch Spenden. Aufgrund des Bekanntheitsgrades haben Gütersloher Firmen und Bankhäuser AntiRost unterstützt.
Tätigkeit bringt viel Zufriedenheit bei den Senioren
Die AntiRostler betonen, dass ihnen ihre Tätigkeit viel Zufriedenheit bringt, da die Freude der Senioren groß ist, wenn ein Ärgernis im täglichen Leben beseitigt ist. „Gut, dass es Euch gibt" hören sie oft. Auch, dass die Helfer im Alter noch sinnvoll ihre beruflichen Erfahrungen und Fertigkeiten einbringen können, ist für sie Motivation. Nicht zuletzt auch, weil das gemeinsame Engagement die Mitglieder zu einem Freundeskreis vereint hat, in dem auch die Ehefrauen für besondere Aufgaben zur Verfügung stehen.
Inzwischen sind bei AntiRost elf Mitglieder tätig. Da aber die Anzahl der Einsätze aufgrund der Mund-zu-Mund-Propaganda auf über 600 angestiegen ist, werden dringend weitere Helfer gesucht, insbesondere im Bereich Installation und Tischlerei. Rüstige Rentner mit handwerklichem Hintergrund, die sich in der Seniorenhilfe engagieren wollen, können sich telefonisch melden bei Rolf Render, unter der Telefonnummer 05241- 218 91 61.