Gütersloh. Gute Nachricht: Im gesamten Stadtgebiet bescheinigen die Bürger Gütersloh eine hohe Lebensqualität. Das ist das Ergebnis des NW-Stadtteilchecks, an dem über 1.500 Bürger teilgenommen und ihren Wohnort nach 16 Kriterien bewertet haben. Dennoch gibt es in den Gütersloher Vororten viel zu tun – auch einige Schwachpunkte deckt das Umfrageergebnis auf.Die digitale Karte sammelt die bereits veröffentlichten Ergebnisse des Stadtteil-Checks. Klicken Sie auf das NW-Logo, um zu den Stadtteil-Bewertungen zu gelangen.
Das ganze Projekt zum Serienstart im Überblick:
Durchführung
Im Stadtteilcheck hat die NW die Bürger gebeten, ihren Stadtteil auf einer Skala von eins bis zehn nach 16 Kriterien zu bewerten. Vom Sicherheitsgefühl über Kinderbetreuungsangebote und medizinische Versorgung bis hin zu Sauberkeit und Einkaufsmöglichkeiten.
Aussagekraft
Beim Stadtteilcheck handelt es sich nicht um eine repräsentative Umfrage, aber um ein ernstzunehmendes Stimmungsbild aus der Bevölkerung. Stichproben im Ergebnis belegen, dass der Stadtteilcheck eine hohe Aussagekraft besitzt. Dass in Friedrichsdorf zum Beispiel seit Jahren vergeblich für eine Ortsumgehung gekämpft wird, spiegelt sich deutlich im Ergebnis wider. Der Stadtteil wird in der Kategorie Verkehrsbelastung als besonders schlecht bewertet.
Erscheinungsweise
Die Ergebnisse für jeden Stadtteil werden auf einer eigenen Seite präsentiert, die jeweils freitags erscheint. Heute starten wir mit Avenwedde. Die Serie endet mit einem Ranking der Gütersloher Stadtteile.
Stadtteil-Zuschnitt
Zu jedem einzelnen Stadtteil präsentieren wir auch statistische Daten wie Einwohnerzahl, Arbeitslosenquote und Altersstruktur. Dabei kann es vereinzelt zu Unschärfen kommen. Denn die Stadt führt ihre Statistiken für die jeweiligen Sozialräume, die in den 90er Jahren im Rahmen der Jugendhilfeplanung entstanden, aber nicht immer deckungsgleich mit den Stadtteilen sind. Für den Stadtteilcheck wurden die Daten deshalb mit Unterstützung der Verwaltung so genau wie möglich auf die Stadtteile umgerechnet.
Zielsetzung
Mit Hilfe der Ergebnisse soll eine Vergleichbarkeit der Lebensqualität in den einzelnen Stadtteilen ersichtlich sein – aber gleichzeitig auch Problembereiche erkannt und redaktionell beleuchtet werden, die im Besten Fall künftig von Stadtverwaltung und Politik angegangen werden. „Ich finde die Aktion klasse. So kann man Rückschlüsse ziehen, wo können wir ansetzen, wo kann die Politik noch etwas für die jeweiligen Ortsteile tun", sagt Nobby Morkes von der BfGT. Aber auch andere Parteien wie die SPD haben bereits signalisiert, die Ergebnisse ganz genau beobachten zu wollen. „Der Stadtteilcheck fragt die Meinungen direkt an der Basis ab. So können in den Stadtteilen verborgene Potenziale entdeckt und auch entwickelt werden."
Anmerkungen
Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben Hinweise, Anmerkungen oder Kommentare zum Stadtteilcheck oder auch zur Situation in ihrem Wohnort? Dann informieren Sie uns gerne per E-Mail.
Kommentar: Danke!
Im Rathaus – so hört man – ruft der NW-Stadtteilcheck Skepsis hervor. Die Sorge, heißt es, die Ergebnisse könnten mehr Probleme als Zufriedenheitsbekundungen hervorrufen, ist bei den Amtsträgern wohl groß. Für Journalisten ist das ein Grund mehr, den Dingen auf den Grund zu gehen. Nicht reißerisch, sondern sachlich und fair. Und den städtischen Skeptikern sei versichert: Die Lokalredaktion der NW ist mit ihrer Berichterstattung stets auf der Suche nach dem Besten für die Region und die Menschen, die hier leben. Dazu gehört es eben auch manchmal, den Finger in die Wunde zu legen. Positiv ist dennoch, dass die Stadt das Projekt trotz aller Skepsis unterstützte. Ihr und natürlich den 1.500 Teilnehmern sagt die NW daher herzlichen Dank!Von Jens Ostrowski